Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
auf das Risiko verzichten, dass Besucher von Sadlers Party ihre Grabungsstätte verunstalteten. Sie hatten Killian nichts über die Vorgänge von gestern Abend erzählt, und zum Glück hatte er ihre Abwesenheit nicht bemerkt.
»Ihr zwei wollt also übers Wochenende wieder Kairo verunsichern?«, fragte er.
»Ich will mich darauf konzentrieren, das fehlende Fragment des Wandgemäldes zu finden. Masud glaubt, dass sich die Suche lohnt, und da die Grabkammer leer ist …« Sie redete nicht weiter.
»Nun, überanstrenge dich nicht. Es gibt noch eine Menge zu tun. Es dauert noch Wochen, bis wir alle Details fotografiert und gezeichnet haben.«
Sian nickte. »Keine Sorge. Wir kommen zurück und reißen uns den Popo auf.«
Sian und Adie bogen auf die Straße, dann drehten sie und parkten vor dem Ticketstand, weit genug weg von Djosers Pyramide.
»Wer hatte eigentlich diese verrückte Idee?«, fragte Sian, als sie sich hastig im Schatten des Land Rovers ihre Partykleider anzogen, superkurze Shorts und bauchfreie Tops. Die Helligkeit ließ schon nach, und der Himmel hatte eine intensive Magentafarbe angenommen. »Später werden wir uns noch ein paar edle Teile abfrieren.«
Adie schaute in den Seitenspiegel und schwang einen Mascarapinsel. »Wenn wir mit unserer Methode kein Glück haben, müssen wir auf Plan B umschalten und Killian alles erzählen. Aber wir haben wenigstens eine Chance, den Schaden in Grenzen zu halten.«
»Hm.« Sian klappte ihr Kosmetikköfferchen zu und warf es auf den Fahrersitz. »Bist du bereit?« Sie setzte ihre Sonnenbrille mit den kreisrunden Gläsern auf, und als Adie nickte, fügte sie hinzu: »Okay, stürzen wir uns ins Vergnügen.«
Immer mehr Leute gingen auf den Säulengang zu, während die Freundinnen heranschlenderten. Die laute, pochende ägyptische Tanzmusik, von der Pyramide noch verstärkt, holte sie fast von den Beinen.
»Ziemlich laut«, schrie Sian und verzog das Gesicht. Auch Adie hatte nicht viel übrig für diese Musik und die Lautstärke; sie selbst zog Melodien vor, die sie mitsingen konnte, und sie wusste von gemeinsamen Fahrten, dass Sian entweder klassische Musik hörte oder Techno.
»Da drüben!«, rief Adie. Sie griff Sians Arm und zog sie hinüber zu einer Gruppe von drei Frauen, die in einer Collage aus schwarzem Samt, PVC und Fischnetzstrümpfen bekleidet waren. »Das ist …«
»Nadine«, half ihr die Frau weiter.
»Nadine. Wir haben uns im Museum kennen gelernt. Sie ist es, die mir von der Party erzählt hat.«
»Schön, dass ihr gekommen seid. Michelle und Simone.« Sie wies mit dem Kopf auf ihre Begleiterinnen. Alle drei hatten ein extravagantes Make-up im Kleopatra-Stil aufgelegt, die Arme voller Spangen, die unter den überwiegend weiblichen Fans des Autors sehr populär waren.
»Was für eine Menge«, sagte Sian und sah sich um. »Viele Fans, dazu die üblichen Partygäste, die geil auf Glitzer und Literaten sind, und die professionellen Schmarotzer, nehme ich an.«
Adie musste daran denken, dass sie in dieser Menge kaum eine Chance hatten, die beiden Frauen zu finden, die Matthew ihnen beschrieben hatte, selbst wenn sie so gekleidet wären wie gestern Abend.
»Hast du Angst, dass du nicht zu den Erwählten gehören wirst?«, fragte Simone zwischen zwei Zügen an ihrer nach Nelken riechenden Zigarette. Adie wollte fragen, was sie damit meinte, aber Nadine sprang Sian zur Hilfe.
»Und du hast diese Angst nicht?«, blaffte sie Simone an, die wieder an der Zigarette zog und einen weißen Rauchring in die Luft blies.
»Ich bin hier, weil man kostenlos saufen kann. Meine Mum hat in den Achtzigern mit Sadler herumgemacht. Er könnte sogar mein Daddy sein.«
»Lügnerin. Dareth ist nicht so alt.« Nadines Armreifen klirrten, als sie ihre Hände zu Fäusten ballte.
Simone ließ ihre Zigarettenkippe fallen und trat sie mit dem Absatz ihrer spitz zulaufenden Schuhe aus. »Du irrst dich, er ist garantiert weit über vierzig. Aber mir wäre seine Privatassistentin lieber.«
Nadine bedachte sie mit einem bösen Blick, der durch die dicken schwarzen Lidschatten noch böser wirkte. Simone hob die Schultern und zog ihre Unterlippe mit einem schwarzen Lippenstift nach, den sie aus ihrer Hemdtasche holte.
»Gehen wir«, sagte Nadine und wandte sich mit übertriebener Geste an Sian und Adie.
Sie gingen voran und erwarteten, dass Michelle und Simone ihnen an den hohen Steinsäulen vorbei folgten. Sie betraten den Pyramidenkomplex von der Südseite. Adie strich
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