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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Darstellungen wilder Blumen.
    Außerdem gab es welche mit Anatomiestudien. Offenbar hatte Francesca zahlreiche Kurse besucht. Er hatte gar nicht gewusst, dass sie künstlerisch so begabt war, und fragte sich, ob sie auch andere Techniken wie Aquarell, Kreide oder Öl anwandte. Er wollte es gern sehen.
    Der letzte Skizzenblock enthielt Francescas Vorstellungen von seinem Traumhaus. Die erste Zeichnung zeigte es von vorn. Sie war so realistisch, dass er, Grant, das Gefühl hatte, die Hand ausstrecken und die Haustür öffnen zu können.
    Er war begeistert. Die Fassade war sehr modern, mit großen Glasflächen. Es gab eine umlaufende Veranda, die statt massiver Holzpfeiler schmale Stahlträger hatte. Ein Zugeständnis an die traditionelle Bauweise war der hohe Eingang. Was ihn jedoch am meisten überraschte, war der hohe, offene Glockenturm hinter dem Haus nach spanischen Vorbildern, von dem aus man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung haben würde.
    Andere Skizzen zeigten das Haus und den Turm aus unterschiedlichen Perspektiven oder Ausschnitte davon, einen Aufriss, die einzelnen Räume und einen Innenhof mit einer modernen Skulptur, an der das Wasser hinunterlief, statt eines Brunnens. Was ihn aber am meisten faszinierte, waren die Farben, die Francesca an den Rand gemalt hatte und denen sie die einzelnen Baumaterialien zugeordnet hatte.
    Offenbar hatten sie ganz ähnliche Vorstellungen. Unabhängig von ihm hatte Francesca ein Gebäude entworfen, das seinem Traumhaus entsprach – bis auf den Glockenturm.
    Es war richtig unheimlich. Ihre Vorstellung spiegelte seine wider. Francesca hatte sogar ein Tor zur Auffahrt skizziert. Es war nicht besonders hoch, damit der Blick auf die Landschaft nicht versperrt wurde, dafür aber umso eindrucksvoller. Zwei Pfeiler aus Naturstein hielten zwei Tore aus Bronze, die zwei sich aufbäumende Pferde darstellten. Darüber befand sich ein Dach, von dem ein Schild mit der Aufschrift “Myora-Opal Station” hing.
    Grant konnte seine Gefühle nicht in Worte fassen. Er wusste nur, dass er dort leben wollte. Mit der Frau seiner Träume. Francesca.
    Genau das war es, was er von dem Architekten erwartet hatte, allerdings wurde ihm klar, dass er es zu einfach gesehen hatte. Madison hatte seine Vorstellungen von einer zeitgenössischen Version der traditionellen Heimstätte festgehalten. Francesca hingegen, die den Bauplatz gesehen hatte, hatte ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
    Da Grant auf der Veranda saß, war er der Erste, der den grauen Wallach ohne Reiter und mit schleifenden Zügeln kommen sah.
    O nein, dachte er.
    Er sprang auf und mit einem Satz die Veranda hinunter und lief dem Pferd entgegen. Schließlich hörte es sein wiederholtes Pfeifen, spitzte die Ohren und lief direkt auf ihn zu. Wenige Minuten später hielt er es am Zügel. Sein Fell war schweißbedeckt. Es war offensichtlich, dass es durchgegangen war und erst das Tempo verlangsamt hatte, als es in Sichtweite des Hauses gekommen war. Die Tatsache, dass Francesca eine hervorragende Reiterin war, tröstete ihn. Richards hatte Ngaires Worten zufolge jedoch wenig Erfahrung im Umgang mit Pferden. Er, Grant, hoffte nur, dass es Richards war, der abgeworfen worden war, und dass er eine Reitkappe getragen hatte.
    Ein junger Aborigine eilte ihm entgegen, als er sich den Ställen näherte, und nahm die Zügel des Wallachs. “Was is’ los, Boss?” Bunny, der wegen seiner leicht vorstehenden, aber strahlend weißen Zähne, so genannt wurde, blickte aus großen braunen Augen zu ihm auf. “Woher kommt das Pferd?”
    “Das wollte ich von dir wissen, Bunny”, erwiderte Grant grimmig. “Warst du da, als Miss Francesca und ihr Freund losgeritten sind?”
    “Klar, Boss”, bestätigte Bunny fröhlich. “Ich hab die Pferde gesattelt. Miss Francesca hat Gypsy genommen. Er ist ein bisschen verspielt, aber sie wird bestimmt mit ihm fertig. Der Typ hat sich Spook ausgesucht. Ein ruhiges Tier.” Bunny streichelte Spooks Flanke. “Aber bei Pferden weiß man ja nie. Schätze, er ist ziemlich weit gelaufen. Er schwitzt.”
    Grant sah aus, als hätte er am liebsten geflucht, aber er tat es nicht. “Dann hat er ihn wohl abgeworfen. Du hast ihm doch eine Reitkappe gegeben, oder?”
    Bunny blickte ihm in die Augen. “Ich wollte es, aber Miss Francesca hat selbst drauf bestanden. Sie hat einen Akubra getragen.”
    “Du weißt ja, sie ist Halbaustralierin. Nimm ihm den Sattel ab, Bunny”, forderte Grant ihn auf. “Hast du eine

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