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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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vom Land aufjagte. Er sagte: »Das sind die Franzosen. Immer eine Minute nach unserem Wecken.«
    Bolitho versuchte, ihn aus seiner Stimmung zu reißen.
    »Und was machen die Amerikaner?«
    Der Offizier seufzte. »Sie haben Kanonen über dem Fluß stationiert. Die werden beim ersten Morgenlicht anfangen zu feuern. Viel wirkungsvoller als alle verdammten Hörner!«
    Bolitho wandte sich an Buckle. »Wir werden auf diesem Kurs bleiben, so lange unsere Leute die Kraft dazu haben. Der Wind wird günstig sein, wenn wir später halsen, aber ich möchte so weit wie möglich über den York River hinauskommen.«
    Er blickte nach oben und sah zum erstenmal den Masttopstander. Der flappte leise achteraus, zeigte aber kein Auffrischen des Windes an. Wenn er jetzt stärker wurde, konnten die Männer den Schlag nicht halten. Sogar mit Tyrells Bootsmannschaften wäre es hart gewesen, ohne sie war es unmöglich.
    Querab sah er die überhängende Landspitze von Cape Charles, und weit dahinter, wie einen dünnen goldenen Faden, den Horizont. Er zeigte sich der Sonne, die allmählich in Sicht kam und See von Himmel, Nacht von Tag trennte.
    Es gab einen gedämpften Knall, und Sekunden später sah er die vielsagende weiße Gischtfontäne die Stelle bezeichnen, wo die Kugel in die Bucht geschlagen war.
    Der Fähnrich bemerkte ungerührt: »Auf diese Distanz werden sie Sie nie erreichen. Sie haben gut eine halbe Meile Spielraum.«
    »Wo steht die Batterie?«
    Der Soldat betrachtete ihn neugierig. »Überall, Sir. Überall in diesem Gebiet stehen Geschütze. Yorktown und die Zugänge sind in einen Eisenring gelegt. Und die Armee steht mit dem Rücken zur See.« Plötzlich sah er sehr jung und verletzbar aus. »Nur die Flotte kann uns retten.«
    Bolitho stellte sich vor, wie Farrs Heran in aller Eile nach New York fuhr. Selbst dort traf er Hood vielleicht schon nicht mehr an, vielleicht war der bereits nach Newport gefahren, um de Barras aufzuhalten.
    Er dachte auch an Odell und dessen einsame Wache mit Lucifer. Wenn die Franzosen durch den wenig benützten Bahamakanal kamen, würde er keine Aufforderung brauchen, um Segel zu setzen und schleunigst zu verschwinden.
    Er blinzelte, als einen Sonnenstrahl über das ferne Kap spielte und die Rahen und Spieren honigfarben aufleuchten ließ. Er zog seine Uhr heraus. Mittlerweile sollte Tyrell in Kontakt mit den Wachtposten von Cornwallis gekommen und auf dem Weg zurück nach Lynnhaven sein. Durch das Ankerlichten und Rudern würden sie mindestens eine Stunde eher zusammentreffen.
    Glass rannte die Leiter herauf, keuchend vor Anstrengung.
    »Ich kann sie nicht viel länger halten, Sir.« Er blickte auf die Riemen hinunter, auf ihr träges Auf und Ab. »Soll ich sie das Tauende spüren lassen?«
    »Das werden Sie nicht tun.« Bolitho schaute weg. Glass war nicht bösartig, noch war er für unnötige Härte. Er wußte einfach nicht, was er sonst tun sollte. »Sagen Sie ihnen: Noch eine halbe Stunde, dann werden wir Segel setzen oder ankern.«
    Glass wand sich verlegen. »Es wäre besser, wenn Sie es selbst sagen, Sir.«
    Bolitho ging zur Reling und rief: »Noch eine Drehung des Stundenglases, Leute!« Er hörte Stöhnen, die mit Seufzern gemischten Flüche derer, die im Schatten verborgen waren.
    »Entweder das, oder unsere Leute da draußen sind sich selbst überlassen. Denkt daran, es hättet ihr sein können!«
    Er drehte sich um und wußte nicht, ob seine Worte mehr als Wut hervorgerufen hatten.
    Glass beobachtete kritisch und spuckte dann in die Hände.
    »Das war genau das Richtige! Schon besser!«
    Bolitho seufzte. Der Riemenschlag sah genauso träge aus wie vorher, aber wenn der Bootsmann zufrieden war, dann ...
    Er fuhr herum, als eine Stimme rief: »Boot backbords voraus, Sir.«
    Bolitho umklammerte die Reling. »Nur eines?«
    »Aye, Sir.«
    »Gehen Sie zwei Strich nach Backbord.«
    Bolitho versuchte, nicht an das fehlende Boot zu denken. Er spürte, wie der Rumpf ächzte, der Schlag aussetzte, als das Ruder überkam.
    Der Soldat sagte ruhig: »Nicht näher, bitte. Sie kommen gleich in Reichweite der Kanonen.«
    Bolitho ignorierte ihn. »Pullt, Leute! Vorwärts, gebt euer Letztes!«
    Ein Mann fiel erschöpft von der Ruderbank und wurde von Dalkeith weggezogen.
    Der Ausguck schrie: »Es ist der zweite Kutter, Sir. Der von Mr. Graves!«
    Dalkeith zog sich die Leiter hinauf an die Reling. »Ich weiß, was Sie jetzt denken, Sir.« Er hielt Bolithos kaltem Blick stand. »Tyrell würde Sie nie

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