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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Ahnung, wohin sie geritten sind?”
    Bunny machte eine abwehrende Geste. “Miss Francesca hat es mir nicht gesagt, und ich dachte, es steht mir nicht zu, sie zu fragen.”
    “Schon gut”, erwiderte Grant. “Bis später, Junge. Von nun an hast du meine Erlaubnis, jeden zu fragen, wohin er reitet. Ich gehe jetzt ins Haus. Miss Francesca soll mir eine Nachricht hinterlassen haben.”
    Wie sich herausstellte, hatte Francesca die Nachricht Fee gegeben, was er merkwürdig fand. Fee entschuldigte sich bei ihm, als er ihr sagte, sie hätte sie ihm gleich geben sollen.
    “Eins der Pferde ist ohne Reiter zurückgekommen”, informierte er sie, und seine braunen Augen funkelten. Er nahm die Nachricht aus dem Umschlag. “Keine Panik, es ist nicht Francescas Pferd”, fügte er hinzu. “Sie hat Gypsy genommen. Richards hat den Wallach genommen. Spook ist ein friedfertiges Tier, aber wie bei allen Pferden weiß man nie, was passieren kann.” Während er sprach, überflog er die Nachricht. “Sie sind nach Blue Lady Lagoon geritten. Es ist kein gefährlicher Weg. Ich fahre ihnen hinterher.”
    “Ich hoffe, es ist nichts Ernstes.” Fee wirkte ungewohnt nachdenklich. “Soweit ich weiß, ist Glenn ein blutiger Anfänger.”
    “Ich hoffe nur, dass sich niemand die Knochen gebrochen hat. Für alle Fälle werde ich den fliegenden Arzt informieren.”
    “Glenn wüsste sich im Notfall sicher nicht zu helfen”, bemerkte Fee.
    “Und Francesca?”, erkundigte er sich forsch. “Jedenfalls muss ich jetzt los. Es wird bald dunkel.”
    Grant nahm den Jeep mit Allradantrieb und fuhr über die grasbewachsenen Ebenen nach Blue Lady Lagoon, einem beliebten Ausflugsziel aller Bewohner von Opal Plains. Auf allen Farmen im Channel Country gab es ähnliche Wasserlöcher mit üppiger Vegetation – wunderschönen Seerosen, hohen Bäumen, unzähligen Grevilleas und Hibiskus, Moosen, Efeu und Orchideen. Egal, wie heiß es war, dort war es immer angenehm kühl. Er konnte verstehen, warum Francesca dorthin geritten war. Erst jetzt merkte er, wie angespannt er war. Erst wenn er sie sah, würde er glauben, dass ihr nichts passiert war. Wenigstens konnten die beiden sich nicht verirren. Sie mussten nur der Reihe von Wasserlöchern folgen, um nach Hause zu gelangen.
    Zehn Minuten später bot sich ihm ein außergewöhnlicher Anblick. Im flimmernden Licht kam ihm eine schmale Gestalt aus dem Mulga-Scrub entgegen. Sie war zu Fuß und führte ein schwarzes Pferd am Zügel, bei dem es sich nur um Gypsy handeln konnte. Darauf saß in gebückter Haltung eine kräftigere Gestalt. Richards.
    Wütend trat Grant das Gaspedal durch. Francesca ging bei der Hitze zu Fuß! Vielleicht hatte sie schon einige Meilen zurückgelegt. Wenn ja, würde sie völlig ausgedörrt sein. In seine große Erleichterung mischte sich Feindseligkeit Richards gegenüber. Richards musste in einem schlimmen Zustand sein, wenn er sich bereit erklärt hatte zu reiten, während Francesca zu Fuß ging.
    Als er näher kam, sah Grant, dass Francesca stehen geblieben war. Sie hatte die Zügel straff angezogen und blickte zu Richards auf. Vermutlich fragte sie ihn, wie es ihm gehe. Kurz darauf stoppte Grant den Jeep, sprang heraus und eilte auf die beiden zu.
    “Was ist passiert?” Er musterte Francesca von Kopf bis Fuß, um sich zu vergewissern, dass ihr nichts passiert war. Erst dann ließ er den Blick zu Richards schweifen, bemüht, seinen Zorn zu unterdrücken. “Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Glenn?” Er ging zu Gypsy und tätschelte ihn, um ihn zu beruhigen.
    Richards rang sich ein Lächeln ab und versuchte sich aufzurichten. “Bin leider vom Pferd gefallen.” Die Schramme in seinem Gesicht und der Zustand seiner Sachen waren nicht zu verkennen.
    “Er hat sich nichts gebrochen.” Francesca trat neben Grant. “Ich glaube, er hat eine Gehirnerschütterung.”
    “Also hast du ihm dein Pferd überlassen?”, erkundigte er sich beinahe vorwurfsvoll.
    “Mir ist ja nichts anderes übrig geblieben”, erwiderte sie sanft. “Er konnte nicht mehr laufen.”
    “Aber du, ja?” Starr blickte er in ihr schönes Gesicht. Sie trug ihren breitkrempigen Akubra und ein hellblaues Halstuch, doch ihre Wangen waren gerötet, und auf ihren Schläfen standen feine Schweißperlen. Vernünftigerweise trug sie das Haar offen, aber auch zwischen ihren Brüsten rann ihr der Schweiß hinunter, und ihre langärmelige Bluse hatte überall nasse Flecken. “Zuerst müsst ihr etwas trinken”, erklärte

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