Hunger war ein konsequenter Antreiber.
Die Mundregion des Mannes war blutverschmiert. Einzelne verkrustete Blutklümpchen hingen auf dem weißen T-Shirt und dem Hals. Anscheinend war ich nicht die erste Beute, von der er naschen wollte. Ich konnte nur hoffen, dass mich nicht das gleiche Schicksal erwartete, wie meinen Vorgänger.
Plötzlich stolperte ich! Ein metallisches Klingeln unter meinen Füßen verriet den verhängnisvollen Gegenstand. Es handelte sich um herumliegende Rohre, die mich an Regenrinnen erinnerten.
Die etwa einen Meter langen und oberarmdicken Objekte rollten sich unter mir weg und nahmen meinen Füßen den nötigen Halt.
Der erneute, harte Aufprall gab mir jetzt den Rest, da meine verletzte Schulter den Aufschlag teilweise abfing. Auch der Bursche erkannte sofort seine Chance und sprang nach vorne, um dem Kampf endlich ein Ende zu bereiten. Wie eine Raubkatze schnellte er in gebückter Haltung zu mir herüber und wollte mir mit seinen Zähnen an den Hals springen.
Die einzige Möglichkeit, die mir blieb, war das Gewehr mit dem nach vorne gerichteten Bajonett vor mich zu strecken und auf seinen Kopf zu zielen.
Ich musste keine Munition vergeuden. Die Spitze meiner Waffe traf den Armen genau zwischen die Augen. Sein Gewicht ließ den gehärteten Stahl durch die Gesichtsknochen gleiten, als bestünden sie aus Watte.
Als ich den Aufprall wahrnahm, warf ich den noch zuckenden Leichnam auf meine linke Seite, indem ich das Gewehr mit einem festen Ruck fallen ließ. Es war die reinste Vorsicht. Mir war zwar nicht genau klar, ob man durch den Blutkontakt über die Haut von der Seuche befallen werden konnte, ein unnötiges Risiko wollte ich aber trotzdem nicht eingehen.
Die Spitze des Bajonetts ragte aus dem Hinterkopf meines Verfolgers. Die Regentropfen säuberten die Klinge bereits nach wenigen Augenblicken und ließen sie in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Ich lag neben der Leiche und atmete schwer ein und aus.
Ich war ein Mörder! Der Bursche hatte noch sein gesamtes, junges Leben vor sich und ich beendete es auf solch unwürdige Art und Weise!
Meine Klamotten und ich selbst waren bis auf die letzte Faser durchnässt. Aus dem kleinen Schauer hatte sich mittlerweile ein richtiges Unwetter entwickelt. Helle Blitze und lautes Gegröle des Donners machten das Schauspiel vollkommen.
Ich zog das Gewehr aus dem Schädel des Toten und säuberte es gründlich, aber vorsichtig in einer Pfütze. Alle meine Gelenke schmerzten und einen erneuten Versuch, mit den Eingesperrten in Kontakt zu treten, wollte ich am heutigen Abend nicht mehr wagen. Die Flucht und der Kampf zeigten seine Wirkung.
Mit meiner verletzten Schulter suchte ich mein neues Versteck auf und verbarrikadierte die Metalttür von innen. Meine durchnässten Klamotten presste ich mit den letzten Kräften, die mir blieben, aus und verteilte sie säuberlich auf dem Boden. Bis morgen sollten sie wieder trocken sein.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass meine Schulter eine rötlich-blaue Färbung angenommen hatte. Die Schwellung ertastete ich mit den Fingern meiner anderen Hand.
Völlig erschöpft legte ich mich hin und schlief sofort ein.
Nachwort
L iebe Leserinnen und Leser,
zunächst bedanke ich mich bei Ihnen dafür, dass Sie sich für den Kauf meiner Geschichte entschieden haben und hoffe, dass ich Ihnen mit meinem Roman die eine oder andere spannende Stunde schenken konnte.
An der Fortsetzung der „Epidemie-Serie“ wird zur Zeit mit Nachdruck gearbeitet und ich denke, dass die Veröffentlichung des Teils 2 „Die Epidemie-Exodus“ nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
H at Ihnen mein Roman gefallen, dann besuchen Sie mich auf meiner Facebook-Seite „Die Epidemie“. Dort werden alle aktuellen Meldungen veröffentlicht und so können Sie nie eine wichtige Information verpassen.
I ch würde mich sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen würden, meinen Roman zu rezensieren und zu bewerten. Dies ist eine unglaubliche Hilfe für jeden angehenden Autor. Zumal auch mich selbst die Meinung meiner Leser stark interessiert.
Alexander Fleming, 02. September 2013
Impressum
Texte: © Copyright by Die Epidemie
Teil 1 - Genesis
von Alexander Fleming
Die Epidemie
Copyright © 2013 by Dipl.-Ing. Alexander Fleming
Covergestaltung by Dipl.-Ing. Alexander Fleming
Lektorat und Korrektorat: Lisa Schmitz
E-Mail:
[email protected]Unbefugte