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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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dass es kein Gegenmittel gäbe, es gibt für alles ein Gegenmittel, mein Junge. Merke dir das!« Ihre wachen Augen bohrten sich in Charlies grünes Auge.
    »Aber auch Gegenmittel können zu spät kommen…« Nickend unterstrich sie ihre Aussage und ihre Augen schienen in die Ferne zu schweifen. Dann plötzlich fokussierten sie wieder und schauten Charlie funkelnd an.
    »In manchen steckt mehr, als man auf den ersten Blick erkennen mag«, fuhr sie fort. Ihr prüfender Blick durchbohrte Charlies Brust, genau dort, wo etwas wohltuend Warmes schwer auf ihrem Brustkorb ruhte. Erschreckt wich Charlie einen Schritt rückwärts! Der Stein! Hatte die Alte ihn gesehen? Nein, Charlie war sich hundert prozentig sicher, dass konnte nicht sein! Sie hatte Fulla nicht an sich herangelassen. Sie hatte sich selbst eingecremt! Fulla konnte weder den Stein noch das blaue Auge gesehen haben! Und doch, Fulla hatte eben gerade genau auf die Stelle geschaut, wo der Stein unter dem Gewand auf ihrer Haut ruhte!
    Fulla lächelte verschmitzt und wandte sich wieder ihren Kräutern zu. Kunar, Charlie und Tora gingen verwirrt und aufgebracht zu Tür. Als Charlie hinter Kunar und Tora hindurch schlüpfen wollte, hörte sie die alte Fulla flüstern.
    »Fühlen, mein Junge! Fühle es! Starke Kräfte! Ich fühle es.« Sie kicherte vergnügt vor sich hin, Dosen und Geschirr klapperten im Takt. Noch verwirrter als zuvor, zog Charlie die morsche Holztür hinter sich ins Schloss.
     
    Charlie lag auf ihrem Nachtlager, starrte in den hell erleuchteten Sternenhimmel und ließ den vergangenen Tag Revue passieren. Die zwei Monde tauchten den Wichtelwald in ein fahles Licht und von überallher waren nächtliche Geräusche zu hören. Seltsame und auch bekannte Tiere scharrten, schnüffelten, kratzen und raschelten im Unterholz. Ab und an zerriss ein gellender Schrei die Nacht; Kampfgeräusche auf Leben und Tod. Charlie hatte sich in den letzten Wochen in Vanaheim daran gewöhnt. Im Schutze der alten Eberesche fühlte sie sich geborgen, hier würde ihr nichts geschehen. Der Jordvätte der Eberesche war stark. Sie spürte es. I n den letzten Wochen hatte sie die Energie gefühlt, die von ihrem Beschützer ausging. Unbewusst. Aber heute Abend nahm sie die Kraft zum ersten Mal bewusst war. Fühlen , hatte die alte Fulla gesagt. Fühle es ! Und Charlie fühlte es tatsächlich. Es war also kein Zufall, kein seltsamer Nebeneffekt ihres Daseins in Vanaheim, keine Einbildung, dass sie Kräfte, Schwingungen und Energien um sich herum wahrnahm. Nein, so wie es aussah, hatte sie , Charlotta Johansson, magische Fähigkeiten! Magie… was war das eigentlich? Wieso spürte, fühlte man Dinge um sich herum? War das auch für Höder so? Fühlte er die Kraft des Feuers oder so ähnlich? Charlie war verwirrt. Du stehst noch am Anfang , hatte Fulla gesagt. Auf dem Heimweg hatte Charlie gefragt, ob sie jetzt so eine Art Magierschule besuchen müsse. In ihrer Vorstellung musste man, um etwas zu lernen in die Schule gehen. Sie hatte jetzt zwar magische Fähigkeiten, aber nicht die leiseste Ahnung, wie man diese anwenden sollte! Geschweige denn, wie sie erfahren konnte, wie man sich von jenem Anfang zum Bjarka entw i ckelte! Tora und Kunar wussten es auch nicht. Schulen wie Charlie es von der Erde kannte, gab es ihrer Meinung nach jedenfalls nicht. Es schien einige Vereinigungen zu geben.
    »Die Völven« , hatte Tora erklärt, »sind eine Gruppe von Magier, die die Zukunft voraussagen können.«
    » Fulla hält anscheinend nicht viel von ihnen«, hatte Charlie nachdenklich geantwortet.
    »Nein. Es hörte sich an, als ob sie der Meinung wäre, dass niemand wissen kann, was in der Zukunft passiert«, hatte Kunar gesagt. Charlie hatte zustimmend genickt. G enauso hatte sie es auch verstanden. Aber wer hatte nun Recht? Und wo konnte sie solche Dinge lernen?
    »Außerdem musst du erst getauft werden und deinen Magiernamen bekommen«, hatte Kunar gesagt. »Das ist Gesetz in Vanaheim.« Taufen? Magiernamen? Kunar hatte ihr erklärt, dass jeder in Vanaheim getauft wurde und einen neuen Namen erhielt, sobald er magische Kräfte entwickelte. Man bekam dann einen Magiernamen wie Oden, Tor, Tyr, Fulla, Höder oder andere Namen der alten Ur-Magier.
    »Wozu?«, hatte Charlie wissen wollen.
    »Man soll die Magier von den Nichtmagiern unterscheiden können«, hatte Kunar erklärt.
    »Ja, man bekommt auch ein Tattoo, damit man sie noch leichter erkennen kann«, hatte Tora gesagt. »Aber Tyrvi ist der

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