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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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niemals als Mädchen gesehen, niemals als Ihresgleichen.
    »Das wird Kunar nicht gefallen«, sagte Tora stirnrunzelnd. »Hoffentlich sieht er das nicht als persönliche Niederlage oder so ähnlich...« Charlie nickte. Sie wusste, was Tora meinte.
    »Und du?«, fragte sie Tora vorsichtig. Tora zuckte mit den Achseln.
    »Weiß ich noch nicht so genau…« Ihre Augen wurden wieder zu kleinen Spalten. »Hast du sonst noch irgendwelche Geheimnisse?« Charlie schüttelte hastig den Kopf.
    »Nein, sonst wisst ihr alles von mir. Alles was ich erzählt habe entspricht der Wahrheit. Nur dass ich ein Mädchen bin und kein Junge.«
    »Dann bist du ja im Grunde genommen keine andere Person. Abgesehen von einem kleinen Unterschied.« Tora schielte in Charlies Intimgegend. Charlie nickte etwas verschämt. Bis auf diesen kleinen Unterschied war sie tatsächlich immer noch genau dieselbe Person. Sie hatte ja nicht ihre Persönlichkei t verstellt oder andere falsche Eindrücke hinterlassen. Sie war schon immer sie selbst gewesen. Verblüfft starrte sie Tora an.
    »Du bist wirklich unglaublich!«, stieß Charlie hervor. »Du hast recht! Ich bin ja keine andere Person, ich bin nur ein Mädchen.« Tora nickte lächelnd.
    »Ja, ich glaube aber nicht, dass alle das so sehen werden. Biarn und Kunar…«
    »Biarn weiß es«, unterbrach Charlie Tora. »Er hat mich bei den Nornen gesehen. Seitdem weiß er es.« Tora machte große Augen.
    »Aber er hat mir nie gesagt, dass er es wusste. Erst als ich hier wieder aufgewacht bin. Die Schwarzelfen wissen es auch.«
    »Er hat sich nie etwas anmerken lassen«, sagte Tora nachdenklich. »Er hat es die ganze Zeit gewusst?« Und dann fielen ihr die Nornen ein. »Aber du hast sie doch gar nicht berührt, wie…« Charlie schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber ich bin später noch einmal dahin zurück. Als du damit beschäftigt warst, Kunar zu verarzten. Er ist mir wohl gefolgt.« Tora nickte verstehend und starrte Charlie wieder seltsam an.
    »Ein Mädchen... Die ganze Zeit... Und ich habe nichts gemerkt! Und Hanna auch nicht!« Charlie grinste.
    »Nee, Hanna auch nicht. Ich sehe wohl auch aus wie ein Junge. Ich habe ja noch keine...« Sie formte mit ihren Händen Brüste und schielte gleichzeitig auf Toras bereits recht üppigen Formen.
    »Stimmt!«, sagte Tora. »Du siehst wirklich kein bisschen fraulich aus.«
    »Oh, danke sehr«, sagte Charlie schnippisch. Tora verdrehte die Augen.
    »Stelle dich nicht so an. Du hast deine Figur ausgenutzt, um uns zu täuschen und hast uns die ganze Zeit in dieser Hinsicht belogen. Wenn du Mitleid gewollt hättest, hättest du das nicht tun sollen! Abgesehen davon«, Tora holte tief Luft, »ich glaube, ich würde das auch tun. Ich meine, einen Jungen spielen, wenn ich könnte! Diese Freiheiten, die man dann hat.« Sehnsüchtig starrte sie Charlie an.
    »Du bist mir nicht... böse?«, fragte Charlie verblüfft.
    »Oh, doch. Das schon. Du hast mich belogen. Aber ich verstehe warum. In dieser Welt hier muss man tun was nötig ist, um zu überleben. Gib mir nur ein bisschen Zeit«, lächelte Tora. »Ich muss mich erst an dich als Mädchen gewöhnen.«
    »Alle Zeit, die du brauchst!«, brach es erleichtert aus Charlie heraus. Dann dachte sie an Kunar. Mit ihm würde sie es nicht so leicht haben. Als ob Tora ihre Gedanken gelesen hätte, sagte sie:
    »Vielleicht solltest du es weiterhin geheim halten.« Sie seufzte. »Vanaheim ist nicht gerade frauenfreundlich.« Charlie schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich muss es Kunar sagen. Ich will keine Geheimnisse mehr vor euch haben.« Tora nickte.
    »Ja, das musst du wohl.« Charlie starrte lange vor sich hin. Keine leichte Aufgabe. Kunar war ihr Freund und hätte er gewusst, das sie ein Mädchen war, wie sähe ihre Freundschaft dann aus? Kunar hatte ein etwas anderes Frauenbild, geprägt durch Vanaheims Gesetze. Er war damit aufgewachsen. Frauen mussten beschützt werden, zu ihrer eigenen Sicherheit. Er hatte sein Bild Frauen gegenüber im vergangenen, gemeinsamen Jahr etwas geändert. Tora und Hanna hatten es verändert und auch Charlie, da sie andere, für Kunar neue Ansichten mitgebracht hatte. Und Kunar hatte diese geduldet, da er sie für einen Jungen hielt. Und auch Biarn hatte etwas dazu beigetragen, Kunar zu beeinflussen. Denn Biarn hatte von Anfang an keine Unterschiede gemacht.
    »Lass uns etwas spazieren gehen«, sagte Tora warm und lächelte. Charlie nickte.
    »Erzähle mir von den Nornen, Charlie. Was haben sie dir

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