Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
nicht die Hauptsache?“
    George nickte und zog dann das kleine Kreuz hervor, das er seit Ewigkeiten bei sich trug.
    „Könntest … könntest du Swana bitten, das Mady zu geben, sobald sie alt genug ist, um es zu verstehen?“
    Einar schnaubte amüsiert, als er das Kettchen in der Hand hielt.
    „Ist das nicht ein bisschen makaber?“, fragte er. „Immerhin sollen Kreuze schlecht sein für Vampire.“
    „Mady hat in den letzten Wochen fast täglich damit gespielt. Ich glaube, dass ich es bemerkt hätte, wenn es ihr Schaden zugefügt hätte.“
    „Okay. In Ordnung. Ich werde es weitergeben. Danke.“
    „Nein. Danke dir, Einar. Und danke an deine Schwester. Und natürlich an Laney. Und danke sogar an Darrek, auch wenn ich weiß, dass er mich nur Laney zuliebe hierher gebracht hat. Ich … dank ihnen einfach allen von mir, okay? Das kann ich nie wieder gut machen.“
    „Das hast du schon“, versicherte Einar. „Ohne dich wäre Mady nicht mehr am Leben. Sie ist Swanas ein und alles. Ich weiß wirklich nicht, was wir ohne deine Hilfe getan hätten. Also machʼs gut, George. Und tu mir einen Gefallen.“
    „Welchen denn?“
    „Bleib in Zukunft auf den offiziellen Wegen.“
    George lachte leise und nickte dann.
    „Versprochen“, sagte er und streckte Einar die Hand entgegen.
    Dieser ergriff sie und zog George dann etwas näher zu sich, um ihm in die Augen zu sehen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Einars Gabe wirkte. George sackte in sich zusammen und Einar bettete seinen Kopf auf ein Kissen. Dann erhob er sich und warf dem jungen Mann einen letzten Blick zu.
    „Schlaf gut, George“, sagte er. „Ich hoffe, du hast einen guten Heimflug.“
    Darrek wartete im Eingangsbereich des Terminals auf Einar. Der Weg vom Dorf bis nach Reykjavik war problemlos verlaufen. Sie hatten es geschafft, innerhalb eines halben Tages wieder am Parkplatz zu sein, und waren dann zur ersten Menschensiedlung gefahren, um dort das Auto zu wechseln. Das kleine Auto von den Engländern war schließlich gestohlen und hatte insofern ein Sicherheitsrisiko dargestellt.
    Am Flughafen angekommen hatten sie sich dann eine Taktik überlegen müssen, um George in das Flugzeug zu bekommen und dort sein Gedächtnis zu löschen. Sie waren auf dem Rückweg noch in Georges altes Hotel gegangen und hatten dort seine Habseligkeiten abgeholt. Nachdem er nicht wiedergekommen war, hatte man sein Zimmer geräumt, seine Sachen in einen Karton gepackt und mit seinem Koffer zusammen im Hinterzimmer verstaut. Allerdings hatte niemand mehr damit gerechnet, den jungen Mann je wiederzusehen.
    Glücklicherweise waren seine Papiere noch da und George hatte seine Familie in Irland informieren können, dass er bald nach Hause kommen würde. Danach hatten sie für George und Einar ein Flugticket nach Irland gekauft, weil es ohne Ticket nicht erlaubt war, in den Flieger zu gelangen. Dann waren die beiden im Sicherheitsbereich verschwunden.
    Es schien ewig zu dauern, bis der junge Mann mit den verschiedenfarbigen Augen endlich wieder auftauchte.
    „Und?“, fragte Darrek. „Ist alles glattgegangen?“
    Einar nickte.
    „Alles bestens. Er schläft jetzt. Und wenn der Flieger in Irland landet, wird er sich an nichts mehr erinnern. Es ist nur gut, dass er vom Flughafen abgeholt wird.“
    „Keine Probleme mit der Crew?“
    „Ich habe eine Panikattacke wegen Flugangst vorgetäuscht. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Mit solchen Problemen haben die wohl ständig zu kämpfen.“
    „Okay. Dann lass uns zusehen, dass wir hier rauskommen. Ich muss noch einen Anruf erledigen und dann will ich so schnell wie möglich zum Dorf zurück.“
    „Also ich für meinen Teil bin nicht sonderlich scharf darauf nach Hause zu kommen. Ich verstehe auch nicht, warum du es plötzlich so eilig hast. Ich dachte, du wolltest dir die Bestrafung nicht ansehen.“
    „Das will ich auch nicht. Aber … Ich fühle mich trotzdem unwohl, Laney länger als nötig allein zu lassen.“
    Einar schüttelte irritiert den Kopf.
    „Ich verstehe wirklich nicht, warum ihr beide kein Paar seid“, gab er zu. „Man kann die Anziehungskraft zwischen euch regelrecht spüren. Es ist bestimmt wegen der Sexgeschichte, oder? Ist blöd, dass sie solche Angst davor hat schwanger zu werden, stimmtʼs? Aber ich habe ihr auch schon gesagt, dass es da durchaus Möglichkeiten …“
    Einar kam gar nicht dazu auszureden. Ehe er sich versah, packte Darrek ihn wie ein kleines Kind am Kragen und nagelte ihn gegen die

Weitere Kostenlose Bücher