Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
behalten«, gab sie zurück. »Es gibt viele lose Steine. Außerdem schaffe ich das schon. Sie ist nicht allzu tief gefallen.«
Während das Licht jetzt auf ihren Helm fiel, kämpfte sich Sian weiter vor und nach unten. Sie dachte nur an die Erdmassen über ihr und hörte ihr eigenes lautes Atmen. Nach einer scharfen Biegung am Ende konnte sie ihre Lampe wieder an sich nehmen. Jetzt öffnete sich der Tunnel in eine runde Höhle, hoch genug, dass sie aufrecht knien konnte. Heiß und klebrig blieb sie knien und sah hinter sich, wo Killian es ihr gleichtat. Er richtete seine Lampe über die derb behauenen Wände, wischte sich über die Brauen und öffnete eine Wasserflasche.
Sian war dankbar für einen Schluck. »Was ist das für ein Tunnel?«
Killian fuhr mit einer Hand über die Wand, als könnte er ihre Geschichte lesen wie in Brailleschrift. »Nach dem Zustand der Steine zu urteilen, könnte es ein Diebestunnel sein. Wenn er ein Teil der Grabkammer wäre, würden die Wände glatt sein. Diese Wände wurden in aller Eile gehauen.«
»Glauben Sie, dass man sie gefasst hat? Es wäre schrecklich, wenn sie uns den Preis vor der Nase weggeschnappt hätten.«
Killians Brauen schoben sich zusammen.
»Ich weiß«, sagte Sian, lächelte und schüttelte den Kopf. »Wir werden wahrscheinlich nur ein paar zerbrochene Gefäße finden, aber ein Mädchen darf doch Träume haben. Nach sieben Jahren in diesem Geschäft wäre es wunderbar, mal einen Blick auf Gold werfen zu können. Man kann doch nicht immer pessimistisch sein.«
»Realistisch«, korrigierte Killian und fuhr fort, die Wände zu überprüfen. »Wenn sie entdeckt worden sind, müssten die Wächter den Eingang verborgen haben. Vielleicht haben sie deshalb die unterste Ebene angehoben.«
»Ja, das ergäbe Sinn.« Sian wischte sich den Staub von der Nase. »Sie hätten Adie mitbringen sollen. Sie wäre völlig aus dem Häuschen gewesen. Und sie kann eine Menge.«
»Es war die richtige Entscheidung.« Killian nahm einen Schluck Wasser. »Adie hat weder deine Fähigkeiten noch dein Wissen.«
»Das können Sie nicht behaupten.«
Killian wischte sich die schneeweißen Strähnen aus dem Gesicht. »Ich gehe weiter.« Er kroch an ihr vorbei und richtete den Strahl der Lampe auf den Fortgang des Tunnels. »Es sieht so aus, als könnte uns dieser Abschnitt hinter die Blockade im Hauptzugang bringen. Wir könnten vielleicht eine Leiche finden. Geh nach oben und bringe frische Batterien mit, dann kommst du schnell zurück.«
Adie saß auf der unteren Stufe der Haupttreppe, als Sian sich aus dem Loch zog. »Habt ihr was gefunden?«, fragte sie missmutig.
Sian schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Ich bin hier, weil ich mehr Batterien und eine anständige Lampe holen soll. Killian glaubt, es könnte der Zugang zur Grabkammer sein, deshalb werden wir wohl noch eine Weile da unten bleiben.« Sie öffnete eine der Vorratskisten und kramte sich durch den Inhalt.
Adie schaute ihr neidisch zu. Vielleicht hatte Joe Recht gehabt, als er ihr gesagt hatte, Killians Mannschaft wäre nicht richtig für sie, aber nicht aus den Gründen, die er genannt hatte. Nein, sie waren alle eine Klasse besser als sie. Vielleicht war sie nur hier, um eine Planstelle zu besetzen.
»Ich sehe lieber mal nach, ob Lucas wieder was für mich zu tun hat«, murmelte sie und richtete sich auf. »Es können nur zwei Leute gleichzeitig graben, deshalb brauchen sie mich im Moment nicht.«
Sian legte im Vorbeigehen eine Hand auf ihre Schulter. »Du darfst es nicht persönlich nehmen. Es ist einfach so. Es wird Tage geben, da könntest du töten für ein bisschen Ruhe wie gerade jetzt.«
»Ja, vielleicht.« Der Versuch, sie zu trösten, schlug ins Gegenteil um, und der Kloß in ihrem Magen zog sich noch enger zusammen. Sie hatte versucht, sich zu sagen, dass Killian eben nur ein Arsch war, aber das half ihr auch nicht weiter.
Sian wandte sich wieder der Kiste zu und holte einen Sack heraus, dessen Inhalt sie auf den Boden schüttete. Pinsel und Meißel fielen heraus. »Du kommst auch noch dran«, sagte sie zuversichtlich.
Ja, dachte Adie, aber nur, wenn noch jemand ausfällt. Sie ging zum Rand des Lochs und starrte verdrießlich auf den Tunneleingang. Wäre es ein Fehler, jetzt hinunterzugehen? Vielleicht gäbe es da unten was für sie zu tun. Auch wenn es eine schmutzige, minderwertige Arbeit wäre, musste das besser sein, als Matthew und Lucas dabei zuzusehen, wie sie Sand schippten. Und es war ihre
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