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Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madelynne Ellis
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Entdeckung. Sie hatte ein Recht, da zu sein.
    »Wie tief ist es?«, fragte sie.
    Sian schaute über die Schulter zu ihr. »Nicht sehr tief. Warum?«
    Adie schüttelte den Kopf.
    »Hör mal, wenn du vorhast, da hinunterzugehen, dann weiß ich von nichts. Ich habe nichts gesehen. Außerdem …«, sie klappte den Kistendeckel zu, »… haben wir keine Batterien mehr hier. Ich muss zum Auto.«
    Zwei Minuten später stiefelte Adie durch die runde Kammer, die Taschenlampe in ihr Top gesteckt, gehalten vom BH. Noch hatte sie Killian nicht gesehen, weder Killian noch irgendwas Interessantes, abgesehen vom schindelähnlichen Bodenbelag, der sich in Knie und Handflächen grub und Haut und Stoff aufkratzte, während sie sich kniend fortbewegte. Aber das spielte keine Rolle. Von solchen Momenten hatte sie geträumt, seit sie alt genug war, von vergrabenen Schätzen zu lesen.
    Sie kroch in die zweite Hälfte des Tunnels, in der sie nur langsam vorankam. Zuerst musste sie den Rücken auf eine unangenehme Weise krümmen, damit sie der scharfen Biegung folgen konnte, und dann konnte sie sich nur vorwärts bewegen, indem sie auf dem Bauch herumrutschte und sich mit Händen und Füßen auf dem Boden abdrückte. Zum Glück war dieses Stück nur halb so lang wie der erste Teil, dann steckte sie den Kopf in die dunkle, stickige Luft einer breiten Kammer.
    »Sian.« Killians leise Stimme wurde von den Wänden zurückgeworfen.
    Adie streckte eine Hand aus, um herauszufinden, wie tief der Boden der Kammer sein mochte. Es war seltsam still um sie herum. Ihr fiel auf, dass sie schon seit einiger Zeit das stete Heulen des khamseen nicht mehr hörte. Sie nahm an, dass dieser Teil der Grabkammer viel tiefer liegen musste als ihr bisheriger Arbeitsplatz.
    Ein Lichtbündel bewegte sich auf sie zu.
    »Adie!« Killian leuchtete ihr ins Gesicht. Adie drückte die Augen zu. »Welches Spiel, in Gottes Namen, treibt ihr denn? Wo ist Sian?«
    »Ich weiß es nicht«, log sie. »Ich will helfen. Lucas braucht mich nicht.«
    »Und ich habe dir gesagt, dass du ein zu großes Risiko bist, um hier unten zu sein. Also dreh dich um und geh den Weg zurück, den du gekommen bist.«
    »Hier muss es doch was geben, was ich tun kann.« Adie wand sich weiter aus dem Tunnel. »Oder vielleicht kann ich etwas lernen.«
    »Du kannst lernen, das zu tun, was man dir sagt. Ich will es dir noch mal deutlich sagen: Ich bin der Boss, und du bist die Neue. Gibt es irgendwas, was du davon nicht verstehst?«
    Adies hoffnungsvoller Ausdruck verwandelte sich in große Enttäuschung. Sie streckte die Arme aus, um das Gleichgewicht halten zu können.
    Plötzlich entstand ein lautes Knacken. Adie kippte nach rechts, und unter ihr gab etwas nach. Ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Arm, und ihre Hand griff in etwas Schleimiges. Sie schrie vor Angst und Schmerz.
    Killian war sofort auf den Knien neben ihr, und mit der Lampe leuchtete er in die Grube, in die Adie gefallen war. Ihre Hand hatte in eine große Urne aus Lehm gefasst und steckte dort bis zum Ellenbogen in scharfen Scherben.
    Den Schaden, den sie gerade angerichtet hatte, ließ Adie in Panik geraten. Sie stieß ein Stöhnen aus und zog die Beine an. Irgendwie schaffte sie es, sich aus dem Tunnel zu befreien. Sie kam stolpernd auf die Füße und torkelte gegen die nahe Wand. Killian folgte ihr sofort, sein Ausdruck eine Mischung aus Besorgnis und Wut.
    »Halte den Arm hoch«, wies er sie an.
    Adie starrte auf ihren Unterarm, auf dem eine ganze Reihe von Kratzern ihre Haut geritzt hatte. Klebriges rotes Blut lief zwischen ihren Fingern, und ihre Haut war mit einer gelblichen, zähflüssigen Paste bedeckt. Killian fasste den Arm am Handgelenk an und schüttete Wasser aus seiner Flasche über die Risse. Rote Tropfen fielen auf den Boden. Keine der Wunden war sonderlich tief.
    »Sie sehen sauber aus«, murmelte er. Adie schaute zu, wie er sein Hemd auszog und vom Hemdschoß einen Streifen abriss. Damit verband er ihren Arm. »Nicht sehr steril«, sagte er, »aber besser als nichts. Ich habe gute Gründe für meine Anweisungen, und jetzt siehst du, was geschieht, wenn du dich nicht an meine Regeln hältst.«
    Adie nickte geläutert und starrte auf seinen nackten Oberkörper. »Ich wollte doch nur sehen, was ich gefunden habe«, versuchte sie zu erklären. Im trüben Licht der Lampe hatte seine nackte Haut einen sanften goldenen Schimmer angenommen. »Erging es Ihnen nicht auch so, als Sie Ihren ersten größeren Fund gemacht

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