Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
ihre Verwandten aufsuchen. Ich spüre es. Ich weiß es einfach.«
»Partnersuche!«, platzte Charlie hervor und grinste. »Du spürst es?«, fragte sie dann forschend. »Sag mal, deine telepathischen Fähigkeiten, sind sie magischer Natur?« Tora lächelte leise in sich hinein.
»Tja, nicht nur du hattest deine Geheimnisse«, sagte sie und sah einer verblüfften Charlie in die Augen.
»In welche Spa r te fällt Telepathie?«, fragte Charlie immer noch überrascht. Tora zuckte mit den Schultern.
»Das weiß ich leider nicht so genau. Ich habe mich nicht so recht getraut, Biarn zu Fragen. Ich habe das Gefühl, dass es ihm so gar nicht gefallen würde, das s ich mit Dag und Natt Kontakt habe.«
»Da hast du wohl recht«, überlegte Charlie. »Hat sich außer der Telepathie noch etwas gezeigt?«, fragte sie neugierig. Tora schüttelte den Kopf.
»Nein, noch nicht.« Sie lächelte schüchtern. »Aber das kommt wohl noch, nehme ich an. Du bist ja das beste Beispiel, Charlie. Aber zurück zu deinen Nornen.« Tora runzelte die Stirn und strich sich ihre langen Haare aus dem Gesicht. »Bist du dir ganz sicher, das diese Frau mit dem letzten Teil des Amuletts sich jetzt in unserer Zeit hier in Vanaheim befindet?« Charlie hob die Augenbrauen.
»Ob hier in Vanaheim, weiß ich nicht. Gibt es hier hohe Berge? Aber jetzt , ja, ich bin mir sicher.«
»Berge? Du hast doch auf einem gewohnt. Schon vergessen? Gymer?« Charlie schüttelte den Kopf.
»Nein. Ich meine richtige Berge. Lange, hohe Bergketten.« Tora sah Charlie erstaunt an.
»Hast du sie dort gesehen, in den Bergen?« Charlie nickte.
»Solche Berge gibt es glaube ich nur in Godheim«, überlegte Tora stirnrunzelnd. »Das heißt al so, diese Frau aus deinem Traum ist das Mädchen aus der Nornenvision und sie besitzt das letzte , dritte Bruchstück deines Amuletts...«, sagte sie in Gedanken.
»Ob es mein Amulett ist , weiß ich nicht. Vielleicht gehörte es ja auch diesem alten Magier«, erwiderte Charlie.
»Wer das wohl wa r«, grübelte Tora. »Oden vielleicht? Er hat ja auch ein Stück des Amuletts...« Charlie starrte Tora überrumpelt an. Oden? Konnte dieser alte Mann aus der Nornenvision Oden sein?
»Er sah so freundlich aus«, überlegte Charlie zögernd. »Er hat das Mädchen sogar umarmt...«
»Vielleicht war er nicht immer böse«, sagte Tora. »Kann doch sein. Menschen werden nicht böse geboren.« Charlie war bestürzt. Konnte das sein? Sie hatte weder Beweise dafür noch dagegen. Außer, dass der Oden, dem sie vor gar nicht so langer Zeit gegenüber gestanden hatte, nicht viel Ähnlichkeit mit dem Mann aus der Nornenvision zu haben schien . Allerdings war er jetzt auch T ausende von Jahren alt. Viel Zeit, um einen Menschen zu verändern, innerlich, sowohl als auch äußerlich.
»Da ist noch etwas!«, rief Charlie plötzlich. »Dieser alte Magier saß pfeiferauchend an einem Steinbruch. An einem grünen Steinbruch. Jetzt erinnere ich mich wieder!« Tora blieb stehen und schaute Charlie erstaunt an.
»Die Kette, nach der du Andvare gefragt hast? Das Irminsul ?« Charlie nickte aufgeregt.
»Es muss irgendetwas zu bedeuten haben. Etwas Wichtiges. Sonst hätte ich es nicht gesehen und so oft davon geträumt!« Tora wirkte nachdenklich.
»Andvare sagte, die Nornen zeigen einem nur wonach man fragt. Unterbewusst vermutlich. Denn ich habe nicht nach meiner Mutter gefragt.«
»Er meint wohl eher, sie geben Antworten, auf das was einen zurzeit beschäftigt«, sagte Charlie. »Bei mir war es das Amulett und wer ich bin. Es muss also etwas zu bedeuten haben.« Tora setzte sich wieder langsam in Bewegung.
»Gut , dass wir die bevorstehende Nornennacht nicht verpasst haben. Aber es sind noch gute zwei Monate bis Alvablotet«, sagte sie bedauernd. Ja, dachte Charlie. Sie hatte so viele Fragen. Da war zum Beispiel die Frau mit dem letzten Drittel des Amuletts, da war der Magier, der vielleicht Oden war und da war Hanna. Sie machte sich Sorgen um sie. Aber dennoch hatte sie Hoffnung, denn Andvare hatte ihr durch den Blick in den Trollspiegel gezeigt, dass es Möglichkeiten gab. Da sie Hanna gesund und glücklich gesehen hatte, wusste sie nun, dass es eine oder mehrere Möglichkeiten für eine gute Zukunft gab. Sie musste diese Möglichkeiten nur finden. Sie musste auf ihre Fähigkeiten vertrauen, darauf vertrauen, dass ihre Träume, ihre Intuitionen, die Magie, ihre Erfahrungen und ihre Intelligenz sie leiten würden. Und alle diese Hilfen schrien
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