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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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Mal ihre verklebten Lider öffnete, war sie nicht mehr in dem Wagen. Im Gegenteil, sie lag auf einer Decke, die man achtlos auf den Fußboden geworfen hatte. Zäh drangen die Worte ihres Entführers zu ihr vor, aber sie begriff den Sinn nicht.
    Hände griffen nach ihr und sie wurde grob nach oben gezogen. Sie wurde mehr geschleift, als das sie ging. Man brachte sie in einen anderen Raum, in dem es kalt und feucht war.
    Man legte sie auf dem Boden ab. Sie wehrte sich nicht, denn ihr ganzer Körper war bleischwer. Sie konnte sich nicht rühren, ihr Verstand arbeitete im Schneckentempo.
    »Komm endlich zu dir«, befahl der Mann. »Du hast lang genug geschlafen.«
    Sie wollte ihm etwas erwidern, aber ihre Zunge lag regungslos in ihrem Mund und wollte sich nicht aufraffen, Worte zu formulieren.
    »Wasser«, befahl die Stimme und augenblicklich ging ein kalter Wasserschwall auf sie nieder, der sie prustend hochfahren ließ. Trotz der eisigen Kälte und der Tatsache, dass ihre Zähne wild aufeinanderschlugen, kam sie nur langsam zu sich. Orientierungslos starrte sie den Mann an, der über sie gebeugt stand und auf sie herabblickte.
    »Bist du endlich wach?«, fragte er übellaunig und zog sie am Arm hoch.
    Sie nickte, aber ihre Knie waren so weich, dass sie sofort wieder einknickte.
    Genervt hielt er sie fest, bis sie wieder Aufrecht stehen konnte, aber kaum lockerte er seine Umklammerung, sank sie auf den Boden zurück.
    »Mehr Wasser für unseren Gast«, hörte sie ihn rufen, dann ergoss sich wieder ein fieser Eisstrahl über ihren Körper. Dieses Mal wirkte es besser. Ihre Sinne kehrten zurück.
    Sie schüttelte sich, und als sie sich langsam auf alle Viere erhob, wurde sie sich plötzlich ihrer Nacktheit bewusst. Sie trug nur noch ihren blütenweißen Tanga und den Spitzen-BH. Beschämt ließ sie sich eilig in eine Position sinken, wo er nicht den vollen Einblick genoss.
    »Na endlich, du Langschläferin!«, beschwerte sich der Mann doch tatsächlich und zog sie hoch. Durch den Ruck wurde ihr schlecht, aber er zwang sie, ihm zu folgen. »Komm mit. Sträub dich nicht.«
    Sträuben? Er würde schon merken, wenn sie sich sträuben würde. Jetzt war sie einfach nur sehr wackelig auf den Beinen, sodass ihr das Gehen schwer fiel.
    Sie folgte ihm und versuchte, zu ignorieren, dass sie gerade halbnackt von einem Mann mit einer Batman-Maske durch ein altes Haus gezogen wurde. Sie wollte sich ihre Umgebung einprägen, aber ihre Nervosität machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Ihr fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Die Angst lähmte ihren Verstand und das Betäubungsmittel verursachte ein unangenehmes, alles verschlingendes Pochen in ihren Schläfen.
    »Geh da rein«, befahl er. Es war ein schmuckloser Raum, nicht anders als der, in dem sie zuvor aufgewacht war.
    Ein Decke auf dem Boden, eine Pritsche und eine Toilette, das war das ganze Inventar ihres Gefängnisses.
    Sie folgte zögerlich seiner Anweisung und trat ein. Er wirkte mit ihrem Gehorsam zufrieden. »Ich werde dir jetzt die Regeln erklären.«
    Sie schluckte. Regeln! Was für Regeln?
    »Also«, begann er. »Es sind ganz einfache Regeln, an die du dich zu halten hast. Klar?«
    Sie nickte.
    »Gut«, kommentierte er ihre Bestätigung. »Die erste Regel lautet, dass du dich ruhig und kooperativ verhalten sollst, dann wird nichts passieren. Solltest du dich gegen mich wehren, wirst du bestraft. Unternimmst du einen Fluchtversuch oder verletzt dich selbst, wirst du bestraft. Hältst du dich nicht an die Anweisungen, die dir geben werden, wirst du bestraft.« Er lächelte. »Wie dir nicht entgangen sein sollte, haben alle Regeln den gleichen Tenor: Gehorche oder dir wird es schlecht ergehen.«
    Sie starrte den Mann stumm an. Was hätte sie auch darauf antworten sollen, trotzdem schien er auf eine Reaktion ihrerseits zu warten.
    »Wenn du das zur Kenntnis genommen hast, würde ich mich freuen, wenn du dich zu einem Nicken durchringen könntest. Es ist nicht sehr nett, mich im Ungewissen zu lassen, ob du mir überhaupt zugehört hast.«
    Sie wippte mit ihrem Kopf und er tätschelte ihr zufrieden die Wange. »Na, geht doch. Ich sehe schon, wir werden prima miteinander auskommen.«
    Sie sah ihn finster an und er grinste: »Oh je, wenn Blicke töten könnten, dann wärst du eindeutig im Vorteil.«
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte sie schroff.
    »Im Moment nur, dass du die Regeln befolgst.«
    Mit diesen Worten ließ er sie alleine zurück und schloss die Tür hinter

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