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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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dass Laney ihr das abnahm. Es war einfach nicht richtig. Wo nur war Johanna, wenn man sie brauchte?
    „Nein“, rief sie. „Laney. Du weißt ja gar nicht, was sie vorhaben.“
    „Das ist egal. Ich werde es schon aushalten.“
    Iolani lächelte breit.
    „Das ist die richtige Einstellung“, sagte sie und drückte Laney auf einen Stuhl.
    Und bevor Swana noch weiter protestieren konnte, packte Iolani Laneys lange Haare, fasste sie zu einem Zopf zusammen und schnitt sie mit einem Ratsch mit dem Messer im Nacken ab. Sofort brach Swana in Tränen aus.
    Laney schrie auf, als ihr klar wurde, was soeben geschehen war, und tastete nach ihrem Haar. Iolani hatte es einfach abgetrennt. Und Laney, die ihr ganzes Leben immer lange Haare gehabt hatte, hatte nun plötzlich einen Kurzhaarschnitt.
    „Hast du dich nie gewundert, warum ich kurze Haare habe, obwohl langes Haar im Dorf als Schönheitsmerkmal gilt?“, fragte Iolani gehässig an Laneys Ohr. „Tja. Willkommen im Club.“
    Laney spürte Wut in sich aufsteigen, kämpfte diese aber nieder, als sie Swana weinen sah. Kurze Haare galten hier als Makel. In Laneys Welt hingegen nicht. Liliana beispielsweise hatte auch kurze Haare und die standen ihr erstaunlich gut. Es gab also keinen Grund durchzudrehen. Immerhin hatte sie freiwillig angeboten, die Strafe zu übernehmen.
    „War das jetzt alles?“, fragte Laney emotionslos.
    „Oh. Aber nicht doch“, gab Iolani selbstzufrieden zurück. „Wir sind noch lange nicht fertig, kleine Laney. Haldor. Den Rasierer bitte.“
    „Was habt ihr euch nur gedacht?“, fragte Johanna wutentbrannt. „Wir hatten doch eine Abmachung getroffen. Wir waren uns doch einig.“
    Sie war völlig außer sich und raufte sich die grauen Haare, während sie im Gemeindehaus auf und ab lief.
    „Sie wollte die Strafe übernehmen“, verteidigte Iolani sich. „Sie hat darauf bestanden.“
    „Hat sie denn gewusst, was auf sie zukommt?“
    „Na ja.“
    „Nein. Das hat sie nicht“, gab Haldor zu. „Aber Iolani sagt die Wahrheit. Laney hat gesagt, sie wolle die Strafe übernehmen. Egal, worum es sich handelt.“
    „Das sagt sich leicht, solange man noch keine Ahnung hat. Ihr Hohlköpfe. Ist euch denn gar nicht klar, was ihr dadurch angerichtet habt?“
    „Aber … Laney geht es gut. Sie hat den Verlust ihrer Haare erstaunlich gut verkraftet und sie sieht immer noch wunderschön aus.“
    „Sie hat jetzt eine Glatze!“, schrie Johanna. „Eine Glatze verdammt noch mal. Was glaubt ihr, was Darrek dazu sagen wird? Seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen? Es wird Jahre dauern, bis ihre Haare wieder auf die gleiche Länge nachgewachsen sind.“
    „Sie kann ja eine Perücke tragen“, schlug Iolani vor.
    „Oh. Und das wird sie auch. Ich habe Maelle bereits beauftragt, ihr eine aus den abgeschnittenen Haaren zu knüpfen. Swana hilft ihr und sie werden die ganze Nacht arbeiten, wenn es sein muss.“
    „Und wenn sie gar keine tragen will?“
    „Das ist mir egal. Darrek wird sie auf keinen Fall so sehen.“
    „Was willst du machen?“, fragte Haldor. „Sie betäuben?“
    „So etwas Ähnliches. Maelle soll sie in Heilschlaf versetzen. In einen langen Heilschlaf. Das ist in vielfacher Hinsicht perfekt. So wird sie drei Tage lang durchschlafen, und sobald sie aufwacht, werden zumindest die Verletzungen auf ihrem Rücken verschwunden sein. Bis dahin ist Vollmond vorbei. Und wenn Darrek danach erfährt, dass Laneys Haare nicht echt sind, ist es nicht mehr so schlimm.“
    „Du willst ihn anlügen?“, fragte Iolani. „Glaubst du, das ist eine gute Idee?“
    „Natürlich ist das keine gute Idee. Aber ihr habt mir wohl keine andere Wahl gelassen.“

Kapitel 28
Am Flughafen
    „Wird es wehtun?“, fragte George.
    Einar schüttelte den Kopf. Er versicherte sich, dass George gut in seinem Fenstersitz angeschnallt war. Außerdem überprüfte er, dass der Sitz gerade gestellt und der Tisch hochgeklappt war. Die Stewardess sollte keinerlei Grund haben, um ihn zu wecken.
    „Nein. Du wirst einfach nur schlafen“, erklärte Einar.
    „Und dann werde ich mich an nichts mehr erinnern?“
    „Das haben wir doch schon ausprobiert. Solange ich deine Erinnerungen nicht wieder freigebe, wirst du dich an nichts mehr erinnern können. Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir uns nie wiedersehen werden.“
    „Also werde ich von Swana und Mady wirklich gar nichts mehr wissen.“
    „Du wirst zurück in deine Welt kommen, George. Zurück nach Hause. Ist das denn

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