Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
zusammengeschlagen, der hier herumschnüffelte. Jetzt bist du dran.«
»Okay«, sagte Sian nachdenklich. »Was er schreibt, ist pseudoarchäologischer Schwachsinn, was schon schlimm genug wäre, aber vor etwa acht Jahren ist es ihm gelungen, sich Killian als Profi anzubiedern und hat ihn in die Liste der Informanten für das Buch aufgenommen, das er gerade schrieb. Dabei hat er Killians Worte falsch ausgelegt und sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Fast hätte ihn das seine Karriere gekostet.«
»Wie hieß das Buch?«, fragte Adie.
» Sechs Stufen zum Himmel. Darin behauptet Sadler, dass die ägyptischen Götter Aliens aus dem Weltraum waren, die ihre Pyramiden als Transmitterstationen gebaut haben, um Dinge ins All zu beamen. Killian hat sich damals noch viel freizügiger geäußert als heute und ausführlich über ägyptische Magie und Rituale gesprochen.«
»Was genau sollen sie ins All gebeamt haben?«
»Die unsterbliche Seele des Pharaos zum Beispiel, damit er die herumreisenden Götter begleiten kann. Was sonst?« Sian zog eine Grimasse. »Es klingt schrill, aber offenbar gibt es eine Klientel für solchen Humbug.«
Adies Augenbrauen zogen sich zusammen. Es hörte sich völlig verrückt an, aber die New-Age-Bewegung war in den letzten Jahren noch gewachsen, was auch die Massen bestätigten, die sie im Museum gesehen hatte. Aber das erklärte immer noch nicht Killians Reaktion. »Nun, ich kann verstehen, warum er sich über den Kerl, der hier herumschnüffelte, geärgert hat, aber den Mann zusammenzuschlagen, scheint mir sehr krass zu sein. Warum habe ich den Eindruck, dass sich dahinter mehr verbirgt?«
»Weil das vermutlich zutrifft. Aber ich weiß nicht was. Lucas weiß mehr, aber er bleibt stumm.«
Adie seufzte in ihre Kaffeetasse. Vielleicht würde Joe die fehlenden Mosaikstückchen liefern können, aber ihre Hoffnung war nicht sehr hoch – falls er überhaupt antwortete. »Glaubst du, dass Sadler eine Fortsetzung schreiben will und dass jemand ihm vom fehlenden Fragment erzählt hat?«
»Möglich«, erwiderte Sian. »Ich habe gehört, dass er sich der Magie des Sex zugewandt hat, deshalb könnte ihn ein erotisches Wandgemälde der Ägypter interessieren. Ich kann mir schon die Werbung für das Buch vorstellen. ›Erfahren Sie, wie man durch das Buch der Toten Unsterblichkeit erreicht, während man in der Pyramide steht und sich den Schwanz lutschen lässt.‹«
Adie musste über Sians spontanen Werbetext grinsen. Er hörte sich unglaublich lächerlich an, aber sie war sicher, dass die Werbung so ähnlich klingen würde. Sie hob ihre Hand und strich sich über die Braue, unsicher, ob sie amüsiert oder besorgt sein sollte.
»Hast du dein Handgelenk verstaucht?«, fragte Sian und starrte auf die Bandage um Adies Arm. In ihren leuchtend grünen Augen schien zu stehen, dass sie alles wusste. »Du hast mehr einstecken müssen, als du gedacht hast, was?«
Adies schluckte den Rest des Kaffees und tat so, als hätte sie nicht zugehört. Der Leinenstreifen schien eine Menge Aufmerksamkeit auszulösen, aber sie konnte den Knoten nicht aufknüpfen.
Er hatte den Leinenstreifen verdammt fest gezurrt, fluchte sie, als sie an ihren Arbeitsplatz zurückging. Adie zerrte am hartnäckigen Knoten, aber sie erreichte nur, dass er sich noch fester zusammenzog. Sie würde eine scharfe Schere brauchen. Oder ihr Taschenmesser.
»Du bist doch nicht so verzweifelt, die vergangene Nacht vergessen zu wollen?«, fragte Killian.
Adie fuhr auf dem Absatz herum, und dabei ritzte sie sich mit der Klinge ins Handgelenk. Ein einzelner dunkelroter Bluttropfen kam heraus. Adie leckte ihn irritiert ab und starrte Killian dabei an. »Wie lange stehst du schon da?«
»Eine Weile.«
Adie griff nach ihrer Bürste und wandte sich wieder dem Kunstwerk auf der Wand zu. »Mache ich irgendwas falsch?«, fragte sie gepresst nach ein paar Minuten.
»Nein.«
»Und warum beobachtest du mich dann?«
»Ich überzeuge mich von deinem Geschick. Ich will dich nicht auf den Diebestunnel loslassen, bevor ich mich davon überzeugt habe, was du alles kannst.«
»Du lässt mich an meinem Fund arbeiten?«, fragte sie überrascht, und die Freude zeigte sich im Strahlen ihres Gesichts.
»Ich überlege es mir noch. Deine Technik könnte von ein bisschen mehr Praxis profitieren, glaube ich.« Er trat näher an sie heran, und sein Atem wehte in ihre Haare. Seine Finger strichen über ihre Schultern. Sie wartete darauf, dass er sie zu sich
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