Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
einen Besuch an der Grabungsstelle arrangieren.«
Dareth erhob sich und warf ein paar guineas auf den Tisch. »Das wäre hilfreich. Ich bin weg. Wir reden später.«
Sechstes Kapitel
Am anderen Morgen wachte Adie mit steifen Gliedern auf, aber sie freute sich jetzt schon auf die Arbeit. Sie hatte mal den einen oder anderen Krug gefunden, auch ein paar römische Münzen oder Teile von Wikingerwaffen, aber noch nie so eine wichtige Entdeckung gemacht. Sie hoffte, dass die morgendliche Besprechung über die Aufgaben des Tages kurz dauern würde, damit sie sich auf das Graben im Tunnel stürzen konnte.
Es war ungewöhnlich, dass Killian als Letzter eintraf, und er hielt auch nicht die übliche Tasse Kaffee in der Hand. Sie fragte sich, ob er ihnen noch nicht vergeben hatte.
»Guten Morgen«, begann er und versammelte sie alle um eine Karte der Ausgrabungsstätte, die auf dem großen Tisch im Arbeitszimmer ausgebreitet lag. »Fangen wir an. Die heutige Aufgabe konzentriert sich auf den Tunnel, den wir gestern Abend freigelegt haben. Wir müssen den Hauptzugangsweg räumen. Bill hat das Dach stabilisiert, bevor er gehen musste, deshalb sollten wir mit der Decke keine Probleme haben. Wir müssen herausfinden, ob es einen Weg durch das ganze Geröll gibt. Sian, du arbeitest mit mir im Tunnel. Lucas, der Hauptzugang ist deine Verantwortung. Matthew und Adie, ihr schließt euch Lucas an. Irgendwelche Fragen?«
Adie runzelte die Stirn. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätten sie den Tunnel nie gefunden. Und sie hatte gegraben, bis sie das Loch entdeckt hatte. Sie fühlte sich unfair behandelt. Sie starrte Sian auf der anderen Seite des Tisches an, die ebenso verblüfft und unbehaglich über Killians Entscheidung schien.
»Gibt es ein Problem?«, fragte er, aber das hörte sich nicht nach einer Frage an. Er sah zu Adie, die absichtlich auf die Karte starrte, um seinen Blick zu meiden. »Nun?«
Sie biss sich auf den Daumennagel. »Ich frage mich nur, warum Sian im Tunnel arbeitet, wenn ich ihn gefunden habe.«
Killian legte beide Hände auf den Tisch. »Weil du keine Erfahrung mit Höhlen hast oder mit der Erschließung neuer Gebiete. Wir haben keine Ahnung, wohin der Tunnel führt, deshalb nehme ich keine Anfängerin mit nach unten. Du wärst eher eine Belastung, und bei Lucas kannst du dich nützlich machen.«
Adie fühlte, wie die Röte in ihre Wangen schoss. Gegen die Logik kam sie nicht an. Er hatte Recht, sie war das unerfahrenste Mitglied des Teams, aber sie konnte ihn trotzdem hassen, weil er es so deutlich ausgesprochen hatte. Und fair war es ganz bestimmt nicht. Sie wandte sich vom Tisch ab und grub die Zähne in ihre Unterlippe. Er war ein Schwein. Es gab keinen Grund, sie nicht mitzunehmen. Von irgendwoher musste die Erfahrung ja kommen, die sie jetzt noch nicht hatte.
Sian kniete am Rand der Öffnung und schaute hinunter auf Killian. Der Rest der Mannschaft befand sich im abschüssigen Hauptzugang, und das Echo ihrer Hacken und Spaten hallte mit einem metallischen Klang von den Wänden wider. Lucas hatte Adie und Matthew ihre Positionen zugewiesen. Adie war immer noch eingeschnappt und schleppte sich müde an ihren Platz. Sian erinnerte sich, wie verloren Adie gewirkt hatte, als sie zum Tunnel gegangen war, während sie selbst nicht die Früchte ihrer Entdeckung genießen konnte. Killian hatte es entweder nicht bemerkt, oder es war ihm egal. Er zeigte wieder seine sture Seite, und Sian fand, dass er dem neuen Mitglied des Teams gegenüber besonders hart war.
»Komm herunter«, sagte Killian.
Sian setzte ihren Helm auf und ließ sich vorsichtig in den Tunnel gleiten. Es war eng für sie beide, als sie nebeneinander im Tunneleingang knieten. Der Kern des Tunnels zog sich über die Reichweite ihrer schmalen Taschenlampen hinaus; er führte nach links und dann tiefer nach unten.
»Du zuerst«, wies Killian sie an. Sian rutschte weiter vor, der ovalen Öffnung folgend. Die Neigung, die auf dem ersten Meter kaum bemerkbar war, wurde bald zu einem unangenehmen steilen Abhang. Ihre Hand glitt von einem lockeren Stein ab, und Sian wäre fast kopfüber in die Dunkelheit gefallen. Zitternd sah sie ihre Taschenlampe wegrollen, und der Strahl erhellte für kurze Momente verborgene Spalten und einige Stützbalken, ehe die Lampe in die Tiefe fiel. Verdammt, sie würde ihre Arbeit gern mit Adie tauschen.
»Vorsichtig. Hier, nimm meine«, sagte Killian und drückte sich fest hinter sie.
»Sie müssen sie für sich
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