Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
Nicht, wie du es erwartet hast? Ich habe dich davor gewarnt.«
»Ich weiß. Ich habe es auch nicht geplant. Ich wollte nur wissen, wie die Situation mit dem Tunnel war, und darüber gerieten wir in Streit.«
»Und dann habt ihr gefickt …«
»Ich glaube, ich hatte die Wahl zwischen dem und von ihm ermordet zu werden.«
Sian verdrehte die Augen, bevor sie den Blick wieder auf die Straße richtete. »Und jetzt rennst du weg. Als ob das helfen würde.«
»Ich versuche, etwas Nützliches zu tun. Deshalb will ich in Jacobs Tagebuch schauen, wie er es vorgeschlagen hat. Vielleicht finden wir einen Hinweis auf das fehlende Stück im Gemälde. Wenn ich ihm beweise, dass ich mich um die Aufgaben kümmere, vertraut er mir vielleicht. Und ich kann vielleicht meinen Job behalten.«
»Du bist wirklich versessen auf diesen verdammten Tunnel, was? Himmel, vergiss ihn doch! Du wirst deine Chance erhalten, wenn Killian glaubt, dass du dafür bereit bist, und das wird früher der Fall sein, wenn du dich angepasst verhältst. Bis dahin wird dein Leben viel leichter sein, wenn du vergisst, was im Arbeitsraum passiert ist.«
»Du hast leicht reden«, murmelte Adie. Sie hatte den längsten Teil der Nacht damit verbracht, das Geschehen aus ihrem Bewusstsein zu verbannen, aber einige Einzelheiten seines rauen, wilden Verhaltens wollte sie gern in ihren Gedanken bewahren. Doch Sian hatte vermutlich Recht.
»Willst du immer noch ins Museum?«
Adie nickte. »Ich will das Tagebuch lesen. Was hältst du davon, wenn ich das Frühstück spendiere – als Wiedergutmachung für das frühe Wecken?«
»Das wäre schon mal ein Anfang«, knurrte Sian.
Drei Stunden später, nach einem ägyptischen Frühstück im Ibis Café, schob sich Adie durch das Gedränge eingangs des Cairo Museums. Heiße verschwitzte Menschen drückten von allen Seiten, und sie spürte ihre grabschenden Hände überall auf ihren Kleidern. Sie sicherte ihre Taschen vor Dieben ab, hielt ihren neuen Museumsführer fest in der Hand und kämpfte sich zu einem freien Platz auf der Treppe. Auf halbem Weg nach oben, über den Köpfen der Menge und des moschusartigen Geruchs ihrer Körper, schaute sie fasziniert zurück. Sian hatte sie gewarnt, dass das Museum eine Touristenfalle wäre, und sie sollte sich nicht vor dem späten Nachmittag zu den attraktivsten Ausstellungsstücken begeben – aber dies war eine verrückte Atmosphäre. Zwischen ihr und den Ausgängen konnte sie keinen Quadratzentimeter des Bodens sehen.
Adie studierte den Lageplan in ihrem Führer; sie hatte gehofft, sich Jacobs Tagebuch in der Museumsbibliothek anzusehen, aber das schien die Richtung zu sein, in die alle unterwegs waren. Sie würde ihren Plan ändern müssen.
»Hast du ihn schon gesehen?«, kreischte eine Stimme hinter ihr. Der starke Duft von Patschuli erfüllte die Luft. Adie drehte sich um und sah sich einer Frau gegenüber, deren Augen üppig mit kohl kajal bemalt waren, und die sie aufgeregt ansah.
»Wen gesehen?«
»Dareth Sadler«, sagte die Frau strahlend. Adie bemerkte, dass sie Ohrringe mit dem Henkelkreuz trug, ein altägyptisches Lebenssymbol. »Ich warte schon seit einer Stunde auf ihn, aber das ist es wert. Ich kann nicht glauben, dass ich ihn endlich kennen lerne.«
Adie runzelte die Stirn. Es schien, dass sie sich die ungünstigste Zeit für einen Besuch ausgewählt hatte, wenn mit der Ankunft irgendeines Film- oder Rockstars zu rechnen war. »Sagen Sie mir noch mal, wer kommt?«, fragte sie die Frau.
»Dareth Sadler«, wiederholte die junge Frau und winkte wieder jemandem in der Menge zu. Dann blinzelte sie skeptisch, als sie Adies dumpfen Ausdruck sah. »Du musst doch schon von ihm gehört haben. Er ist der berühmteste Archäologe der Welt. Er hat viele Bücher geschrieben.« Sie breitete die Hände aus, um die Meter Buchregal anzudeuten.
»Ein Archäologe!« Adie starrte ungläubig auf die Menge, dann auf die Kleidung der Frauen: Halb Rock, halb Eso, und an den Armen viele klingende Bänder. Sie fragte sich, ob da ein Missverständnis vorlag. Es schien völlig unmöglich, dass ein Ägyptologe solche Massen anziehen konnte – und dann handelte es sich ganz offenbar auch noch um bewundernde Fans. Und sie hatte noch nie von ihm gehört. Entweder hatte der Mann die doppelte Bühnenpräsenz von Killian, oder er war ein sehr guter Publizist.
»Bist du denn nicht an der antiken ägyptischen Geschichte interessiert?«, fragte die Frau, und die tief beschatteten Augen
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