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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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einen sei-doch-still-Blick zu.
    »Aber...«, begann sie.
    »Lass ihn erst einmal erzählen«, unterbrach Kunar seine hitzige Schwester.
    »Vier Jahre?«, fragte Charlie, als Tora sich beruhigt hatte. Biarn nickte.
    »Um genau zu sein, vier Jahre und 25 Tage.« Er zögerte. Dann fuhr er fort.
    »Mein Bein brauchte lange um zu heilen. Ich kehrte erst etwa sechs Wochen danach in die Höhle zurück und fand sie verlassen vor.«
    »Darf ich es mal sehen?«, unterbrach ihn Charlie. Ihre Blicke begegneten sich. Ein Lächeln breitete sich auf Biarns Gesicht aus.
    »Sicher, Charlie«, sagte er und zog das Hosenbein seiner zerschlissenen Seidenspinnerkleidung hoch. Ja, da war es. Eine große weißliche Narbe lief quer über Biarns Wade. An zwei Stellen konnte man noch sehr gut erkennen, wo die spitzen Zähne der siebenköpfigen Haga sich vergraben hatten. Biarns Blick ruhte auf seiner ehemals zerfleischen Wade. Dann sah er plötzlich zu Charlie auf.
    »Hast du genug gesehen?«, fragte er ruhig. Charlie nickte. Biarn war sich durchaus bewusst, dass Charlie gerade einen Beweis für seine Person gefordert hatte. Das konnte Charlie deutlich in seinen Augen lesen.
    »Es ist gut verheilt«, sagte er dann einfach. »Nur an manchen sehr feuchten oder kalten Tagen schmerzt es ein wenig.« Er ließ das Hosenbein über die Narbe gleiten.
    »Nun denn, lasst mich fortfahren... Nachdem ich die Höhle offensichtlich verlassen vorgefunden hatte, suchte ich die Umgebung nach irgendeinem Zeichen von euch ab. Da ich nichts finden konnte, kehrte ich nach Hause zurück.« Er machte eine kurze Pause.
    »Ich habe mir große Sorgen um euch gemacht. Ich machte mir Vorwürfe.« Charlie hob die Augenbrauen.
    »Ja, Vorwürfe!«, wiederholte Biarn. »Ich hätte euch eindringlicher warnen müssen. Euch Odens Machenschaften und Boshaftigkeit noch deutlicher vor Augen halten müssen.« Er sah in die Runde.
    »Ich dachte Odens Späher hätten euch erwischt.« Er sah Charlie lange an. Sie schwieg.
    »Ich kam sooft ich konnte hier herauf, in der Hoffnung ihr würdet wiederkehren... In der Hoffnung, ihr hättet euch bloß woanders versteckt.«
    Was wir auch getan haben , dachte Charlie. Allerdings keine vier Jahre! Biarn nickte, als ob er ihre Gedanken verstanden hätte.
    »Ja, ich gab die Hoffnung sehr lange Zeit nicht auf. Ich hielt Augen und Ohren offen. Vielleicht hatte jemand von der Gefangennahme dreier Jugendlicher gehört? Aber ich konnte nichts in Erfahrung bringen. Oden und seine Bärsärker suchten intensiver denn je. Niemand wusste oder weiß bis heute ganz genau, wonach Oden suchte. Aber er war wütend. Sehr wütend!« Bei diesen Worten sah Biarn Charlie direkt an. Es fröstelte sie noch mehr und sie zog den Umhang noch enger um sich. Ruhig fuhr Biarn fort.
    »Er hat nie gefunden, wonach er gesucht hat. Die Suche wurde viele Monate später eingestellt.« Er schwieg eine Weile. Dann sagte er:
    »Viele unschuldige Menschen starben in dieser Zeit. Gequält und gefoltert. Aber niemand konnte ihm oder seinen Helfern etwas sagen. Wonach Oden auch immer gesucht hatte, es blieb ihm verborgen. Soviel dazu«, sagte er ruhig.
    »Was mich betrifft, ich kam weiterhin regelmäßig hier herauf. Diese Höhle wurde trotz emsiger Suche in dieser Region nie entdeckt. Nur jemand, der die Gegenwart des Jordvätten spüren kann, würde überhaupt auf die Idee kommen den schmalen Spalt dort«, er wies in Richtung Höhleneingang, »näher zu untersuchen.« Er weiß es, dachte Charlie. Falls sie noch irgendwelche Zweifel gehabt hatte, nun war sie sich ganz sicher. Biarn wusste, dass sie eine Bjarka war! Aber was war Biarn?
    »Entschuldige bitte«, sagte Biarn. »Du friert offensichtlich ein wenig.« Er erhob sich und holte eine Fackel von der Wand. »Es ist kühl in dieser Höhle. Speziell dann, wenn es draußen so entsetzlich warm ist.« Er bekam einen besorgten Gesichtsausdruck.
    »Falls nicht doch ein Eldturs irgendwie nach Vanaheim gekommen ist, gehe ich davon aus, dass Oden seine Finger im Spiel hat.« Er hielt die Fackel an ein paar Holzscheite.
    »Es ist schon eine Weile her, dass er Plagen über das Land geschickt hat.«
    »Wieso...«, begann Charlie, als Tora plötzlich heftig die Luft einzog!
    »Du bist ein Ken Magier!«, rief sie aufgeregt. Biarn war sich mit seiner linken Hand durch die Haare gefahren. Auf seinem Unterarm war deutlich das Tattoo eines Stabes zu erkennen.
    »Du kannst nie etwas für dich behalten, nicht wahr Tora?« Biarn sah Tora streng an. Sie

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