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Die Epidemie - Teil 1

Die Epidemie - Teil 1

Titel: Die Epidemie - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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trieb, war die einfachste Erklärung für dieses Verhalten.
    Das allererste Opfer des Angriffs war ein junger Soldat, ein Wachposten, der die Zufahrt zum Sperrgebiet bewachte. Der Obdachlose war vollkommen außer sich und griff den Mann an. Obwohl er im Gegensatz zu seinem Gegner keine Waffen besaß, tötete er den jungen Soldaten. Er verbiss sich in seine Kehle und fraß den gesamten Hals regelrecht auf.
    Die übrigen Soldaten erkannten die Gefahr viel zu spät. Der Versuch, den Obdachlosen wegzuzerren, scheiterte genauso wie die Warnschüsse und anschließenden Schüsse in Arme und Beine des Angreifers.
    Ein weiterer, sehr unerfahrener achtzehnjähriger Wachposten beendete das Massaker mit einem Blutbad. Voller Panik feuerte er mit seinem Gewehr auf die kämpfende Gruppe und erschoss dabei nicht nur den obdachlosen Mann, sondern auch seinen verwundeten Kameraden.
    Lange Zeit wurde dieser Vorfall verschwiegen und der Tod der Soldaten als Unfall bei einer Kampfübung dargestellt.
    Erst als sich solche Ereignisse rapide häuften, kam die Wahrheit ans Licht.
    Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um eine Mutation des Tollwut-Virus handelte. Dieses hatte sich mit den Jahren verändert und war noch gefährlicher geworden, als man es sich jemals hätte vorstellen können.
    Dauerte es früher mehrere Wochen bis die ersten Anzeichen einer Infektion sichtbar wurden, griff das Virus jetzt innerhalb kürzester Zeit das Nervensystem des Menschen an und verwandelte ihn in eine wilde Bestie. Die Ausbreitung konnte mit den üblichen Arzneimitteln nicht eingedämmt werden. Das mutierte Virus besaß Eigenschaften, die eine Heilung unmöglich machten.
    Den Grund für diese Veränderung sah man in den „Streunern“. So nannte man die Hunde, die sich im Sperrgebiet aufhielten. Wie sie es schafften, trotz Zäunen und Absperrungen auf die andere Seite zu gelangen, wusste niemand. Das Militär hielt es nicht für nötig, die „Streuner“ zu liquidieren, was sich am Ende als fataler Fehler herausstellen sollte.
    So veränderte sich das Virus von Jahr zu Jahr weiter, bis es sein todbringendes Stadium erreichte.
    Die Zahl der Opfer stieg täglich und einige wurden eingefangen und von Ärzten des Militärs untersucht. Die anfängliche Hoffnung, die Viruseigenschaften zu erkennen und somit ein Gegenmittel herstellen zu können, verflog sehr schnell.
    Viele Ärzte, die an diesem Projekt beteiligt waren, fielen der Krankheit selbst zum Opfer. Die Viren waren einfach zu aggressiv.
    Man forschte mit Hochdruck und nach mehreren Tagen stellte sich heraus, dass die Krankheit sowohl über Blut, als auch Speichel übertragen wurde. Die Radioaktivität veränderte das Virus derart, dass alle Heilungsversuche der infizierten Personen scheiterten.
    Unmittelbar nach dem Erstkontakt nistete sich das Virus bereits nach circa drei Minuten im zentralen Nervensystem des Opfers ein und zerstörte es. Das Opfer hatte bis auf die Vitalfunktionen nichts menschliches mehr an sich. Das Virus benötigte nur die körperliche Hülle seines Wirtes, um seinem Träger ein überdurchschnittliches Maß an Aggressivität zu verleihen. Dadurch sollten Feinde skrupellos vernichtet werden.
    Der Mensch wurde zu einer willenlosen Kreatur.
    Dies war die einzige Erkenntnis, die gewonnen werden konnte. Keine zwei Wochen vergingen und die gesamte extra dafür eingerichtete Forschungsabteilung fraß sich gegenseitig auf. Wie es dazu kam, wusste keiner. Man vermutete jedoch, dass der Austritt von extrahiertem Virusmaterial für den Ausbruch der Krankheit sorgte.
    Um die restliche Bevölkerung zu schützen und die weitere Ausbreitung zu verhindern, zerstörte das Militär die medizinische Abteilung. Der unterirdische Bunker wurde in Brand gesteckt, alle nach unten führenden Eingänge verbarrikadiert und zur endgültigen Sicherung mit massiven Betonwänden versiegelt.
    Vor etwa zwei Wochen scheiterten alle weiteren Vorsichtsmaßnahmen. Es war jedem bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war. Die ukrainische Regierung hatte die von dem Virus ausgehende Gefahr unterschätzt und die Abschirmung des Gebiets schlampig durchgeführt.
    Rund um das verseuchte Gebiet wurden militärische Truppen aufgestellt, um die weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. So verkündeten es zumindest die Militärsprecher in den Medien. Aber es waren alles nur leere Worte, die die ohnehin bereits verängstigte Bevölkerung beruhigen sollten.
    Es waren junge Soldaten, keiner älter als achtzehn

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