Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
Vom Netzwerk:
gewöhnlich sollte auch ich mich bei Dunkelheit in Sicherheit bringen.«
    Für gewöhnlich? Charlie horchte auf. Und was wollte er ihnen dringend zeigen? Für einen Moment vergaß sie sogar Fullas Entführung durch Hugin und Munin.
    »Heißt das, du bleibst heute hier?«, fragte Tora. Biarn nickte und stand auf.
    »Ja, ich bleibe. Können wir gehen?« Charlie knurrte der Magen. Sie verzog unwillig das Gesicht.
    »Ich habe heute noch nichts gegessen«, sagte sie. »Aber wenn es so dringend ist?« Sie sah zu Biarn hoch. Er lachte auf, was Charlie zu ihrem eigenen Missfallen ein Glücksgefühl sch enkte. Sie runzelte die Stirn. Biarn wurde schlagartig ernst.
    »Selbstverständlich solltest du zuerst etwas essen. So eine erste Unterrichtsstunde auf nüchternen Magen hilft dem Gehirn bestimmt nicht auf die Sprünge.« Seine Stimme triefte vor Ironie.
    Unterrichtsstunde? Charlie sah Biarn sprachlos an. Meinte er das, was sie dachte?
    »Du willst mir also beibringen, was du über Magie gelernt hast?« Biarn sah ihr tief in ihr freies grünes Auge.
    »Ja, das auch. Aber heute ist etwas anderes an der Reihe. Man soll die Dinge nehmen, wie sie kommen. Und heute ist wahrlich ein besonderer Tag!« Charlie zögerte. Sie war zwischen Neugierde und Hunger hin und her gerissen.
    »Wolltest du nicht etwas essen?«, half ihr Biarn auf die Sprünge. Tora huschte davon und kam kurz darauf mit einer kalten Kaninchenkeule zurück.
    »Hier. Kannst du unterwegs essen!«, sagte sie schnell. Tora hatte es offensichtlich eilig, auch sie war neugierig und wollte sich das Was-auch-immer nicht durch den Einbruch der Dämmerung verderben lassen. Kunar seufzte.
    »Lass ihn doch erst einmal in Ruhe essen!«, sagte er irritiert. Er sah zu Biarn auf. »So eili g scheint Biarn es nun wirklich nicht zu haben!«
    »Nein.« Biarn setzte sich langsam wieder auf seinen Stein. Er schaute in den Himmel. Es war später Nachmi ttag und die Sonne hatte Gymers-Berg zurückerobert.
    »Was ich euch zeigen will, ist ohnehin erst in der Dämmerung oder noch besser nach Sonnenuntergang zu sehen.«
    Seine Worte schlugen ein, wie eine Bombe! Charlie hatte gerade ein großes Stück Kaninchenfleisch von der Keule gebissen und verschluckte sich fast daran. Tora rief:
    »Was?!« Und sogar Kunar starrte Biarn fassungslos an.
    »Man darf nach Sonnenuntergang nicht draußen sein!«, rief Tora aufgebracht. »Es ist viel zu gefährlich!« Kunar und auch Charlie waren sehr geneigt, Tora recht zu geben. Charlie dachte an die vampirähnlichen Nidhöggs zurück und schluckte ein großes Stück Fleisch hinunter.
    »Keine Angst. Es wird euch nichts geschehen. Heute ist Alvablotet. Sämtliche Blutsauger haben sich bereits gestern um Neu Bragesholm versammelt. An Festtagen wie diesem, ist es mitten im Wald so sicher wie in sonst keiner Nacht im Jahr. Selbstverständlich sollte man trotzdem vorsichtig sein, aber ich bin ja auch noch da!« Biarn warf einen hungrigen Blick auf Charlies Kaninchenkeule.
    »Bekomme ich auch ein Stück?«, fragte er gelassen in die Runde. Charlie reichte ihm schweigend ihre Keule.
    Er ist ja auch noch da? Was meinte er damit? Konnte er sie durch Magie beschützen? Er war ein Ken und vermutlich ein illegaler Bjarka. Was konnte er machen? Als ob Biarn Charlies Gedanken lesen konnte, sagte er:
    »Sowohl Kunar als auch Charlie und ich können uns mit Pfeil und Bogen, sowie Messer verteidigen. Du kannst ja mit Steinen werfen!«, nahm er Tora schmunzelnd auf den Arm. Sie funkelte ihn böse an.
    Also keine Magie? Biarn blinzelte ihr heimlich zu. Was hatte das nun wieder zu bedeuten! Sie entriss ihm die Keule und kaute missmutig darauf herum.
    Dann fiel ihr plötzlich etwas ein.
    »Hast du etwas von unserem Drachen gehört? Den, den wir mitgebracht haben?« Biarn nickte.
    »Ja, er wurde von einigen Bauern und Dorfbewohnern in Trudvang gesehen. Einige Tage nach eurer Wiederkehr. Sein plötzliches Auftauchen hat große Unruhe gestiftet und Oden ist, so weit ich weiß, außer sich vor Zorn.« Charlie sah Biarn beunruhigt an.
    »Ist er in Gefahr? Sie haben ihn doch nicht erwischt oder?« Biarn runzelte die Stirn und schüttelte dann langsam den Kopf.
    »Nein. Ich glaube nicht. Allerdings ist er spurlos verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.« Charlie hob die Augenbrauen.
    »Sagtest du nicht irgendetwas davon, dass die richtigen Menschen in finden sollen? Vielleicht haben sie ihn gefunden und verstecken ihn jetzt?« Biarn nickte zögernd.
    »Ja, das sagte ich.

Weitere Kostenlose Bücher