Die Entfuehrung der Wochentage
am Ledergurt und rebellierte dagegen.
Er fing ihren freien Arm ab, der sich zu ihrem Gesicht begeben hatte, aber das hielt sich nicht davon ab, mit dem anderen Arm weiter an dem Gurt zu zerren.
Ihr Handgelenk schmerzte, als er es fest zusammendrückte und es mit einer solchen Gewalt nach unten zwang, dass, wenn sie dem Druck nicht nachgab, es sicherlich durchbrach. Jedenfalls fühlte es sich momentan so an, daher fügte sie sich ihm und ließ die Muskeln erschlaffen.
Er fixierte den Arm rasch mit den Lederfesseln. »So«, schnaufte er. »Hab ich dich.«
Sofia kreischte auf, und obwohl sie sich durch den Knebel nicht artikulieren konnte, brachte sie ein durchdringendes, sehr schrilles Geräusch zu Stande. Sie hoffte, falls jemand zufällig in der Nähe sein sollte, ihr Geschrei vernehmen und ihr vielleicht helfen würde.
»Du bist wirklich verrückt«, seufzte die männliche Stimme. »Zeit, dir Einhalt zu gebieten.«
Sie hörte etwas rascheln. Dann wurde ein zusätzlicher Gurt um ihren rechten, gefesselten Arm gelegt. Er fühlte sich rauer und dünner an. Bevor sich Sofia wundern konnte, was für ein Sinn das haben konnte, wurde die Schlinge mit einem knappen Ruck festgezogen. Sie hatte das Gefühl, als würden sämtliche Blutgefäße abgequetscht werden. Dann konnte sie seine Finger und eine kalte Flüssigkeit auf der Innenseite ihrer Armbeuge spüren, kurz darauf stach ein spitzer Gegenstand in ihre Ader.
Sofia heulte erneut durch den Knebel auf und versuchte irgendwie, ihren Arm von dem Schmerz fortzubewegen, aber er drückte ihren Unterarm brutal auf das Polster hinab und jagte die Nadel tiefer in ihre Vene.
»Bitte«, sagte er mürrisch. »Das hast du jetzt davon.«
»Hmmiiii«, jammerte sie herzzerreißend durch den Knebel und wandte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen in den Fesseln, die sie niederzwangen.
»Hiiimmmii«, wiederholte sie schrill und leistete so viel Widerstand, wie ihr möglich war – und das war relativ wenig.
Plötzlich erklang erneut seine Stimme, aber eine Spur freundlicher, wenn auch noch mit einem scharfen Unterton. »Bleib ruhig, Kleines. Es ist ja gleich vorbei.«
Seine Worte beruhigten sie in keiner Weise.
Der Druck des Strahls ließ nach und der Mann entfernte die Spritze. Sie merkte, wie ihr schwindelig wurde. Alles drehte sich vor ihrem geistigen Auge und ehe sie nur einen Mucks tun konnte, verlor sie das Bewusstsein.
Leises Motorgeräusch weckte sie. Ihr war unglaublich schlecht und ihr Mund fühlte sich staubtrocken an. Als sie mit ihrer Zunge über ihren ausgedörrten Gaumen strich, bemerkte sie mit Verwunderung, dass sie keinen Knebel mehr trug. Das helle Neonlicht, welches in ihre Augen stach, verriet ihr schmerzhaft, dass man ihr auch die Maske abgenommen hatte.
Ein probeweises Heben der Arme blieb jedoch unerfreulich, denn sie konnte sie nicht bewegen. Sie war also noch gefesselt und wie sie vermutet hatte, lag sie auf einer Krankenbare.
Sie drehte vorsichtig ihren Kopf, da dieser empfindlich auf Bewegungen reagierte. Neben ihr saß ein Mann mit einer Batman-Maske und las Zeitung, während er sich kleine Croissant-Stücke in den Mund schob.
Sofia konnte es nicht fassen, da saß er und tat so, als wäre er hier beim gemütlichen Frühstück. Noch dazu mit dieser lächerlichen Faschingsverkleidung. Dachte er, das wäre irgendwie cooler als eine Wollmaske?
»Wo … bin ich?« Jedes Wort musste sie sich über ihre trockenen Lippen quälen.
Er lugte sie über den Rand der Zeitung hinweg an. »In einem Krankenwagen.«
Ihr betäubter Geist konnte die Informationen kaum verarbeiten: »War … um?«
»Weil es das beste Transportmittel ist, niemand hält einen Krankenwagen auf und wenn doch, betäube ich dich und gebe vor, das wir einen Notfall haben und schnell ins Krankenhaus müssen«, antwortete er lapidar und faltete die Zeitung geräuschvoll zusammen. Er wirkte dabei sichtlich genervt. »War’s das mit deinen gestammelten Fragen?!«
Sie schüttelte sachte den Kopf. »Wer sind sie?«
»Ich finde den Begriff Dienstleister für meine Art von Beruf ganz passend.«
»Dienst … leister.« Sie blinzelte mit den Lidern und verscheuchte den Nebel vor ihren Augen. Sie hatte Mühe den Sinn seiner Sätze zu verstehen, was teilweise auch an den Drogen liegen musste, die man ihr verabreicht hatte, um sie ruhigzustellen. »Was für ein Dienstleiser?«
Endlich war sie wieder fähiger, ganze Sätze zu sprechen.
Sie sah aus den Augenwinkeln, wie der Mann wieder zu
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