Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
soll.«
Er blieb stehen. Sein loser Umhang raschelte, als er sich halb umdrehte, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Und haben Sie darauf gewartet, dass ich Sie um Bakschisch angehe?«
»Ja. Ich habe auch genug von Leuten, die ein Trinkgeld erwarten.«
»Das ist verständlich. Wie heißen Sie mit Vornamen, Dr. Hamilton?«
»Adie«, sagte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verbeißen. Schließlich sah er so gut aus wie ein Filmstar mit seinen schwarzen Wimpern, dem sinnlichen Mund und der zimtfarbenen Haut. Er sah auch ein wenig verwegen aus, und ein Hauch von Gefahr schien von ihm auszugehen.
Anton nickte. »Entschuldigung angenommen. Mein Angebot steht noch.«
»Ja, danke«, sagte sie und erwärmte sich langsam bei dem Gedanken an Begleitung. »Ich wollte in die Bibliothek, aber ich schätze, damit kann ich auch noch einen Tag warten. Ich interessiere mich für alles, was mit Saqqara zu tun hat, denn ich arbeite da draußen.«
»Dann haben Sie am falschen Ort begonnen. Die meisten Ausstellungsstücke der frühen Dynastien befinden sich unten.« Die Lachfältchen um seine Augen weiteten sich, als er lächelte. »Man braucht Monate, um zu wissen, wo man was findet. Sollen wir anfangen?« Er hielt ihr seinen Arm hin, und Adie hakte sich unter.
»Rahotep und Nofretete«, sagte er vierzig Minuten später, als er mit einer umfassenden Armbewegung auf die beiden sitzenden Figuren wies. »Ziemlich langweilig.«
Adie schaute ungläubig von Anton zu den Skulpturen und wieder zurück. Die Figuren waren alles andere als langweilig, sie waren ein exemplarisches Stück gediegener Handwerkskunst. Der Bildhauer hatte die Einzelheiten in den Gesichtern mit großem Geschick aus dem Kalksandstein gehauen. Die Farben waren immer noch prächtig und lebendig. Sie hätte gern gewusst, was Killian dazu sagte – etwas über das Leben der beiden oder über den Meister, der sie für die Nachwelt erhalten hatte.
Anton schritt an den hervorragend platzierten Skulpturen vorbei und ging auf eine verstaubte Ecke mit fast versteckten Ausstellungsstücken zu. »Diese hier sind interessanter«, sagte er und wies auf einige dekorative, wenn auch funktionale Objekte. »Sie erzählen uns viel mehr über die Gesellschaft als das pompöse Paar.«
»Was sind das für Stücke? Vielleicht Waffen?«, fragte Adie. Sie lehnte sich mit der Stirn gegen das Glas. Die winzigen Etiketten waren mit einer nicht zu entziffernden spinnenartigen Schrift versehen. Sie nahm an, dass es noch die Originaletiketten waren. In den 1890er Jahren war das Museum eröffnet worden.
»Das sind Bumerangs, die man zum Jagen benutzt hat«, sagte Anton. Sie spürte seinen Atem, der in ihren Haaren wehte.
Anton sah über ihre Schulter, und weil er so nahe stand, spürte sie seine galabeyya an ihren Waden. Unwillkürlich schüttelte sie sich, und ein Schauer lief heiß über ihren Rücken. Er war ein attraktiver Mann, warmherzig und freundlich. Während sie von einer Vitrine zur anderen schlenderten, schaute sie ihn immer häufiger verstohlen an. Er hatte was Wildes an sich, was durch den Geruch seiner Körpers noch betont wurde. Seine umsorgende Art war ein scharfer Kontrast zu Killians barscher Behandlung.
Seine schattige Reflektion war im dunklen Glas neben ihr zu sehen. Adie starrte sie an. Sie überlegte, wie es sich anfühlen würde, wenn sie nur mal so zum Spaß über seine Lippen streicheln würde. Oder wenn sie die kräftigen Muskeln seiner Schultern knetete, wenn sie die Fingernägel in seine Seiten bohrte und entdeckte, was er unter dem leinenen Umhang trug. Warum nicht? Sie würde die Erinnerung an Killians Derbheiten abschütteln können. Vielleicht würde es ihr sogar helfen, ihm wieder unter die Augen zu treten.
Dies war der Moment zu handeln, wenn sie es wollte. Sie konnte es als Versehen darstellen, wenn er nicht die erwartete Reaktion zeigte.
Adie trat einen Schritt zurück, und ihr Po stieß gegen seine Lenden. Sie konnte sich vorstellen, dass er zur Seite auswich und eine hastige Entschuldigung murmelte. Aber er blieb stehen.
»Was ist denn los mit Ihnen, Dr. Hamilton?«, fragte er, als sie den Po leicht hin und her schwenkte. Adie starrte auf ihr Bild in der Glasvitrine und sah, dass ihre Nippel sich schon gegen den Stoff ihres Tops drückten. Anton legte seine Hände auf ihre Schultern.
»Ich dachte, in so einem Museum wärst du wie zu Hause«, murmelte er, sein Mund an ihrer Wange. »Setzt dir die Hitze zu sehr zu?«
Adie setzte ihr Hüftschwenken
Weitere Kostenlose Bücher