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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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wütend die Arme.
    „Dann aber zumindest Swana“, forderte sie. „Swana hat es verdient.“
    „In Ordnung“, stimmte Haldor zu, obwohl es ihm offensichtlich schwerfiel. „Dann teilen wir es auf. Einar und Laney bekommen jeweils die Höchstanzahl an Schlägen und Swana erhält die Sonderstrafe als Denkzettel für sie und ihren Bruder. Das klingt fair. Wer dafür ist, hebt die Hand.“
    Alle Hände schossen nach oben und Johanna traute sich auszuatmen. Die Schläge würde Laney innerhalb weniger Tage wieder vergessen haben. Die Sonderstrafe hingegen hinterließ jahrelang ihre Spuren. Das hätte Darrek nicht gutheißen können. Da war Johanna sich vollkommen sicher. Und daher konnte sie es auch nicht gutheißen.

Kapitel 27
Die Strafe
    Laney biss die Zähne zusammen, als die Peitsche zum zehnten Mal auf ihren nackten Rücken klatschte, und eine Träne rann ihre Wange hinab. Sie trug ein Oberteil, das am Nacken zugebunden wurde und den Rücken komplett frei ließ. Diese Kleidungsstücke waren speziell für die Bestrafung konzipiert und Laney kam nicht umhin sich zu fragen, wie häufig in diesem Dorf wohl jemand ausgepeitscht wurde. Allerdings kam es nicht unerwartet. Laney hatte damit gerechnet, dass man sie auf diese Weise bestrafen würde. Sie hatte gewusst, dass sie Schmerzen haben würde, und hatte sich darauf vorbereitet. Trotzdem war es ein Schock für sie.
    Niemals zuvor hatte man sie körperlich gezüchtigt. Jason hatte kein einziges Mal in seinem Leben die Hand gegen sie erhoben, und abgesehen von William hatte auch sonst niemand es je gewagt, sie zu schlagen.
    Sie schrie auf, als die Peitsche beim nächsten Schlag ihre Haut aufriss. Es fiel ihr schwer, nicht einfach davonzulaufen und zu fliehen. Man hatte sie weder festgebunden, noch anderweitig fixiert. Sie hatte einfach nur die Aufforderung erhalten, sich an dem Brunnen des Marktplatzes festzuhalten und die Strafe zu ertragen. So viel Vertrauen hatten die Warmblüter ihren Dienern nie entgegen gebracht. Und das, obwohl diese erst recht nicht den Mut aufgebracht hätten wegzulaufen.
    „Gebt ihr ein Stück Holz“, forderte Haldor und hielt in seiner Arbeit inne.
    Er hasste es, Bestrafungen durchzuführen. Aber er wollte es auch nicht Iolani tun lassen, die nun nach vorne trat, um Laney das Holz zu reichen. Sie schien das fremde Mädchen nicht leiden zu können und würde ihr vermutlich noch mehr Schmerzen zufügen als notwendig.
    „Beiß da drauf“, forderte Iolani. „Dann tut es nicht ganz so weh. Es ist aber sowieso fast vorüber.“
    Laney registrierte irritiert, dass Iolani das zu ärgern schien. Offensichtlich war sie noch wütender auf Laney als der Rest des Dorfes und genoss es, Laney für ihre Verbrechen leiden zu sehen.
    Laney kam der Aufforderung nach und biss kräftig auf das Stück Holz. Sie würde nicht zusammenbrechen. Diesen Triumph würde sie Iolani nicht gönnen.
    Als es vorüber war, konnte Laney nicht anders als Respekt für ihre Stiefmutter Kathleen zu empfinden, die das Dreifache an Schlägen hatte einstecken müssen. Und zwar nur für das Vergehen, Simon eine wohlverdiente Ohrfeige verpasst zu haben. Lächerlich eigentlich. Aber so waren die Zeiten für manche Diener immer noch.
    Laneys Rücken schmerzte schrecklich, als Anisia ihre Wunden mit einer kühlen Paste bestrich und ihr einen Verband anlegte. Das war so üblich nach einer Bestrafung und stellte keine Sonderbehandlung dar. Als Laney danach wieder normale Kleidung anzog, fühlte sie sich schon gleich viel besser. Die Bestrafung war im Rückblick weniger schlimm als sie befürchtet hatte. Nach ihren Trainingseinheiten mit William war sie ähnlich erschöpft gewesen und ihr Rücken würde schon wieder verheilen. Im Großen und Ganzen war Laney daher sehr zufrieden mit sich. Sie hatte die Strafe überstanden und George war in Sicherheit. Was wollte sie mehr?
    Nun war nur noch die Frage, wie Einar und Swana ihre Bestrafung überstehen würden. Laney war dafür gewesen, Swana komplett aus der Geschichte herauszuhalten, weil sie noch stillte und ihre Kraft für das Baby brauchte. Doch Swana hatte darauf bestanden, zu ihrer Mittäterschaft zu stehen, da es ohnehin keiner glauben würde, dass sie nichts damit zu tun hatte. Seit Wochen hatte sie George umsorgt. Das war einfach zu auffällig gewesen. Und außerdem beharrte sie darauf, dass sie schmerzunempfindlich war.
    Laney wollte sich die Bestrafung von Swana eigentlich nicht ansehen. Es fiel ihr leichter, selbst Schmerzen zu

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