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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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eine ausreichende Entfernung zwischen uns und den infizierten Belagerern zurückgelegt hatten.
    Wir bildeten eine Reihe und standen an der verschmutzten Fassade eines dreistöckigen Hauses, als Georgi sich zu uns wandte und im Flüsterton verkündete, dass er dieses Haus für das Richtige hielt, um dort die kommende Nacht zu verbringen. Ich hatte nichts an dem Vorschlag auszusetzen und der Rest der Gruppe ebenso wenig, zumal das Gebäude vorteilhaft gelegen war und einen geraden Blick zur Radiostation garantierte.
    Nikolai blieb bei Maria und bekam die Aufgabe, sie und unsere Taschen zu schützen, während Georgi, Zeff und ich das Haus auf Gefahren inspizierten. Zu unser aller Freude waren die Fenster im Erdgeschoss mit starken Metallgittern versehen, eine Sicherheitsvorkehrung, die in Russland nicht unüblich war. Zwar schützte das Gitter die früheren Bewohner vor möglichen Einbruchsversuchen über die bodennahen Fenster, doch erlaubten sie uns nur einen eingeschränkten Blick in das Innere.
    Die Eingangstür war verschlossen. Es war ein positives Zeichen, wenn man bedenkt, dass dadurch seit dem Ausbruch der Epidemie keine Infizierten in das Haus eintreten konnten, aber wir wussten immer noch nicht, ob sich nicht trotzdem jemand dort drin befand.
    Diesmal machte sich Zeff nützlich, zog sein Messer aus der Halterung und machte sich an dem Schloss zu schaffen. Ich bemerkte, dass es nicht sein erstes Mal war. Mit gezielten Griffen stocherte er im rostigen Zylinder herum, übte mit der Klinge Druck aus und drehte sie um ihre eigene Achse. Die verschlossene Tür stellte für ihn kein Hindernis dar und das veraltete Schloss war keine große Herausforderung. Im nächsten Augenblick knackte die Tür und ging mit einem stöhnenden Laut nach innen auf.
    Die vergitterten Fensterläden gehörten einer ehemaligen Arztpraxis. Die spartanisch eingerichteten Räume sahen nicht sehr einladend aus. Veralteter, dunkler Linoleum Bodenbelag, der an vielen Stellen Risse aufwies, verschlechterte den Gesamteindruck noch mehr.
    Ich vermutete, dass weniger betuchte Patienten die Dienste dieser Arztpraxis in Anspruch nahmen. Einen Besuch aus mittlerer oder gar höherer Gesellschaftsschicht konnte ich mir nicht vorstellen.
    Glücklich darüber, dass wir dieses Ambiente lediglich zu Übernachtungszwecken nutzen mussten, schritten wir über die Schwelle und verriegelten die aufgebrochene Tür mit einem der Holzstühle, indem wir diesen schräg gegen den Boden und den Türgriff neigten.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Infizierte innerhalb der Räume befanden, war aufgrund des abgeschlossenen Hauseinganges und der vergitterten Fenster sehr gering. Dennoch gingen wir kein unnötiges Risiko ein und erkundeten jedes einzelne Zimmer. Um die Inspektion zu beschleunigen, teilten wir uns auf. Das Erdgeschoss oblag meinem Verantwortungsbereich. Zeff und Georgi verteilten sich auf den übrigen beiden Obergeschossen. Nikolai und Maria blieben in unmittelbarer Nähe der Eingangstür und hielten nach möglichen Gefahren Ausschau.
    Nachdem ich den Anmeldebereich, die Toiletten und einen Pausenraum für „sicher“ befand, fand ich endlich das Behandlungszimmer. Auch dieses vermittelte einen eher ausladenden Eindruck. Karge Einrichtung, bestehend aus einer Untersuchungsliege, zwei Stühlen und einem Glanzposter mit einer überlebensgroßen Abbildung eines menschlichen Körpers mit dem Verlauf aller Adern- und Venengänge, zeugte von dem früheren finanziellen Misserfolg der Praxis.
    Zu meiner großen Überraschung entdeckte ich einen sehr alten Computer. Der etwa fünfzehn Zoll breite Röhrenbildschirm nahm fast die Hälfte des Schreibtisches in Anspruch. Ich schloss die Tür hinter mir zu, setzte mich auf den runden Hocker und schaltete den Rechner ein, der mit einem lauten Aufatmen des Lüfters zu brummen begann.
    Mein Interesse lag nicht in den Krankheitsverläufen der behandelten Patienten. Vielmehr hoffte und betete ich, dass der ehemalige Besitzer dieser Praxis einen Internetzugang besaß.
    Ich hatte Glück. Der Computer war über eine LAN-Verbindung mit der Außenwelt verbunden. Zu meiner Erleichterung war das Netz noch nicht zusammengebrochen und meine Suchmaschinenanfrage mit den Stichwörtern „Nachrichten“ und „Epidemie“ lieferte ein Ergebnis. Gierig überflog ich die Zeilen und sog jede Information auf.
    Die meisten Suchergebnisse stammten aus den unterschiedlichsten Foren und Blogs. Die Seiten der offiziellen Nachrichtensender boten

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