Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
entschuldigend an. »Gibt es die Chance auf einen Kaffee?«
»Ja, sicher. Sian hält sich im Wohnzimmer auf. Sie hängt da schon den ganzen Tag herum.« Er drehte sich um und ging zur Küche.
Sian saß mit überkreuzten Beinen auf dem Boden, vertieft in Jacobs Tagebuch. Neben ihr stand ein Halbliterbecher mit Kaffee, und in einem Halbkreis um sie herum lagen Papiere. Sie schaute auf, als Adie eintrat.
»Was ist denn mit deinem Kopf passiert?«
Adie ließ sich links von Sian aufs Sofa fallen und strich sich mit einem Finger über die Beule, die Sians Frage ausgelöst hatte. Ihr kam es so vor, als wären Tage vergangen, seit Jamal ihr dieses Andenken verpasst hatte, aber wahrscheinlich hatte er noch eine größere Beule, die sie ihm mit dem Hieb mit der Statue zugefügt hatte.
»Einer von Sadlers Halunken hat mich im Basar gegriffen und mich zu seinem Boss gezwungen. Der schleimige Bastard hat erfahren, dass wir uns auf seine Party gemogelt haben, und wollte mich erpressen, ihm zu helfen.«
»Du hast ihm doch nichts erzählt?«
»Natürlich nicht.«
Jason kam herein und reichte Adie den Kaffee. »Soll ich dir heißen Kaffee beischütten?«, fragte er Sian. Sie schüttelte den Kopf, und er sagte: »Okay, ich gehe ins Bett. Fröhliches Jagen. Und vergeudet nicht die ganze Schlafenszeit.«
»Gute Nacht«, sagten die beiden Frauen.
Sian wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Also, was hast du diesmal getrieben?«
Adie starrte in ihren Becher. Der heiße Dampf wärmte ihr Gesicht.
»Ich schätze mal, dass du Ihsan nicht getroffen hast, sonst hättest du das schon gesagt, und ich glaube auch nicht, dass ihr euch nur unterhalten habt. Du musst bald entscheiden, wen du haben willst, denn Killian wird einen anderen Liebhaber nicht akzeptieren.«
Adie blies in ihren Kaffee. Sie sah den kleinen Wellen auf der Oberfläche zu. Sie nippte an der heißen Flüssigkeit, sagte aber nichts.
Sian schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. Sie hob den eigenen Becher an die Lippen, hielt ihn eine Weile auf Mundhöhe und fragte dann: »Wie geht es nun mit Ihsan weiter?«
»Anton wird mit ihm reden. Wir treffen uns am Montagabend im Philosopher’s Circle, dann wird er mir sagen, was es Neues von Ihsan gibt.«
»Ist das alles? Das hat aber verdammt lange gedauert.«
Adie reagierte nicht darauf. Sie wollte nicht über die Risiken sprechen, die sie in dieser Nacht eingegangen war.
»Hast du keine Entschuldigungen vorzubringen?«
Adie schüttelte den Kopf. »Wir haben ein paar Missverständnisse ausgeräumt, aber jetzt ist es vorbei mit ihm, also nach dem Montagabend.«
»Ich glaube immer noch, dass du verrückt bist«, sagte Sian und schlug im Tagebuch eine neue Seite auf. »Aber ich nehme an, dass du dir immer noch was von Killian versprichst.«
»Vielleicht.«
»Du solltest noch deine E-Mails anschauen. Du hast eine von Professor Levine erhalten.«
»Woher weißt du das? Hast du in meinen Sachen herumgeschnüffelt?«
»Du hast dich gestern Abend nicht abgemeldet.«
Adie stand auf und schaltete den Computer ein. »Hast du etwas Nützliches gefunden?«, fragte sie Sian, während sie darauf wartete, dass der Rechner hochgeladen wurde.
»Nicht wirklich, aber es ist interessanter Lesestoff. Jacobs hat einige Zeit mit Flinders Petrie in Gizeh verbracht. Was das Fragment anging, so habe ich bisher nur das gefunden, was wir schon wissen. Er hat es aus dem Gemälde gemeißelt, aber er schreibt nicht, wohin er das Fragment gebracht hat. Daher vermute ich, dass Sadler die ganze Liste durchgeht und nach Anhaltspunkten sucht. Ich habe ein paar Notizen gemacht.« Sie hob einige Papiere aus dem Halbkreis auf. »Aber es wird zur Tortur, allen Spuren zu folgen. Ich kann verstehen, dass Sadler unbedingt Informationen von dir haben wollte.«
»Willst du mir sagen, dass wir am Ende angelangt sind, wenn Ihsan nichts Neues zu sagen hat?«
»Ja, so ungefähr.« Sian schob ihre Finger zusammen und streckte sich. »Was schreibt der Professor?«, fragte sie und deutete auf den Bildschirm.
Adie drehte sich auf ihrem Stuhl. Sie drückte auf Joes Nachricht und machte sich auf eine Lektion gefasst, aber sie erhielt nur einen einzigen Satz. Keinen Gruß. Nur: ›Fragen Sie ihn nach Petra‹. Das war alles.
»Ich nehme nicht an, dass du Petra kennst?«, fragte sie Sian.
Ihre Freundin stand auf und kam zu ihr. Gemeinsam starrten sie auf den Schirm. »Keine Ahnung.«
Adie sah Sian an und biss sich auf die Lippe.
»Ich weiß nicht,
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