Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
als würde ich innerlich leuchten.”
    “Du bist verliebt.” Fee nickte. “Es ist nur Pech, dass du dich ausgerechnet in Grant verlieben musstest.”
    Wütend sprang Francesca auf. “Das ist nicht komisch, Mama.”
    Fee stand auch auf. “Ich mache auch keine Witze, Schatz. Ich habe nur Bedenken. Zu Hause in England hast du
alles.”
    “Außer Grant”, sagte Francesca heftig.
    “Schon möglich.” Fee klang jetzt skeptisch. “Aber das Leben hier könnte nicht gegensätzlicher sein, Fran. Du warst nie während einer Dürre auf Kimbara. Oder bei einer Überflutung. Du hast keine Ahnung, wie es ist. Und du bist nie da gewesen, wenn sich eine Tragödie ereignet hat. Willst du dieses Leben wirklich, Schatz? Kannst du damit fertig werden?”
    “Rebecca ist richtig aufgeblüht”, erklärte Francesca.
    “Rebecca ist nicht
du
und ich schätze, dass sie bald wieder mit Schreiben anfängt, um eine Aufgabe zu haben. Sie und Brod werden eine Familie gründen. Kimbara braucht Erben.”
    “Und was ist mit Ally?”, erkundigte Francesca sich herausfordernd, weil sie das Gefühl hatte, dass alle gegen sie waren. “Ally hätte Karriere beim Film machen können. Sie hat für Rafe alles aufgegeben.”
    “Oh, Schatz.” Fee setzte sich wieder und betrachtete sie mitleidig. “Ally ist ein bisschen älter als du, und sie wusste bereits, was sie vom Leben erwartet. Außerdem fehlte ihr die Leidenschaft, auch wenn sie eine gute Schauspielerin war. Das Theater hat mir
alles
bedeutet.”
    Das hatte auch seine Schattenseiten, dachte Francesca, sprach es jedoch nicht aus. Fee war eine wunderbare Schauspielerin gewesen, aber keine besonders gute Mutter.
    “Eine Karriere ist nicht der einzige Weg zu Glück und Erfüllung, Mama”, sagte Francesca leise und setzte sich auf die Kante des Himmelbetts. “Ich wünsche mir Kinder. Ich möchte lieber den Richtigen finden, als Karriere zu machen, auch wenn ich in meinem Job erfolgreich bin.”
    “Und einen Earl zum Vater zu haben hat dir auch nicht geschadet”, bemerkte Fee trocken.
    “Für dich bin ich immer noch ein Kind”, erwiderte Francesca mit einem scharfen Unterton.
    Das stimmte. “Du bist ja auch noch sehr jung, Schatz.” Fee seufzte. “Außerdem hat dein Vater große Erwartungen in dich gesetzt. Du bist klug, schön und charmant, also zu Höherem bestimmt. Und dir ist doch sicher klar, dass dein Sohn deinen Vater beerben könnte.”
    Francesca blickte ihre Mutter ruhig an. “Das hat sogar Grant mir gesagt.”
    Fee nickte. “Sicher ist er sich der Situation bewusst, was immer er auch für dich empfindet.”
    “Was für eine Situation?”, rief Francesca frustriert. “Man sollte meinen, ich wäre ein Mitglied der königlichen Familie. Außerdem hattest du immer mehr Geld als Daddy. Ich weiß, dass du ihn finanziell unterstützt hast.”
    “Das kann man wohl sagen!”, flüsterte Fee. “Aber ich bin deswegen nicht verbittert. Wie ich schon sagte, eines Tages könnte mein Enkel auf Ormond wohnen. Ich möchte dich nicht aufregen, Schatz. Ich weiß, wie man fühlt, wenn man meint, man wäre verliebt. Aber du musst an deine Zukunft denken. Ich mag die Camerons sehr gern. Grant ist ein bewundernswerter junger Mann. Er ist bestimmt, aggressiv, selbstbewusst und manchmal sehr hitzköpfig. Jetzt findest du es vielleicht aufregend, doch mit der Zeit könnte er sich zu einem echten Draufgänger entwickeln.”
    “Ich habe vor nichts Angst, was Grant betrifft, Mama”, sagte Francesca ernst und legte die Arme um den polierten Mahagonipfosten. “Ich glaube, er würde eher sterben, als mir wehzutun. Wovor ich Angst habe, ist, dass er mich zurückweisen könnte, weil er denkt, es wäre zu meinem Besten.”
    Fee lachte unbehaglich. “Schatz, hast du schon mal darüber nachgedacht, ob er womöglich recht hat?”
    Die zierliche Figur ihrer Tochter verriet nicht nur ihre vornehme Herkunft, sondern auch eine gewisse Zerbrechlichkeit.
    Ihr Herz krampfte sich zusammen, und Francesca sprang vom Bett auf. “Aber wenn ich ihn verlieren sollte, würde ich es bis an mein Lebensende bedauern.”
    Als sie auf Opal Plains landeten, wirbelten die Rotoren vertrocknetes Gras und gelbe Blätter auf. Schließlich stiegen sie aus, und Francesca betrachtete erfreut das große, lang gestreckte alte Haus mit seinen zahlreichen Giebeln und Erkern und der überdachten Veranda mit dem schmiedeeisernen weißen Geländer, das zu den Holzverzierungen passte. Opal Plains war zwar nicht so prachtvoll wie

Weitere Kostenlose Bücher