Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
Minilampe gab ihren Geist auf, und um Adie herum herrschte totale Dunkelheit. Sie schüttelte die Lampe, aber die Batterie war offenbar leer, und Adie hatte keinen Ersatz bei sich. Die Luft auf dem Grund der Pyramide war schwer und stickig. Adie wusste, dass sie sich zuletzt in einer Art Korridor befunden hatte, und der musste irgendwohin führen. Sie ging langsam weiter und ließ sich vom Instinkt leiten.
Als sie die nächste Pause einlegte, spürte sie kalten Stein am rechten Arm. Von links drangen Schritte zu ihr. »Ist da jemand?«, rief sie.
»Adie, bist du das? Wo bist du?«
»Nadine? Hier bin ich.« Adie spürte Finger auf ihrem Rücken, und dann fasste eine Hand ihren Arm. »Du willst auch Sadler sehen, nicht wahr? Mir geht es genauso. Ich habe auch eine Blume.«
In diesem Augenblick flackerte ein Licht über die blau gefliesten Wände des Raums, in dem sie sich befanden, und dann hörten sie leichtfüßige Schritte. Eine Prozession von fünf Frauen tauchte auf, alle mit identischen halb durchsichtigen weißen Roben bekleidet, die Adie schon bei Lana gesehen hatte. Die Frauen trugen auch kunstvolle Augenmasken.
»Was sucht ihr hier?«, fragte die Frau, die die Gruppe offenbar anführte.
»Lana hat uns geschickt«, bluffte Adie. Sie hielt der Frau ihre Lotusblume hin. Diese Frau entsprach Matthews Beschreibung von Karima, die Lana gestern Abend begleitet hatte.
Die Frau schob die Blume von ihrem Gesicht weg. »Ihr seid spät.«
»Wir haben uns verirrt.«
»Nun, jetzt seid ihr da.« Auf ihren Wink hin verschwand eine der Frauen wieder im Korridor. Wenige Sekunden später kam sie mit zwei Roben und weiteren verzierten Augenmasken zurück. »Zieht euch schnell um.«
Adie wollte das Organzakleid über den Kopf stülpen, aber Karima hinderte sie daran. »Zuerst ausziehen.«
Alle Frauen waren nackt unter den Roben. Adie fühlte sich unbehaglich, als sie sich auszog, dann ließ sie die Robe über den Kopf fallen. Sie umgab ihren Körper wie ein Luftkissen und berührte kaum ihre Haut. Im trüben Licht waren die dunklen Nippel durch den Stoff zu sehen, ebenso das V ihrer Schamhaare. Die Robe verbarg nichts und umkoste alles.
Karima befestigte eine Katzenmaske über Nadines Augen. Adies Maske war mit einer großen Solarscheibe ausgestattet. Die beiden neuen Frauen erhielten mit Juwelen besetzte Armreifen, die über die Ärmel der Robe angebracht wurden, dann trug Karima ihnen noch auf, die Lotusblumen wie eine Opfergabe vor sich zu tragen. Nadine und Adie bildeten nun den Schluss der Prozession.
Einen Moment später betraten sie den Haupttunnel über der Grabkammer. Ein Mann, wahrscheinlich Dareth Sadler, stand an einem Granitblock, der die Höhle nach unten absicherte, umgeben von einem Kreis brennender weißer Kerzen. Er war ganz in schwarzen Satin gekleidet, und sein Gesicht war hinter einer Falkenmaske versteckt. Neben ihm kniete Lana.
»Horus«, murmelte Adie vor sich hin, als sie Sadlers Gestalt für diesen Abend erkannte. Ihr drängte sich die Szene auf dem Wandgemälde auf. Der Typ hatte zweifellos ein Selbstbewusstsein, so groß wie Afrika.
Als die Frauen die acht Kompasspunkte eingenommen hatten, schob er das Vorderteil seiner Robe zur Seite und enthüllte seinen nackten Körper. Auf seiner Brust pendelte ein großes Henkelkreuz, und sein beeindruckender erigierter Penis war in einem obszönen Nilblau bemalt. Ein bewunderndes Keuchen drang über Adies Lippen, als ihr bewusst wurde, dass sie über die Konsequenzen ihres Handelns nicht nachgedacht hatte. Um eine Entdeckung zu vermeiden, würde sie auch mitmachen müssen und nicht nur beobachten.
Im Hintergrund begann eine Trommel mit einem langsamen Beat, und der schwere Weihrauch würzte die Luft. Dareth drehte sich auf der Stelle und begrüßte jede einzelne Frau mit den Blicken. Die meisten senkten den Kopf. Ein oder zwei hielten seinem Blick stand, bevor sie sich wie angewiesen auf die Knie fallen ließen. Ein Kelch mit einem Wein wurde herumgereicht. Adie nahm nur einen kleinen Schluck, aber sie fühlte trotzdem eine aphrodisische Wirkung, die ihre Sinne beeinflusste. Sie schüttelte die verträumte Lethargie ab, die Ursache des winzigen Schlucks war, aber sie musste einräumen, dass der Aufbau dieser Szene überzeugend war. Es würde leicht sein, den Verlockungen des ganzen Theaters zu erliegen.
Als der Kelch die Runde gemacht hatte, ließ Dareth Sadler seine Robe fallen, trat über die schwarz glänzende Stofflache auf dem Boden und
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