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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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oder?”
    “Bestimmt.”
    “Rafe unterstützt ein Hilfsprojekt für Jugendliche, die in Schwierigkeiten geraten sind, eine Art Buschtherapie. Ich bin auch daran interessiert, aber da er die Farm leitet, kümmert hauptsächlich er sich darum. Die Stiftung könnte das Geld gebrauchen.”
    “Was für eine gute Idee!”, sagte sie begeistert. “Ally hat mir von dem Projekt erzählt. Ich habe schon gemerkt, dass der Busch heilende Kräfte hat.”
    “Gott ist einem hier sehr nah”, bestätigte Grant. “Aber deine Mutter hat andere Vorstellungen, Francesca.”
    “Nicht, wenn ich mit ihr gesprochen habe.” Francesca lächelte ihr bezauberndes Lächeln.
    “Aber du musst warten, bis ich mit Rafe und Ally geredet habe. Vielleicht sind sie damit nicht einverstanden.”
    Sie hob das Kinn. “Bei Rafe bin ich mir nicht sicher, aber Ally wird begeistert sein. Wahrscheinlich möchte sie sogar bei den Dreharbeiten dabei sein. Wir sehen Fee alle gern zu. Sie findet sich so gut in ihre Rollen hinein, dass es schon fast unheimlich ist.”
    Das konnte er sich gut vorstellen. Er hatte oft miterlebt, wie Fee sich in eine andere Person verwandelte, wenn sie eine Geschichte erzählte. “Hast du nie mit dem Gedanken gespielt, auch Schauspielerin zu werden?”
    “Ob du es glaubst oder nicht, aber in der Schule hat man mich für ziemlich gut gehalten.”
    “Und hat Fee dich spielen sehen? Und dir gesagt, wie wunderbar du bist?”
    Ihr Lächeln wurde ein wenig unsicher. “Sie war damals so beschäftigt, dass sie keinen meiner Auftritte gesehen hat. Daddy dagegen ist immer gekommen.”
    “Verdammt, ich bin ins Fettnäpfchen getreten!”, meinte Grant mitfühlend.
    “Es tut nicht mehr weh.”
    “Sicher?” Er sehnte sich danach, sie zu küssen, in den Armen zu halten und zu trösten, doch er war sich überdeutlich bewusst, dass die Dinge außer Kontrolle geraten könnten. Francesca brachte sein Blut zum Sieden. Und sie war keine Porzellanpuppe. Dafür war sie viel zu intelligent und humorvoll und besaß eine zu starke Ausstrahlung.
    “Ich glaube nicht, dass ich Mama mehr lieben könnte, aber sie hat mir oft gefehlt.”
    Viele Jahre lang, dachte sie, hätte es jedoch nie ausgesprochen, nun da ihre Mutter und sie sich wieder nähergekommen waren.
    “Es hätte eure Beziehung für immer zerstören können, wenn du nicht so mitfühlend wärst”, sagte Grant nachdenklich. “Fee war vorhin sehr charmant zu mir, aber ich habe das Gefühl, dass sie vor irgendetwas Angst hat.”
    “O Grant, rede nicht davon.” Francesca kam zu ihm und nahm seine Hand. “Ich könnte einen Kaffee vertragen, und ich möchte mir das Haus ansehen.”
    “Du weißt doch, dass du bei mir in Sicherheit bist?” Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Francesca blickte ihm in die Augen. “Für mich bist du der beste Mann der Welt.”
    “Francesca!” Er konnte nicht anders, er zog sie an sich. “Und dafür büße ich auch.”
    “Was ist falsch daran, sich zu verlieben?”, flüsterte sie, überglücklich, weil sie in seinen Armen lag.
    “Sich zu verlieben ist wundervoll, Francesca”, bestätigte er leise. “Aber sich in den falschen Menschen zu verlieben kann ein Leben zerstören.”
    “Und warum lässt du mich dann nicht gehen?”, neckte sie ihn sanft und blickte zu ihm auf.
    Grant verzog das Gesicht. “Meine Arme scheinen ein Eigenleben zu entwickeln.”
    “Du hältst mich also gern in den Armen?”
    “Und ob”, gestand er. “Ich könnte dich ewig so halten. Ich könnte dir ewig in die Augen sehen. Ich könnte deinen Hals küssen. Ich könnte dein T-Shirt hochschieben und deine Brüste streicheln. Ich könnte dich in mein Bett schleifen. Allerdings bekommen wir dann keinen Kaffee.” Entschlossen neigte er den Kopf, küsste sie auf die Wange und drehte sie um. “Trinkst du ihn schwarz oder mit Milch?”
    “Du bist ein Teufel”, erwiderte sie. Und das war er auch, denn er führte sie in Versuchung.
    “In jedem Mann steckt ein Teufel”, warnte er sie mit funkelnden Augen, “aber in deiner Nähe werde ich ihn unterdrücken.”
    Sie ritten den langen, gewundenen Pfad entlang an Schluchten und Wasserlöchern zu dem alten Hügel, den die Aborigines Myora getauft hatten. Zwischendurch trafen sie Farmarbeiter, die Gruppen von Rindern ins Lager brachten, blieben einmal kurz stehen, um zu beobachten, wie ein Aborigine, der auch zu den Angestellten gehörte, ein silbergraues Wildpferd zuritt. Seine geschmeidigen Bewegungen erinnerten

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