Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
Vom Netzwerk:

    Christie blickte ihn erstaunt an. »Unrecht? Genau das Gegenteil. Aber Sie haben diesmal den Fuchs unter die Gänse gelassen.« Er zuckte die Schultern. »Doch Sie sind nicht an Bord gekommen, um zu hören, was Sie schon wissen. Ihre Aktion gegen die Five Sisters, die Tatsache, daß Sie gewisse Dokumente an sich bringen konnten, ehe ihr Besitzer sie vernichten konnte, überwiegen bei weitem das Unbehagen anderswo.«
    »Danke, Sir.« Er war immer noch nicht sicher, worauf Christies Ausführungen abzielten.
    »Es scheint jetzt festzustehen, daß der Kommandant der Brigantine, ein gewisser Matthew Crozier, die Absicht hatte, entweder einem feindlichen Schiff oder einem Spion entlang der Küste Informationen weiterzugeben. Das würde erklären, warum er sich so weit ab vom Kurs befand, eher als seine Entschuldigung, einer spanischen Fregatte aus dem Wege gegangen zu sein. Es kann aber über seine hauptsächliche Mission keinen Zweifel geben. Bei seiner Fahrt nach Jamaika sollte er dem Compte de Grasse in Martinique eine Botschaft bringen. Meine Leute haben die Depesche sehr sorgfältig untersucht.« Er blickte Bolitho voll an. »Sie fanden darin alle Details unserer Abwehr und alle verfügbaren Kriegsschiffe. Truppenaufmärsche, sowohl zur See als auch an Land, bis zur Angabe unserer Truppenstärke unter Cornwallis«. Er nahm ein Dokument auf und las einige Sekunden darin. »So oder so, an dieses Jahr werden wir uns erinnern!«
    Bolitho bewegte sich unruhig in seinem Stuhl. »Wie konnte ein Freibeuter wie Crozier für die Engländer arbeiten?«
    Christie lächelte schief. »Ihm gehörte die Brigantine. Sie wurde zweifelsohne von seiner Partei gekauft. Die Mannschaft war zusammengesucht, der Abschaum von einem Dutzend Häfen und fast genauso vielen Ländern. Da kleine Schiffe so gefragt sind, war die Täuschung nicht so schwierig. Selbst auf seinen offiziellen Fahrten schmuggelte er ganz offensichtlich.« Er drehte sich um, seine Schultern wurden plötzlich steif. »Meist für die, die in New York an der Macht sind!«
    »Darf ich fragen, ob sie bestraft werden?«
    Christie drehte sich um und zuckte die Schultern. »Wenn Sie General Blundell meinen, so können Sie versichert sein, daß er Amerika sehr bald verlassen wird. Ich bin ebenso sicher, daß er durch Einfluß und mächtige Freunde daheim gerettet werden wird. Entfernung und Zeit sind wichtige Hilfskräfte, was die Schuldigen betrifft. Andere aber werden sicherlich an die Wand gestellt werden, und es ist mir gesagt worden, daß die Militärregierung Ihre Entdeckung dazu benutzen will, um sich zumindest teilweise von den Parasiten zu befreien, die schon zu lange von ihr gelebt haben.«
    Er lächelte über Bolithos ernstes Gesicht. »Schenken Sie Madeira nach. Er wird uns beiden guttun.« Er fuhr im selben ruhigen Ton fort: »Admiral Graves ist mit Ihnen sehr zufrieden. Er hat den Schoner Lucifer nach Antigua gesandt, um Admiral Rodney über die Situation hier zu informieren. Es wurden Patrouillen nach Newport beordert, die die Schwadron von de Barras beobachten sollen, obwohl es, wie Sie sehr gut wissen, schwierig ist zu beurteilen, was dort geschieht. In der Tat wird mit den zur Verfügung stehenden Kräften alles getan, um die lokalen Gewässer zu bewachen, damit man weiß, woher der Tiger angreifen wird.«
    Er nahm ein Glas aus Bolithos Hand und frage: »Ist die Sparrow in gutem Zustand?«
    Bolitho nickte. Es fiel ihm immer noch schwer, mit dem kleinen Admiral Schritt zu halten. »Mein Zimmermann hat die Reparaturen an der Reling fast fertiggestellt und .. .«
    Christie nickte kurz. »Das kann auch auf See erledigt werden. Ich möchte, daß Sie für mindestens drei Monate Vorräte aufnehmen. Mein Flaggkapitän hat das in der Hand.
    Es könnte sogar sein, daß er für Sie einige Seeleute findet, um die in der Schlacht gefallenen zu ersetzen. Ich habe die Heran wieder nach Süden gesandt, aber meine anderen Küstenpatrouillen sind zu sehr auseinandergezogen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Ich benötige jedes verfügbare Schiff, besonders Ihres.« Er lächelte. »Und Sie.«
    »Danke, Sir.« Er setzte sein Glas ab. »Wieder nach Newport?«
    Der Admiral schüttelte den Kopf. »Sie werden zu Farr und seiner Heran stoßen.«
    Bolitho starrte ihn an. »Aber, Sir, ich dachte, Sie benötigen Schiffe, um de Barras zu bewachen?«
    Christie nahm die Karaffe auf und betrachtete sie gedankenverloren. »Vielleicht später. Aber im Augenblick möchte ich Sie aus

Weitere Kostenlose Bücher