Die Entscheidung
nickte sie und beobachtete ihn, während er sich dem Bett näherte und vor ihr in die Hocke ging. Wie am Vorabend betrachtete er ihren nackten Körper und fuhr mit beiden Händen über ihre Beine, spreizte sie und küsste die Stelle, an der sich ihre Schenkel berührten. Hitze breitete sich in ihr aus, als hätte jemand eine Lunte angesteckt. Sie bog den Kopf zurück, und gab ein leises Stöhnen von sich. Er legte ihre Beine über seine Schultern und ihr entwich ein Keuchen, als er langsam mit der Zunge über ihre Spalte fuhr, eindrang, saugte und sie schmeckte. Ihre Hände klammerten sich an seine Arme, Lust verschleierte ihren Blick, darum schloss sie die Augen und genoss die Sensation, die sein Mund in ihr auslöste. Sie glühte, verbrannte von innen, ihr Körper war ein flammendes Inferno.
Als er ein leises Knurren ausstieß, rutschte sie vom Bett und wickelte die Beine um seine Mitte.
„Du bist wunderschön“, flüsterte er gegen ihre Lippen und küsste sie tief und gründlich. Seine Hand fand ihre Brust, während die andere in ihrem Nacken lag, tiefer wanderte, bis sie ihren Po umfasste. Er hob sie hoch und lehnte ihren Rücken gegen die Wand.
Diesmal liebten sie sich behutsam und sanft, wobei sie sich nicht aus den Augen ließen. Seine Bewegungen waren langsam, lauernd, immer wieder zögerte er ihren Höhepunkt hinaus, als würde er sich von ihren Qualen nähren. Am Ende flehte sie, bettelte um einen Orgasmus, und als sie kam, schien er kein Ende zu nehmen.
Beinahe bereute sie, danach zu duschen, sie wollte ihn auf ihrer Haut spüren, und sie begriff einmal mehr, wie sehr sie ihn liebte. Das hier war nicht bloß heißer Sex, es ging um Beliar. Wenn er nicht bei ihr war, fühlte sie sich wie ausgehöhlt, und sie hatte genug davon, so zu leben. Ihr Zombie-Dasein war offiziell beendet, was jedoch nicht hieß, dass sie sein plötzliches Verschwinden stillschweigend hinnehmen würde. Sie mussten reden.
Nachdem sie gegessen hatte, machte sie es sich auf dem Fauteuil aus cremefarbenem Brokat bequem. Sie steckte in einem weißen Frotteebademantel, die Beine unter ihren Körper geklemmt, das feuchte Haar zurückgekämmt.
Beliar stand mit dem Rücken zum Fenster und betrachtete sie mit einem Ausdruck, den sie nicht deuten konnte. Plötzlich schüttelte er den Kopf, trat zu ihr und trug sie zum Sofa. Dort nahm er Platz und setzte sie auf seinen Schoß, beide Arme um sie gelegt. Sie verbarg ihr Lächeln nicht, sie hatte keine Lust mehr, sich zu verstecken, nicht wenn es um ihn ging. Es wurde Zeit, dass sie ehrlich zueinander waren, keine Spielchen, keine Show. Wenn sie im Bett schonungslos und ehrlich zueinander sein konnten, warum nicht im Alltag? Zugegeben, es war nicht einfach, Verletzlichkeit zu zeigen oder Schwäche zuzugeben, aber wenn es um Beliar ging, würde sie keine Kompromisse mehr eingehen. Ganz oder gar nicht, dazwischen gab es nichts, nicht, soweit es sie betraf.
„Es tut mir leid“, sagte er und strich mit den Fingerknöcheln über ihre Wange. Sie akzeptierte seine Entschuldigung mit einem Nicken.
„Warum?“ Warum hatte er sie verlassen, warum ohne ein Wort, und weshalb war er zurückgekehrt? Wieso jetzt?
„Ich war angreifbar, Blanche, manipulierbar.“
Darauf zog sie fragend die Brauen zusammen. Als er weitersprach, sah er aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
„Vor einigen Wochen wurde mir bewusst, dass ich mich nicht hundertprozentig unter Kontrolle habe.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar, wodurch er es noch mehr zerzauste. „Besonders meine Eifersucht“, fügte er kleinlaut hinzu, und rieb die Stelle über dem Herzen.
„Sie hat mich geschwächt, und Saetan nutzte diese Momente, um seine Krallen in mich zu versenken, mich zurück in die Unterwelt zu ziehen. Danach war ich halb wahnsinnig vor Sorge, weil ich wusste, dass du in meiner Nähe nicht mehr sicher warst.“
„Warum hast du nichts gesagt?“
Beliars Blick verdunkelte sich.
„Ich hatte nicht geplant, so zu gehen. Erst nach dem Kampf auf dem Turm ist mir klar geworden, dass ich nicht zurück kann, nicht, bis ich einen Weg gefunden habe, Saetan zu besiegen. Solange er einen Enterhaken in mich schlagen konnte, warst du in Gefahr, das wollte ich nicht riskieren.“
„Und jetzt?“
Behutsam strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Jetzt ist es vorbei“, flüsterte er, und drückte sie näher an sich.
Sie schüttelte verwirrt den Kopf.
Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen, als er leiser
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