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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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Verteidigungsposition. Als sie sich auf ein Rhomboid zubewegten, kamen sie an Chekov vorbei, der Tamoons Angriff reichlich ungeschickt abwehrte.
    »Du mußt dich flinker bewegen, Chi-koff. So, nochmal: parieren, parieren! Stoß!«
    Wut flammte in ihm auf. Er schwang den Stab herum und zielte mit der Klingenspitze auf eine kleine Metallscheibe an ihrer Schulter. Sie drang in die Scheibe ein, und Tamoon sprang erfreut zurück.
    »So ist es gut!« lobte sie ihn. »Bald wirst du für die Spiele bereit sein.« Sie blickte ihn an. »Du scheinst dich nicht darüber zu freuen, weshalb, Chi-koff?«
    »Chekov! Das einzige, was mir Freude machen würde, wäre, ins Schiff zurückzukehren. Wie haben sie uns nur hierhergeholt? Wo haben sie die Mittel dazu, Tamoon?«
    »Es ist nicht gestattet, darüber zu sprechen.« Sie zögerte. Leiser fuhr sie fort. »Erzähle mir von diesem Schiff. Was findest du daran so erfreulich? Deinen Versorger? Geht es dir bei ihm denn besser?«
    »Ich habe keinen Versorger! Die Erdenmenschen versorgen sich selbst.«
    Sie starrte ihn blinzelnd an. »Versorgen sich selbst? Aber das ist ja furchtbar gefährlich! So viel kann passieren! Du darfst nie dorthin zurückkehren, Chi-koff! Dir könnte etwas zustoßen!«
    Shahna, die der Ansicht war, daß Kirks Beinmuskulatur gekräftigt werden müßte, machte mit ihm einen Dauerlauf durch ein Feld, und sie rannten immer noch Seite an Seite, als sie an einer Baumgruppe vorbeikamen.
    Ein wenig atemlos rief Kirk: »Wir sind mehr als fünf Kilometer gelaufen! Genügt das nicht endlich? Wie wär’s mit einer Verschnaufpause?«
    »Na gut. Wenn du müde bist!«
    Kirk ließ sich auf dem steinernen Treppenaufgang eines zerfallenen Gebäudes nieder. Nach einer Weile setzte Shahna sich neben ihn.
    Kirk atmete tief. »Es ist gut, von dem Übungsfeld wegzukommen, wenn auch nur für eine kurze Weile. Was haben die Versorger eigentlich davon? Ich meine, weshalb macht es ihnen Spaß, zuzusehen, wie andere kämpfen und einander töten?«
    Die dunklen Wimpern senkten sich über das Saphirblau der Augen. »Das ist ihre Art.«
    »Die Stimmen klangen mechanisch. Sind die Versorger Elektronengehirne?«
    Sie hob die Wimpern. »Elektronengehirne?«
    Er beantwortete seine Frage mit einer weiteren, die er sich selbst stellte: »Aber weshalb sollten Elektronengehirne sich Sklaven halten? Shahna, hast du sie je gesehen? Haben sie Körper?«
    »Nicht solche wie wir.«
    Kirk blickte auf die Ruinenansammlung. »Was ist das für ein Ort, Shahna?«
    »Er wird nicht benutzt.«
    »Hat er denn keinen Namen? Er ist sehr alt. Vermutlich hatten Humanoide ihn erbaut. Shahna, könnte das vielleicht einmal eine Stadt der Versorger gewesen sein?«
    Ihre Stimme zitterte. »Ich glaube, es ist nicht gut, solche Fragen zu stellen.«
    »Sie haben Körper«, murmelte er, »wie unsere – oder hatten sie, zumindest.«
    »Darüber spricht man nicht«, sagte sie fast ergrimmt.
    »Ich verstehe.« Er bedauerte, daß er sie mit diesem Thema offenbar in Gewissenskonflikte gebracht hatte, und wechselte es. »Eine hübsche Gegend hier. Erinnert mich sehr an die Erde.«
    Als sie ihn nur verständnislos ansah, erklärte er: »Mein Heimatplanet – wo ich geboren bin.«
    »Planet?«
    Na gut, dachte er, warum sollte nicht zur Abwechslung ich den Lehrer spielen? »Hast du des Nachts nie in den Himmel geschaut, Shahna? Auf die Lichter in der Dunkelheit?«
    »Oh, die! Ja, ich habe sie betrachtet.«
    »Es sind Sterne. Und um sie herum gibt es Planeten – Orte –, viele wie dieser Ort hier – dort leben Menschen wie wir.«
    Sie fragte ihn kopfschüttelnd: »Wie kann man auf einem flackernden Lichtpunkt leben?«
    Er lächelte sie an. »Von der Erde aus sehen auch Triskelions drei Sonnen nur wie Lichtpunkte aus.« Dann fügte er mit düsterer Stimme hinzu. »Im Grund genommen ist das hier der dunkelste Planet, den ich kenne.«
    »Dunkel? Wieso? Alles ist hell – hier und in unseren Unterkünften …«
    »Dunkel!« widersprach er. »Sklaven haben keine Freiheit, Shahna. Du darfst nichts anderes denken oder tun, als dein Versorger dir befiehlt.«
    »Was sollte man denn sonst tun?«
    Sie war wirklich bezaubernd, und ihre Unwissenheit verlieh ihrer Schönheit einen Hauch von Pathos.
    »Lieben, beispielsweise«, murmelte er.
    »Lieben? Was ist das?«
    Er hätte sie gern in die Arme geschlossen und geküßt, aber er wollte sie nicht erschrecken. »Auf der Erde ist die Liebe wichtiger als alles andere. Besonders die Liebe zwischen

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