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Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madelynne Ellis
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Freunde treffen wollte. Das bedeutete, sie hatte eine Chance, mit Killian allein zu reden.
    Die Tür war offen, und das Licht, das von draußen so hell ausgesehen hatte, erwies sich als kleine Schreibtischlampe. Der Strahl war auf die Wandfragmente gerichtet, die sie aus der Kammer gesammelt hatte.
    Killian lehnte sich über die Arbeitsplatte, das Kinn in die Hände gestützt. Der warme orangefarbene Schimmer der Lampe ließ ihn weniger eisig erscheinen als normal, als ob sie ein Tauwetter verursacht hätte, aber sie sah schon an seinen versteiften Schultern, dass dies nur eine Illusion sein konnte. Er hob ein Fragment von der Arbeitsplatte hoch und strich mit Zeigefinger und Daumen darüber. Mit der anderen Hand fuhr er sich durch die Haare.
    Adie stand unschlüssig in der Tür und überlegte, wie sie beginnen sollte. Die Bohlen unter ihren Füßen knarrten, und Killian sah zu ihr. Ihre Blicke trafen sich, und ihr Atem schien davon zu schmelzen.
    Adie blinzelte. Der Blick seiner Augen kam ihr unheimlich vor. Für einen kurzen Moment war sie wieder ein junges Mädchen. Das Kreischen der Seemöwen hallte in ihren Ohren nach. Sie schwang einen bunten Plastikeimer hin und her, in dem sie Steine gesammelt hatte. Sie trug einen rosa Sonnenhut. Ihre zwei Cousinen und die Tante spielten am Wasserrand und verfolgten die hereinkommende Flut, während sie ihrem Vater half, Schätze aus den kleinen Seen zwischen den Felsen zu angeln.
    »Schau mal, Adie«, sagte er und hielt eine mit Dreck verkrustete Metallnadel hoch. »Eine angelsächsische Brosche.«
    Die Erinnerung daran war so lebendig, dass sie auf der Stelle verharrte. Ihr Vater, der Amateurarchäologe, der Mann, der ihre Liebe zur Vergangenheit ermutigt hatte, war auch der einzige Mann, der sie bedingungslos geliebt hatte. Es hätte eine glückliche Erinnerung sein sollen. Aber zwei Wochen später hatte sie im Regen an seinem Grab gestanden. Herzinfarkt. Sie war zwölf Jahre alt gewesen.
    Killian richtete sich auf. »Was willst du?«, fragte er, als ob ihre bloße Anwesenheit etwas Schlimmes auslöste.
    Adie schluckte den Kloß in ihrer Kehle. »Ich wollte Sie nicht unterbrechen«, sagte sie. »Ich wollte nur darüber reden, was am Nachmittag geschehen ist.«
    »Eine Entschuldigung würde ein guter Anfang sein.«
    Adie biss sich auf die Lippe. Dass sie einen Schaden angerichtet hatte, tat ihr leid, aber sie bedauerte nicht den Versuch, mit dabei zu sein, und jetzt war sie noch entschlossener. Sie war bereit, hart für das Team zu arbeiten, aber auf Augenhöhe mit den anderen, nicht als jemand, der ausschließlich die Drecksarbeit machen musste.
    »Das mit der Urne tut mir leid, aber ich bin nicht zum Herumsitzen hergekommen. Ich verstehe nicht, warum Sie mich ausschließen. Wenn ich nicht helfen darf, wie soll ich dann etwas lernen?«
    »Wenn du eine Archäologin sein willst, solltest du anfangen, dich wie eine zu verhalten«, antwortete er bissig, dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Adie trat vor und umklammerte den Rücken des Stuhls neben seinem.
    »Was soll das denn heißen?«
    Killian hob nur den Blick, nicht den Kopf. »Das bedeutet, dass wir hier keinen Porno drehen.«
    Das war nicht die Antwort, die sie erwartet hatte.
    Killian schob das Fragment, das er in den Fingern hatte, in das längst nicht komplettierte Puzzle. Adies Knöchel wurden weiß auf dem Stuhlrücken. Es ging also nicht nur um eine zerbrochene Urne und einen nicht befolgten Befehl. Sie sollte auch die Schuld für das übernehmen, was in der Kammer vor dem Wandgemälde geschehen war.
    »Da stand ich nur dabei«, sagte sie.
    »Du hast sie kräftig ermutigt.«
    »Sie wollten meine Meinung hören.«
    Killian stand auf, und dabei scharrte der Stuhl hart über die Bohlen des Fußbodens. »Ah, ja. Und ich nehme an, dein kleines schmutziges Treiben mit Matthew war auch im Dienste der Archäologie?«
    »Habe ich den Tunnel gefunden oder nicht?«, schoss sie zurück, ohne zu überlegen, was sie damit zugab.
    »Und er wahrscheinlich auch.«
    Adie öffnete den Mund und wollte sich zur Wehr setzen, aber es kam nur ein ungläubiges »Aaahh« heraus.
    »Ich hätte auf Joe hören sollen.« Seine Stimme klang tiefer als sonst und mit einer Betonung jeder einzelnen Silbe. »Er hat mich warnen wollen und dich eine Schlampe mit einer hyperaktiven Vorstellungskraft genannt. Ich bin enttäuscht, dass ich das nicht früh genug selbst erkannt habe.«
    »Ja, und ich hatte die Vorstellung, für einen begnadeten

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