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Die Entscheidung der Hebamme

Die Entscheidung der Hebamme

Titel: Die Entscheidung der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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Haar, umklammerte mit einem Arm ihre Taille und mit dem anderen ihren Nacken, presste sie an sich und küsste sie hart. Marthe trat ihm mit aller Kraft ans Schienbein, und während er für einen Moment zurückwich, versuchte sie, ihr Knie zwischen seine Beine zu stoßen.
    Doch Ekkehart war schneller. Er drehte ihr den linken Arm auf den Rücken und zwang sie in die Knie.
    »Versuch das noch einmal, und ich prügle dich, bis du um meine Liebe bettelst! Du bist meine Frau! Wenn die Sonne aufgeht, wird mein Kaplan uns trauen. Er hat darauf bestanden, mindestens einen Tag nach dem Tod der Ehebrecherin verstreichen zu lassen. Doch diesmal wird mir nichts dazwischenkommen. Was ich will, hole ich mir jetzt gleich!«
    Er zerrte sie hoch, um sie mit verdrehtem Arm zu seinem Bett zu schieben. Geistesgegenwärtig zog Marthe mit der Rechten den Dolch aus seinem Gürtel. Blindlings stieß sie mit der Waffe zu, spürte, wie die Klinge durch Stoff und Haut ging, doch Ekkehart beachtete die Wunde gar nicht. Er packte ihr Handgelenk und presste es so heftig zusammen, dass sie vor Schmerz die Waffe fallen ließ.
    »Miststück!«, wütete er, drehte ihr wieder den Arm auf den Rücken und stieß sie aufs Bett.
    Marthe versuchte, aufzuspringen und wegzurennen, aber er drückte sie auf das Laken und kniete sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihre Schenkel. Als sie auf ihn einzuschlagen versuchte, fing er ihre Arme ab und hielt sie mit seiner Linken an den Handgelenken umklammert.
    »Ich hätte dir doch nicht die Fesseln abnehmen sollen«, wütete er, zog den Strick aus seinem Gürtel und band damit ihre Hände an einem der Bettpfosten fest.
    »Ist das Eure Vorstellung von einer freiwilligen Vereinigung?!«, schrie sie ihn an. »Ich hasse Euch!«
    Er schlug ihr mit aller Kraft ins Gesicht. Dann beugte er sich kurz aus dem Bett, um seinen Dolch aufzulesen, und schnitt ihr damit das dunkle Trauerkleid vom Leib. »Weg mit dem düsteren Fetzen! Ab heute bist du meine Frau und trägst die prachtvollsten Gewänder.«
    »Nie und nimmer!«, schrie sie noch einmal und wand sich verzweifelt.
    Doch er war zu stark und zu massig, als dass sie ihm entrinnen konnte. Er riss ihr das Unterkleid vom Leib, bis sie nackt vor ihm lag.
    »Jetzt bist du mein. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet«, ächzte er.
    »Ich werde nie Euer sein. Ich werde Euch nie als meinen Mann anerkennen«, sagte sie angewidert, während ihr die Tränen in die Augen traten.
    »Wen interessiert das?«, höhnte er. »Du bleibst hier so lange eingeschlossen, bis ich dich geschwängert habe.«
    Dann verlagerte er sein Gewicht, packte ihre Schenkel und drückte sie auseinander.
    Sie drehte den Kopf beiseite, als er sich auf sie warf, doch er zwang sie erneut zu einem Kuss.
    Sie wusste nicht, was stärker war: ihr Schmerz, ihr Entsetzen oder ihr Widerwillen, während er in sie stieß und dabei kein Ende zu finden schien.
    »Ich werde jede Spur von ihm aus dir tilgen«, keuchte er, bevor er sich in sie ergoss.
    Endlich rollte er sich von ihr herab.
    Er musterte sie mit triumphierendem Blick, sah ihre hasserfüllten Augen und beschloss, ihr die Fesseln besser nicht abzunehmen.
    So musste sie in hilfloser Haltung neben ihm verharren, während er es sich im Bett bequem machte.
    Doch wenn sie gedacht hatte, es wäre nun vorbei, hatte sie sich getäuscht. Statt einzuschlafen, ließ er seine begehrlichen Blicke über ihren nackten Leib streifen, und bald richtete sich sein Glied wieder auf.
    »Gewöhn dich besser an Gehorsam mir gegenüber«, sagte er, als er ihren entsetzten Blick sah. »Du wirst mir noch einmal dankbar dafür sein, dass du durch mich nicht als Bettlerin oder Hure endest.« Dann schob er sich erneut auf sie.
    Diesmal hatte Marthe keine Kraft mehr, sich zu wehren. Wozu auch?
    Es war alles vorbei. Jetzt wollte sie nur noch sterben.
     
    Ein Pochen und laute, fordernde Stimmen vom Hof rissen Marthe aus dem Dämmerzustand, in den sie gefallen war. Es konnte nicht viel Zeit vergangen sein, seit Ekkehart endlich von ihr abgelassen hatte, aber durch die schmale Fensterluke war zu sehen, dass die Morgendämmerung bereits hereinbrach.
    Ekkehart fuhr aus seinem Schlaf hoch, warf einen Blick auf sie und schien dann zu begreifen, was auf seinem Hof los war.
    Marthe glaubte eine Stimme zu erkennen und zuckte vor Hoffnung und Scham zugleich zusammen. Doch auch Ekkehart musste wissen, wer da unten Einlass verlangte, und drückte sofort seine schwielige Hand auf Marthes Mund, um sie

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