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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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einen neuen Mitarbeiter auf dem Dienstplan, einen Mann in seinem Alter, Rick Wallace. Wallace war ein hervorragender Hubschrauberpilot mit mehr Qualifikationen und Flugstunden, als er normalerweise verlangte, aber wenig praktischer Erfahrung im Zusammentreiben von Rindern mit dem Hubschrauber. Und als Teamchef war es seine oberste Priorität, Wallace gründlich einzuweisen. Vor jedem Einsatz hielt er eine kurze Besprechung ab und wies anhand der Luftaufnahmen, die er gemacht hatte, auf mögliche Gefahren hin. Manchmal fungierte er sogar als Kopilot. Für heute überließ er Rick die restliche Arbeit, denn dieser würde bald über dieselben Fähigkeiten verfügen wie er und war auch verrückt aufs Fliegen. Sie würden gute Freunde werden.
    Als Grant zurück nach Opal Plains kam, stellte er fest, dass der Hauptdarsteller inzwischen eingetroffen war. Ngaire machte sie miteinander bekannt. Ihr Held war ein aufstrebender junger englischer Schauspieler, der auf eine unkonventionelle Art sehr attraktiv war. Er hatte dunkles Haar und helle Augen und begeisterte das weibliche und männliche Publikum gleichermaßen. Grant wusste, dass die Rolle sowohl einen echten englischen Akzent als auch einen international bekannten Darsteller erforderte. Dieser hieß Marc Fordham. Er hatte eine nette Art und einen festen Händedruck. Grant mochte ihn.
    Marc war bereits umgezogen und trug ein schmutziges weißes Hemd, das ziemlich weit war, und eine enge braune Hose mit einem Gürtel mit Silberschnalle. Sein welliges dunkles Haar war schulterlang und zerzaust, und er hatte einen Dreitagebart. Er sah toll aus, ganz der dynamische Romanheld. Die Frauen werden den Blick nicht von ihm abwenden können, dachte Grant, amüsiert darüber, dass Marcs dunkler Teint das Werk der Visagistin war. Jemand würde Marc vor den Gefahren der Sonne hier warnen müssen. Grant versuchte zwar, es sich nicht anmerken zu lassen, hielt jedoch nach Francesca Ausschau. Als sie nicht erschien, musste er Ngaire fragen, wo sie war.
    “Sie macht einen Ausritt”, erwiderte Ngaire. “Da Marc hier ist, wollten wir heute seine Szenen mit Fee drehen.” Fee spielte die entfernte Verwandte des Helden, die Frau eines einflussreichen Großgrundbesitzers aus Sydney, die den Helden für ihren Mann einspannen wollte. “Francesca hat frei. Deswegen haben sie und Glenn beschlossen auszureiten. Glenn reitet nicht besonders gut.” Ngaire lachte. “Aber Francesca ist eine hervorragende Reiterin, glaube ich. Sie hat die Rolle unter anderem deswegen bekommen. Den Ritt, mit dem sie sich das Leben nimmt, haben wir für den letzten Drehtag aufgehoben. Wir wollten Sie sogar fragen, ob Sie für die Totalen jemanden auftreiben könnten, der Marc doubelt. Marc musste natürlich reiten können, aber er ist kein Experte. Meinen Sie, das ginge?” Sie lächelte gewinnend, offenbar in der Hoffnung, dass entweder Brod oder er es tun würden. Doch er konnte weder für ihn noch für sich selbst sprechen.
    Stattdessen nickte er unverbindlich. “Haben Sie eine Ahnung, wohin die beiden geritten sind?”
    “Oh, ich glaube, nicht so weit weg.” Allmählich verlor sie das Interesse. Anscheinend wollte sie weiterdrehen. “Francesca sagte, dass sie sich nicht zu weit vom Haus entfernen will. Sie hat Ihnen eine Nachricht hinterlassen.” Sie blickte sich um und machte dann eine unbestimmte Geste. “Sie hat auf der seitlichen Veranda gesessen und Skizzen gemacht, wenn ich mich richtig entsinne. Vielleicht liegt der Zettel da.”
    Grant fand allerdings keinen Zettel. Auf dem runden Tisch lagen lediglich Francescas Zeichensachen. Es war absurd, auf Richards eifersüchtig zu sein, denn Francesca war keine Femme fatale. Sie war sehr ehrlich. Sie machte einen Ausritt und würde bald wieder zurück sein. Er setzte sich an den Tisch, nahm den obersten Skizzenblock vom Stapel und schlug ihn auf.
    Sein Blick fiel auf eine Zeichnung von ihm. Grant betrachtete sie eine ganze Weile und dachte dabei, dass Francesca ihn attraktiver gemacht hatte, als er es war. Seine Haltung ließ ihn vielleicht ein wenig arrogant erscheinen. Aber er war sehr gut getroffen. Er blätterte weiter und staunte über die Zeichnungen. Immer wieder hatte sie ihn skizziert. Und Mitglieder ihrer Familie.
    Einige Blöcke enthielten Skizzen von Tieren – Pferde, Rinder, Kängurus, Emus, Brolgas, Schwäne, Adler. Francesca verstand es hervorragend, Tiere in Bewegung einzufangen. Andere Blöcke enthielten Landschaftszeichnungen und

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