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Die Engelsmuehle

Die Engelsmuehle

Titel: Die Engelsmuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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zusammen. »Die Jungs von der KTU nehmen sich die Karre gerade vor!«
    »Und überall sind deine Fingerabdrücke!«, fügte Eichinger hinzu.
    Kunststück. Er hatte auch längere Zeit unter dem Wagen gelegen und die Arbeit gemacht, die die Kripo eigentlich vor über zwei Jahren hätte erledigen sollen.
    Plötzlich stutzte Hogart. »Woher habt ihr meine Fingerabdrücke?«
    »Von den Fotos aus Faltls Unterlagen, Blödmann!«, zischte Eichinger. »Du und deine Nichte habt ja alles angetatscht, das war sehr hilfreich.«
    »Aber auf einer staubigen Radfelge des Wagens waren auch Madeleine Bohmanns Fingerabdrücke«, ergänzte Garek. »Sie hielt sich dort fest, als sie unter den Wagen rutschte, wo sie - möglicherweise - den Bremsschlauch kappte. Bei dem achtziger Mercedes kann man noch leicht die Bremsflüssigkeit auslaufen lassen. Der Spurensicherer meint, der Abdruck sei an die zweieinhalb Jahre alt.«
    »Was braucht ihr mehr?«
    »Nicht so voreilig, Cowboy.« Garek deutete auf die beiden Leichen, die Bartoldi soeben mit einer Plane bedeckte. »Näheres wissen wir nach der Obduktion, die übrigens auch Plassonick beantragte. Hauser hätte dem niemals zugestimmt.«
    Die Totengräber klappten das Fahrgestell der Trage aus. Bartoldi wandte sich ihnen zu. »Fertig, meine Herren.« Er musterte Hogart. »Wer sind Sie?«
    »Ein Niemand!«, fuhr Eichinger dazwischen. »Können wir gehen?«
    Bartoldi blickte irritiert zwischen Hogart und Eichinger hin und her. Hogart sagte nichts.
    Da läutete Eichingers Handy. Er fischte sein nagelneues Nokia aus der Manteltasche, passend zu seinem gestylten Outfit. Der Ermittler nickte nur, sagte nichts und steckte es anschließend wieder weg.
    »Plassonick hat die Hausdurchsuchung beim Richter beantragt. Kümmerst du dich darum?« Garek nickte.
    »Okay, gehen wir.« Eichinger marschierte voran, gefolgt von Bartoldi und den beiden Totengräbern, die die Trage vor sich herschoben.
    Hogart sah ihnen nach. »Ist Bartoldi gut?«
    »Der beste Gerichtsmediziner, den wir haben«, antwortete Garek. »Der macht keine Obduktion, wenn er sich nicht selbst um die Exhumierung kümmert. Und diesmal brauchen wir das Ergebnis so schnell wie möglich.«
    »Bartoldi sieht nicht so aus, als könnte er bis drei zählen.«
    Garek grinste. »Da täuschst du dich, Hog. Er hat immerhin aufgrund von Faltls chirurgischen Unterlagen festgestellt, dass mit der Schere, mit der auf Lindas Oberschenkel eingestochen worden ist, Ostrovsky und Dornauer gefoltert wurden.«
    Hogart rieselte ein Schauer über den Rücken. Wie krank musste diese Frau sein, dass sie die Schere fast zwanzig Jahre lang aufbewahrte? »Damit liegt die Lösung des Falls wohl klar auf der Hand.«
    »Schaut im Moment so aus, als hätten wir unsere Mörderin. Gestern Abend hat Plassonick den Haftbefehl gegen Madeleine Bohmann beantragt. Alles schon vom Richter genehmigt. Aber Bohmann ist untergetaucht.«
    »Das wundert mich nicht. Habt ihr deshalb ein Observierungsteam auf Linda angesetzt?«, fragte Hogart.
    »Vielleicht taucht Madeleine bei ihr auf.«
    »Unwahrscheinlich, die beiden hassen sich.«
    Garek kniff die Augen zusammen. »Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass das Hassverhältnis der beiden nur Show ist?«
    Hogart schnappte nach Luft. »Du bist verrückt.«
    »Ich mach nur meinen Job.« Garek blickte auf die Armbanduhr. »Ich muss los.«
    »Ich begleite dich zum Wagen.« Hogart folgte Garek zum Westtor.
    »Was willst du von mir?« Garek zerrte genervt an seiner Krawatte, die er bestimmt nur wegen der Exhumierung trug. »Ich wundere mich schon die ganze Zeit, warum du hier wie ein räudiger Köter herumschleichst.«
    Hogart erzählte von der Gerichtsvorladung wegen Falschangaben zu seiner Person, Behinderung einer laufenden Ermittlung und der Unterschlagung von Beweismaterial an einem Tatort, was sogar zu einer Mittäterschafts-Anklage führen konnte - je nachdem, wie die Richterin das sah.
    »Da lässt sich nichts machen. Ich habe dich gewarnt.« Garek ließ die Krawatte in der Jackentasche verschwinden. »Hog, sobald du vor Gericht erscheinst, nagelt dich die alte Braunstorfer fest, und dann brauchst du einen besseren Anwalt als diesen Fliesenschuh.«
    »Es sei denn, Eichinger zieht die Anklage zurück.«
    Garek lachte auf. »Vergiss es. Da friert vorher die Hölle zu. Der freut sich wie ein Kind, dass er dir endlich eins auswischen kann.«
    Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her.
    »Wofür hat Plassonick einen

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