Die Entscheidung
Wange und sagte leise: „Ich muss das tun.“ Sein Finger wanderte ihren Hals entlang, bis er den Kragen ihres Frotteemantels erreichte, dessen Saum er bedächtig entlangfuhr. Seine Berührung löste eine Kaskade kleiner Sensationen bei ihr aus, darum fiel es ihr schwer, sich auf die Worte zu konzentrieren. Ihre Haut prickelte, Hitze erfüllte sie, während sich ihr Herzschlag verdoppelte.
„Wenn wir Saetan nicht zerstören, wird er uns ewig verfolgen.“
Ewig war in diesem Fall buchstäblich gemeint, denn für den Teufel vergingen tausend Jahre wie eine Partie Billard.
Langsam zog er ihren Mantel auseinander, und bedeckte ihre Brust mit einer Hand. Sofort machte ihr Herz einen Salto, als wollte es ihm entgegenhüpfen.
Seit wann war ihr Dämon so sexbesessen? Nicht, dass sie sich beklagen würde, aber trotzdem. Oder litt er womöglich ebenfalls unter Entzugserscheinung ihrer langen Trennung?
„K-könnten wir uns auf die Sache konzentrieren?“, fragte sie, schob seine Hand fort und zog den Kragen vorn zusammen. Schon besser.
Oder auch nicht.
Beliars Mundwinkel hob sich träge. „Ich bin durchaus in der Lage, mich auf eine Unterhaltung zu konzentrieren, und dich gleichzeitig zu bewundern.“
Das unerwartete Kompliment trieb Röte in ihr ohnehin schon erhitztes Gesicht. Sie kam sich wie ein Teenager vor, der zum ersten Mal verliebt war – was irgendwie auch zutraf. Also, die Sache mit dem Verliebtsein. Was sie für Beliar empfand, war Neuland für sie, und das erschreckte sie mehr, als sie zugeben wollte.
Er beugte sich vor, bis seine Lippen ihr Ohr berührten. „Dabei dachte ich, dass du das Multitasking erfunden hättest.“
Sie spürte sein Lächeln, dann tauchte seine Hand unter den Mantel und strich erneut über ihre Brust.
Blanche seufzte leise und schloss die Augen. Normalerweise war sie absolut in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, aber mit einem erregten Dämon, der nach Coffeeshop duftete, war das ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest nicht, bis sie die aufgestaute sexuelle Anspannung bereinigten, die zwischen ihnen stand. Eigentlich dachte sie, dass sie das gestern Abend getan hätten. Offensichtlich lag sie damit falsch.
Eine zweite Hand wanderte unter den Frotteemantel, legte sich zwischen ihre Beine, und berührte sie an ihrer empfindlichsten Stelle.
„Nicht“, keuchte sie, machte jedoch keine Anstalten, ihn aufzuhalten. „Erzähl mir erst noch mehr von dem Zirkel.“
Beliars Daumen kreiste über ihre pochende Mitte, sein Mund schwebte über ihren Lippen.
„Jede Himmelsrichtung muss von einem Dämon repräsentiert werden“, begann er, und küsste sie sanft. „Der Westen öffnet das Tor“, fuhr er fort, und lächelte über ihre offensichtliche Erregung. Diesmal glitten zwei Finger in sie. Stöhnend bog sie den Kopf zurück und biss sich auf die Unterlippe.
„Der Norden hält es offen“, ergänzte er, und zog den Bademantel auseinander, um sie betrachten zu können. Sein zufriedenes Knurren verriet ihr, dass er den Anblick genoss.
„Der Osten sorgt dafür, dass niemand rauskommt, und der Süden …“ Ein dritter Finger schob sich in sie, während sein Daumen in prov o zierenden Bewegungen über ihre Klitoris rieb. Blanche drückte den Rücken durch, sie konnte nicht glauben, was gerade geschah. Sie kam sich wie eine Hafennutte vor, die die Beine spreizte, sobald ein Matrose in Sichtweite kam. Allerdings war Beliar nicht irgendein Seemann, und sie war, nun ja, keine Bordsteinschwalbe. In ihrem Leben hatte es vor Beliar nur einen Mann gegeben, deswegen war ihre Erfahrung im Matratzen-Sektor begrenzt.
Womöglich lag ihre Bereitwilligkeit, sich seit Neustem von ihm in jeder Lebenslage vögeln zu lassen auch daran, dass sie sich ihm nach all den Wochen endlich öffnete und ihre wahren Gefühle nicht länger verbarg. Sie wollte leben, und der Sex mit ihm war Ausdruck ihres Hungers – aufeinander, aber auch auf das Leben selbst.
Auf der anderen Seite fragte sie sich, ob er ihre aktuelle Empfindsamkeit dazu nutzte, sie von ihren Fragen abzulenken, wie zum Beispiel seine Pläne in Sachen Hölle & Co. Sie wollte nicht an ihm zweifeln, andererseits … nun, er war ein Exdämon, ein Warlord, und Seatans ehemaliger Schlachter. Was wusste sie schon?
„Was macht der Süden“, fragte sie keuchend, bevor ihr Hirn komplett abschaltete.
„Er schließt das Portal“, knurrte er, dann verschwand sein schwarzer Ledermantel, verschmolz mit ihm, und ein nackter Dämon hob
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