Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
förmlich, was sie zu tun hatte.
»Tora, weißt du, was ein Runenorakel ist?«, fragte Charlie. Tora nickte.
»Ja, ich habe davon gehört. Wie kommst du jetzt darauf?«, fragte sie überrascht. Charlie holte tief Luft und begann zu erzählen.
»Es gibt da ein uraltes Runenorakel. Biarn hat mir bei einem unserer Sitzungen davon erzählt.« Tora nickte erwartungsvoll.
»Biarn wollte mir die Runen anhand eines Orakels erklären. Al so haben wir eine Runenziehung gemacht. Meine Frage war, wie man Odens Macht stürzen könnte.« Tora riss erstaunt die Augen auf.
»Von allen Fragen stellst du so eine!« Charlie lächelte.
»Ja, so ähnlich hat Biarn auch reagiert. Ja, jedenfalls scheinen schon viele vor mir diese Frage gestellt zu haben. Und die Antwort darauf ist laut Biarn immer ähnlich. In groben Zügen, geht sie darauf hinaus, dass man gegen die Kraft des Bösen kämpfen soll. Dafür soll man zusammenführen, was zusammengehört. Was auch immer das bedeutet. Um das zu erreichen, soll man diejenigen wirken lassen, die dafür erwählt wurden, die dafür geboren wurden. Die rechtmäßigen Erben des Throns, die sich irgendwie erst selbst finden müssen, bevor sie Rat und Hilfe eines Weisen begreifen und in Anspruch nehmen können.« Tora starrte Charlie gespannt an, während diese stirnrunzelnd versuchte sich an alles zu erinnern.
»Hilfe soll in Fo rm von unerwarteten Verbündeten und von einer neuen unbekannten Waffe kommen, ohne die ein Sieg nicht möglich ist. Zuletzt soll sich das Volk erheben und voller Hoffnung für die Freiheit kämpfen. Wenn all das eintritt, gäbe es gute Hoffnungen darauf Oden zu stürzen.« Charlie machte eine kurze Pause. Dann fuhr sie fort:
»Das Orakel sagt jedes Mal fast das gleiche. Es geht bei den Runen immer um diese Voraussage. Bei allen Runen, bis auf zwei. Zwei Runen erzählen jeweils von den Chancen, die den Fragenden betreffen. Also inwieweit derjenige, der die Runen befragt , die Geschehnisse beeinflussen kann und welche Möglichkeiten er oder sie (Charlie lächelte entschuldigend) hat.« Tora lächelte zurück, schwieg aber, denn sie wollte Charlie nicht unterbrechen.
»Diese beiden Runen haben bisher nur Unheil vorausgesagt. Sie haben die Befrager immer davon abgeraten zu handeln. Alle Befrager, bis auf zwei.« Sie warf Tora einen andeutenden Blick zu. Tora starrte sie mit offenem Mund an.
»Du meinst...«, begann sie. Charlie nickte.
»Du?«, fragte Tora ungläubig.
»Ja, ich und ...« Plötzlich fiel Charlie die Kinnlade herunter. Sie starrte mit weit geöffnetem Mund quer durch Tora hindurch, die einen äußerst besorgten Gesichtsausdruck bekam.
»Charlie?«, fragte sie vorsichtig. »Charlie!« Sie fuchtelte vehement mit ihren Händen vor Charlies Nase herum.
»Tor!«, flüsterte Charlie. Sie war immer noch weit weg in ihren Gedanken.
»Tor?«, fragte Tora verdutzt. »Du meinst Biarn?« Charlie sah Tora an, als hätte sie gerade eben erst entdeckt, dass sie dort war.
»Biarn?«, wiederholte Tora ihre Frage und Charlie nickte langsam.
»Er sagte, außer mir hätte es in all den Jahrtausenden bloß einen gegeben, der nicht gewarnt wurde.« Charlie starrte Tora fassungslos an.
»Er sagte, es wäre ein Raidho mit dem Namen Tor!« Nun fiel auch Tora die Kinnlade herab.
»Was?«, flüsterte sie ungläubig. »Aber wenn es Tor ist, ich meine wenn Tor Biarn ist, dann ist Biarn ja...«
»Ein Raidho!«, beendete Charlie Toras unvollende ten Satz. Beide starrten s ich sprachlos an.
»Tja«, sagte Tora, die sich schneller erholte als Charlie. »Eigentlich sollte uns das nicht wirklich wundern, oder?« Nein, dachte Charlie . Eigentlich nicht. Sie hatte schon immer vermutet, dass Biarn nicht nur Ken und Bjarka Fähigkeiten hatte. Er wusste einfach zu viel und kannte irgendwie alles.
»Was sagten deine beiden Runen im Orakel?«, fragte Tora und riss Charlie aus ihren Überlegungen.
»Vertraue deiner Intuition und führe zusammen, was zusammengehört«, zitierte Charlie Biarns Worte.
»Und: Sei kreativ und nutze deinen Intellekt und deine Erfahrungen, um unerwartete Verbündete zu finden und eine unerwartete Gabe zu einer Waffe zu formen.« Tora holte tief Luft und atmete hörbar aus.
» Das ist wirklich eine klare Aufforderung!« Charlie nickte. Sie erinnerte sich, das gleiche gedacht zu haben. Tora legte ihre hübsche Stirn in Falten und grübelte.
»Wenn auch nicht ganz so detailliert...« Ja, dachte Charlie, auch das hatte sie gedacht.
»Weißt du , was Tors
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