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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Attentäter im Pökelfleisch versteckt haben!«
    Tyrell brachte ihn an die Schanzkleidpforte, blieb aber noch eine ganze Weile an der Reling stehen, trotz der Sonne und der Schmerzen in seinem Bein.
    Eine leichte Kutsche erwartete Bolitho am Ende des Piers.
    Sie war schäbig und nicht mit der zu vergleichen, die ihn zum Wohnsitz des Generals gebracht hatte. Aber der Kutscher war derselbe Neger, und sobald Bolitho eingestiegen war, schnalzte er mit der Peitsche und trieb die Pferde zu flottem Trab an.
    Sie ratterten durch enge Gassen und dann in eine ruhige Straße, die von gedrungenen Häusern gesäumt war; die meisten schienen von Flüchtlingen bewohnt zu sein. Die Gebäude hatten den Hauch der Wohlhabenheit verloren, und wo einst Gärten gewesen waren, lagen jetzt Berge von leeren Kisten und standen traurig aussehende Fahrzeuge herum. Aus vielen Fenstern sah Bolitho Frauen und Kinder auf die Straße herunterstarren. Sie hatten den Blick entwurzelter Menschen, die nicht viel zu tun hatten, außer zu warten und zu hoffen.
    Die Kutsche rollte durch zwei schiefhängende Torflügel auf ein weiteres dieser Häuser zu. Der einzige Unterschied war, daß dieses leerstand, die kahlen Fenster sahen in der Sonne aus wie tote Augen.
    Einen Moment lang kam ihm Tyrells Warnung in den Sinn, aber als die Kutsche anhielt, sah er Susannah neben dem Haus stehen, ihr Kleid spiegelte sich in dem teilweise zugewachsenen Teich. Er eilte auf sie zu, das Herz schlug ihm bis zum Halse. »Ich bin so schnell ich konnte gekommen!« Er nahm ihre Hände in seine und betrachtete sie herzlich. »Aber warum müssen wir uns hier treffen?«
    Sie warf den Kopf zurück, ihr Haar flog nach hinten, genauso wie er es in den Wochen ihrer Trennung in Erinnerung behalten hatte.
    »Es ist besser so. Ich kann keine Zuschauer ertragen, diese Spötter hinter meinem Rücken.« Ihre Stimme ließ kaum eine Bewegung erkennen. »Wir wollen jetzt hineingehen. Ich muß mit Ihnen reden.«
    Ihre Schritte klangen hohl auf den bloßen Böden. Es war ein schönes Haus gewesen, aber jetzt blätterte der Gips ab, und die Wände waren mit Spinnenweben bedeckt.
    Susannah ging zu einem Fenster und sagte: »Mein Onkel ist in ernsthaften Schwierigkeiten, aber ich nehme an, daß Sie das wissen. Er war vielleicht dumm, aber nicht schlechter als viele hier.«
    Bolitho schob die Hand unter ihren Arm. »Ich möchte nicht, daß Sie mit hineinverwickelt werden, Susannah.«
    Sein Drängen oder die Verwendung ihres Namens veranlaßte sie, sich umzudrehen und ihn abzublicken.
    »Aber ich bin hineinverwickelt, wie Sie es nennen.« »Nein. Das Schmuggeln und die anderen Vorwürfe können nichts mit Ihnen zu tun gehabt haben. Niemand würde es je glauben.«
    Sie blickte ihn ruhig an. »Sie spielen auch keine Rolle. Aber ein Hinweis auf Ve rrat würde meinen Onkel ruinieren und alle, die mit ihm zu tun haben.« Sie grub die Finger in seinen Arm. »Dieser Crozier – haben Sie seine Anwesenheit in unserem Hause erwähnt? Bitte, ich muß es wissen. Denn wenn Sie weiterhin schweigen, kann noch alles gut werden.«
    Bolitho wandte sich ab. »Glauben Sie mir, davor kann ich Sie retten. Ihr Onkel wird nach England geschickt werden, aber es gibt keinen Grund, warum Sie nicht hierbleiben könnten.«
    »Hier?« Sie trat einen Schritt zurück. »Was sollte das für einen Zweck haben?«
    »Ich – ich dachte, wenn Sie Zeit zu überlegen hätten, könnten Sie sich entscheiden, meine Frau zu werden.« In dem leeren Raum hallten seine Worte nach, als ob sie sich über ihn lustig machen wollten.
    »Sie heiraten?« Sie strich sich das Haar aus der Stirn.
    »Meinen Sie das?«
    »Ja. Ich hatte Grund zur Hoffnung.« Er betrachtete sie verzweifelt. »Sie deuteten an, daß ...«
    Sie antwortete scharf: »Ich habe niemals so etwas angedeutet, Kapitän! Wenn die Dinge sich so entwickelt hätten, wie ich es geplant hatte, dann vielleicht ...«
    Er versuchte es noch einmal. »Aber für uns muß sich doch nichts ändern.«
    Sie fuhr fort, als ob er gar nicht gesprochen hätte: »Ich glaubte, daß Sie es mit Hilfe einiger meiner Freunde eines Tages zu etwas bringen könnten. Eine Stellung in London, vielleicht sogar ein Sitz im Parlament. Alles ist möglich, wenn man es wirklich will.« Sie hob die Augen wieder zu seinem Gesicht. »Haben Sie wirklich geglaubt, ich würde einen Seeoffizier heiraten? Jeden Tag darauf zu warten, daß sein Schiff Anker wirft? Es gibt andere Lebensarten außer Ihrem miserablen Dienst,

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