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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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sich mit Tränen. Wusste er denn nicht, dass sie ihn liebte? „Ich weiß nicht, wovon du redest", erwiderte sie aufgewühlt.
    „Aber es passiert, Francesca." Er stöhnte auf, verzweifelt bemüht, die Situation in den Griff zu bekommen. „Es passiert ständig. Nicht alle Frauen halten diese Einsamkeit aus.
    Ich muss es dir sagen. Wenn ich es nicht tun würde, würde ich dir ein ganz falsches Bild vermitteln."
    Selbst während er sprach, sie zu warnen versuchte, verspürte er heftiges Verlangen.
    Und er hatte Angst davor, sie damit zu erschrecken. „Verdammt, ich würde es ja riskieren, wenn du den Preis dafür zahlst. Wenn ich dich heiraten würde, würde ich dich niemals wieder gehen lassen", rief er wütend. „Verstehst du denn nicht, dass diese Liebe, diese Leidenschaft gefährlich ist?"
    Francesca erschauerte bei seiner Berührung. Sie liebte seine Hände.
    Schließlich neigte sie den Kopf. Sie wusste, dass ihre Gefühle für ihn ihr Leben nicht nur bereichert, sondern auch auf den Kopf gestellt hatten. Es gab ein Vorher und ein Nachher. Trotzdem wandte sie sich ab und sagte scharf: „Ich werde dich nicht mehr belästigen."
    „Francesca!" rief Grant frustriert, hin-und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, ihren Mund mit Küssen zu bedecken, und dem, seine Leidenschaft zu unterdrücken. Diese Art von Liebe war dasselbe, als würde man von einer Klippe springen.
    „Es ist deprimierend, wenn man so unvermittelt auf den Boden der Tatsachen zurückkommt", versuchte Francesca zu scherzen, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    „Du hast Recht, Grant. Wir haben nicht genug Gemeinsamkeiten."
    Ohne eine solide Basis von Liebe und Vertrauen würde nichts funktionieren.

5. KAPITEL
    In der Woche, als die Filmcrew auf Opal Plains eintraf, musste Grant wegen einer Besprechung mit Drew Forsythe nach Brisbane fliegen, die sie bereits vor einiger Zeit anberaumt hatten. Die Besprechung lief so gut, dass sie sich über drei Tage erstreckte. Er verstand sich auf Anhieb mit Drew, denn dieser entstammte ebenfalls einer Dynastie, war genauso energiegeladen und ehrgeizig wie er und hatte dieselben Visionen. Tagsüber arbeiteten sie also Verträge aus, und er setzte sich mit seinen Finanzberatern in Verbindung, und abends sorgten Drew und seine schöne Frau Eve dafür, dass er sich amüsierte.
    An einem Abend gaben sie eine Dinnerparty, am nächsten luden sie ihn zu einer Gala mit Luciano Pavarotti ein. Sie brachten sogar eine Begleiterin für ihn mit, eine sehr attraktive junge Frau namens Annabel mit dunkelbraunem Haar und großen braunen Augen. Er musste jedoch ständig an Francesca denken, so stark waren seine Gefühle für sie. Bevor er abgereist war, hatte man sie für die Rolle der Lucinda verpflichtet. Ngaire Bell und Glenn Richards hatten mit Fee gesprochen, nachdem sie mit Francesca geprobt hatten.
    „In dieser Familie gibt es viele Talente", bemerkte Ngaire und lächelte strahlend. „Mit ihrem Aussehen und der Stimme wäre Francesca nie arbeitslos. Sie findet sich hervorragend in die Rolle hinein, obwohl sie überhaupt keine Schauspielerfahrung hat."
    „Sie wird das Publikum zu Tränen rühren", sagte Glenn Richards, der völlig verzaubert wirkte.
    Für ihn, Grant, war es eine Ironie des Schicksals, dass Francesca eine Rolle spielte, die an ihre Situation erinnerte. Die Figur in dem Buch, Lucinda, eine wohlerzogene englische junge Frau, wandert mit ihrem attraktiven, vitalen, abenteuerlustigen Mann nach Australien aus, weil sie ihn so sehr liebt, dass sie bereit ist, alles für ihn aufzugeben.
    Doch schließlich ist sie ihrem neuen Leben in einem fremden, unwirtlichen Land, in dem sie keine andere Bezugsperson als ihren Mann hat, nicht mehr gewachsen. Dieser fühlt sich in Australien sehr wohl, und sie ist sich schmerzlich der Tatsache bewusst, dass er von ihr enttäuscht ist, weil sie seine Erwartungen nicht erfüllen kann, zumal sie kein Kind bekommen hat. Sie verfällt in Depressionen und kommt auf tragische Weise ums Leben.
    „Erscheinen Sie nicht ohne Taschentücher", warnte Ngaire, die selbst zu Tränen gerührt war. Sie war zutiefst beeindruckt von Francescas Fähigkeit, Mitgefühl zu erregen, ohne Lucinda als verweichlicht darzustellen. Ihre Interpretation der Rolle übertraf sogar die von Paige Macauly, die außerordentlich begabt war.
    Selbst Fee war tief beeindruckt, zugleich aber auch gekränkt gewesen. Francesca hatte sie nicht gebeten, ihren Text mit ihr durchzugehen, oder sie um Rat

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