Die Enterprise im Orbit
Mann und Frau.«
»Ich verstehe«, versicherte sie ihm. »Wir haben hier auch Gefährten. Wenn es an der Zeit ist, die Herde zu vergrößern, wird mein Versorger einen für mich auswählen.«
»Auf der Erde suchen wir unseren Gefährten selbst aus. Jemanden, für den wir sorgen möchten, den wir lieben. Bei uns verbringen Männer und Frauen ihr Leben miteinander – teilen Freud und Leid – machen sich gegenseitig glücklich.«
Errötend flüsterte sie. »Ich glaube, deine Worte sind nicht gestattet.«
»Na schön. Dann erzähle mir von den Versorgern. Wo leben sie? Wie sehen sie aus?«
»Ich habe sie nie selbst gesehen, aber ich habe gehört, daß sie nicht wie wir aussehen. Sie leben …«
Plötzlich glühte der Stein ihres Kragens auf. Erschrocken schnappte sie nach Luft. Kirk sprang hoch. Sie blickte zu ihm auf und flüsterte schmerzhaft. »Ich – ich habe – von Verbotenem gesprochen. Ich muß …«
Sie würgte. Ihr Gesicht lief blau an. Hilflos stand Kirk neben ihr. Es gab nichts, was er tun konnte. Er mußte zusehen, wie sie auf dem Boden zusammenbrach und sich vor Schmerzen wand.
Wütend starrte er um sich. »Aufhören!« brüllte er. »Aufhören! Es ist meine Schuld!« Seine Stimme überschlug sich fast. »Hört auf, sage ich! Ihr bringt sie um!«
Aber der Stein ihres Kragens glühte nur noch feuriger. Shahnas Gesicht war dunkel, ihr Mund weit aufgerissen, die Hände, die vergebens am Halsreif gezerrt hatten, sanken auf den Boden. Kirk wirbelte zu der Felswand über dem Spielfeld herum und ballte die Hände. »Aufhören!« brüllte er erneut. »Sie hat keine Schuld. Es war meine! Ich fragte sie! Wenn ihr schon jemanden bestrafen müßt, dann mich! Bitte – bitte …«
Er wurde sich vage eines seltsamen Lautes bewußt, der wie elektronisches Lachen klang. Dann wurde der Stein in Shahnas Kragen stumpf. Als Kirk sich neben sie kniete, erklang die schrille Stimme von Versorger I.
»Ist das, was ihr Menschen Mitgefühl nennt? Es ist interessant, aber hier von keinem Wert. Ihr bietet überhaupt einige sehr interessante Aspekte, Captain. Doch ihr müßt Gehorsam lernen, dann erst werdet ihr unübertreffliche Sklaven.«
Shahna schnappte keuchend nach Luft. Nun, da der grauenvolle Schmerz nachgelassen hatte, begann sie zu schluchzen. Kirk nahm sie sanft in die Arme.
»Ist schon gut«, murmelte er tröstend. »In meinen Armen bist du sicher. Weine nicht mehr.«
Sie drückte den Kopf an seine Schulter, und allmählich verstummte ihr Schluchzen. Nach einer Weile blickte sie zu ihm hoch und musterte ihn verwundert. »Du hast dich meinetwegen in Gefahr gebracht und ihren Grimm auf dich gelenkt. Weshalb – weshalb hast du das getan?«
Kirk drückte sie fester an sich. »Es ist auf der Erde so üblich, daß eine für den anderen einsteht, wenn man sich in Schwierigkeiten befindet.«
Er wußte, daß er kommen würde – dieser wundersame Augenblick, da zwei Herzen einander entgegenflogen.
Er hob ihr Gesicht zu seinem empor und küßte sie.
Verwirrt zuckte sie zurück. Dann musterten die blauen Augen ihn erneut, und ein Finger berührte sanft seine Lippen. »Und das – war das auch – füreinander einstehen? Helfen?«
Lächelnd küßte er den Finger. »Ich nehme an, so könnte man es wohl nennen.«
Ihre Augen glänzten. »Bitte – hilf mir noch einmal.«
Diesmal gelang der Kuß vollkommen. Ihre Arme hoben sich wie von selbst, um sich um seinen Hals zu legen. Als er mit einer Wange dagegen streifte, zog sie sie schnell zurück.
»Ich – ich wußte nicht, daß es so zwischen den Menschen sein könnte. Ist es dort, wo du herkommst, immer so?«
»So sollte es immer für dich sein, Shahna«, murmelte er.
Das rasselnde Lachen erschallte erneut. Plötzlich stand Galt neben ihnen.
»Du hast wahrhaftig viele Überraschungen zu bieten, Captain. Aber da die Versorger sich darüber amüsierten, wirst du nicht bestraft. Kehr in deine Unterkunft zurück.«
Kirk nahm Shahna an der Hand. »Komm wir gehen zusammen.«
Im Kommandantensessel der Brücke drehte Spock sich zu der Ecke um, in der Scott und McCoy miteinander flüsterten.
»Mr. Scott.«
Scott schrak zusammen. »Jawohl, Sir?«
»Sind Sie denn nicht in der Lage, mehr als Warp sechs zustande zu bringen?«
Scott kam auf Spock zu. »Ich bin der Meinung, daß wir ohnehin bereits viel zu weit geflogen sind.«
McCoy kam ebenfalls herbei und unterstützte Scott. »Er hat recht, Spock. Wir haben Jim und die anderen bei Gamma II verloren. Sie zerren
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