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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Sozialarbeiterin und Sachbearbeiterin . Charlie atmete schnell und versuchte ihre Aufregung zu unterdrücken. Vorsichtig und hoffentlich geräuschlos öffnete sie die weiß bemalte Holztür einen winzig kleinen Spalt weit und spähte in das kleine Büro von Ingrid Olafsson. Bis auf einen vollgepackten Schreibtisch, einige Regale überfüllt mit Akten und Ordnern und einem Tisch mit zwei Stühlen, war der Raum glücklicherweise leer. Charlie schlüpfte hinein und zog die Tür leise hinter sich ins Schloss. Sie sah sich um. Wo sollte sie bloß anfangen?
    Sie hatte bereits eine viertel Stunde gesucht und aufgehört bei jedem kleinen Geräusch zur Eissäule zu erstarren, als sie endlich etwas entdeckte. Eine Akte mit dem Namen Charlotta Johansson . Charlie hielt den Ordner eine Weile fest in beiden Händen. Was würde sie darin finden? Die Wahrheit über ihre Herkunft? Wer sie wirklich war? Irgendwelche Geheimnisse, oder einfach nur eine Dokumentation ihres bisherigen Lebens? Gedankenverloren starrte Charlie auf den Ordner in ihren schmalen Händen.
    Schritte im Treppenhaus rissen Charlie aus ihrer Starre. Schnell legte sie die paar Schritte vom Schreibtisch zur Tür zurück. Ein Umschlag fiel schwer zu Boden. Sie hatte den Ordner in der Eile verkehrt herum gedreht. Sie öffnete die Tür einen Spalt breit und hörte für einen Moment auf zu atmen. Wer da raschen Schrittes den Flur entlang kam, war niemand anderes als Ingrid Olafsson! Hatte sie so lange für ihre Suche gebraucht?
    Charlies Kopf fuhr zu allen Seiten. Sie musste sich irgendwo verstecken! Doch wo? In diesem kleinen Büro gab es so gar keine Möglichkeit, unsichtbar zu werden! Charlie machte einen Schritt rückwärts, trat auf den Umschlag, der hinter ihr auf dem Boden lag und hätte beinahe die Balance verloren. Nicht auszudenken welchen Lärm es gemacht hätte, wäre sie rückwärts in das Regal voller Akten und Ordner gestürzt. Dann hob sie den Umschlag auf, stopfte ihn in die Jackentasche und tauchte in sekundenschnelle samt Ordner unter den Schreibtisch.
    Ingrid Olafsson hielt die Türklinke schon in der Hand, als eine helle Stimme rief:
    »Hallo Ingrid! Kommst du gleich zur Besprechung ins Arbeitszimmer? Wir haben das Meeting eine Stunde vorverlegt, da wir danach noch Annas Geburtstag mit Torte feiern wollen!«
    Die Klinke herunter gedrückt und die Tür auf halb acht hörte Charlie Ingrid antworten:
    »Ja selbstverständlich, moment noch!«
    Die Tür wurde sperrangelweit aufgerissen und herein stürmte eine lachende Ingrid. Sie warf eine Akte und eine Tasche auf den ohnehin schon überfüllten Schreibtisch, griff nach einem Stift und einem Notizblock und verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. Charlie hatte nicht ein einziges Mal während Ingrids Anwesenheit Luft geholt. Jetzt atmete sie hektisch ein und aus, um das Schwindelgefühl wieder loszuwerden und wischte sich mit dem Jackenärmel die Schweißtropfen von der Nase. Sie horchte den sich schnell entfernenden Schritten im Flur, rappelte sich mühsam auf und kroch prustend unter dem Schreibtisch hervor. Den Ordner fest an sich gedrückt, die Jacke verschleiernd darüber gezogen, machte sie, dass sie so schnell wie möglich fortkam!
    Sie stolperte die Stufen der steilen Treppen hinunter, riss ohne Rücksicht auf Verluste die schwere Glastür nach draußen auf und prallte dort mit einem dicken , älteren Herren zusammen, der mit seinem Bauch voraus das Sozialamt betreten wollte.
    Charlie murmelte hastig ein »Entschuldigung...« und sauste davon. Zwei Straßen weiter war sie schwer atmend an einer Hauswand hinunter gerutscht. Ihre schwarzen Locken klebten ihr im Gesicht und fielen ihr wirr über Schulter und Rücken. Sie zitterte am ganzen Körper und unterdrückte gewaltsam ein glucksendes, hysterisches Kichern. Den Ordner aber hielt sie fest an sich gedrückt.
     
    Ein leises Hüsteln und dumpfe Schritte im Flur rissen Charlie aus ihren Erinnerungen. Jemand, vermutlich Camilla, welche heute die Nachtschicht hatte, schlurfte in ihren tief rosa Plüschhausschuhen an Charlies Zimmertür vorbei. Vor der Tür verharrte die Nachtschwester horchend. Charlie räkelte sich geräuschvoll, seufzte im vorgetäuschten Schlaf und wälzte sich auf die andere Seite. Die Person auf der anderen Seite der Tür schlurfte zufrieden weiter auf ihrem Weg zur Toilette. Denn dass diese ihr Ziel war, ließ sich nur kurze Zeit später durch die surrenden Geräusche der Belüftung ausmachen, die sich automatisch in

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