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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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habe euch doch erzählt, dass ich vor Archimedes’ Augen im Nebel verschwand. Unglücklicherweise waren dort noch meine Freundin Sapfo – was kein Problem darstellen würde – und mindestens ein Dutzend Spürhunde – was ein sehr großes Problem ist.«
    Sora erzählte von den Kasten der Euripiden und ihren speziellen Fähigkeiten.
    »Da eindeutig bewiesen ist, dass mein Amulett Kräfte besitzt, hat Anaximedes einen triftigen Grund, es zu beschlagnahmen. Das Recht ist auf seiner Seite. Ich habe mich durch meine Flucht dem Recht entzogen und mich somit strafbar gemacht. Die Spürhunde würden mich festnehmen und mir das Amulett abnehmen, wenn sie mich zu fassen bekommen. Und ich gehe davon aus, dass sie Rheas Grab nicht so schnell aus den Augen lassen. Deshalb habe ich es nicht gewagt, zurück durch den Nebel zu gehen. Ich werde es nicht ohne triftigen Grund riskieren, denn wie Charlie es ganz richtig ausdrückte, scheinen wir die einzigen zu sein, die alle Prophezeiungen erfüllen können. Und abgesehen davon will ich Antworten, und die bekomme ich nicht, wenn ich auf Euripides im Hausarrest festsitze.«
    Mit diesen Worten erhob sich Sora und ging zur Feuerstelle, um heißes Wasser zu holen.
    Als sie ihre Freunde und sich mit frisch aufgebrühtem Tee versorgt hatte, wandte sie sich an Charlie.
    »Sag mal, das mit der Magie, wie funktioniert das rein praktisch? Du sagtest, ich habe magische Kräfte, doch wie wende ich sie an?«
    »Ja, das wüssten wir auch gern!«, sagte Tora.
    »Wisst ihr es nicht?«, fragte Sora verdutzt.
    »Doch schon«, beeilte sich Charlie zu erklären. »Wir haben einiges gelernt, aber das Meiste mussten wir uns selbst beibringen, durch Probieren.«
    Sie erzählte ihr, wie Magierschüler auf Godheim durch Raidhos eingeweiht wurden, berichtete von der Taufe, den Magiernamen und davon, dass sie sich und ihre magischen Fähigkeiten geheim halten musste.
    Sora wirkte nachdenklich und etwas enttäuscht.
    »Schade«, sagte sie. »Ich hätte zu gerne einmal selbst Nebel erzeugt, so wie der alte Mann aus meiner Erinnerung. So einfach wird das also nicht. Könnt ihr Nebel machen?«
    »Nein, leider nicht«, seufzte Charlie. »Ich bin schon sehr weit. Ich kann Nebelfetzen zu einem reisefähigen Nebel zusammenziehen, aber Nebel aus dem Nichts entstehen zu lassen … Ja, das kann wohl nur Oden, da er der einzige hier ist, der das Wort für Nebel kennt. Die uralte Sprache der Magie ist über die Jahrtausende verloren gegangen. Nur wenige Worte sind noch im Gebrauch.«
    »Ich kenne das Wort für Nebel!«, sagte Sora plötzlich.
    »Was?«, riefen Charlie, Kunar und Tora gleichzeitig.
    »Äh, hm … das glaube ich wenigstens«, sagte sie verunsichert. »Der alte Mann … er schrieb Symbole in die Luft … jedenfalls fuchtelte er mit der Hand umher, und dann sagte er …«
    Sie runzelte angestrengt die Stirn und rief sich die Szene aus ihrer Erinnerung zurück. Sie sah das vertraute Gesicht vor sich.
    »Er sagte Lagaz som Nifel !«
    Charlie wurde es ganz heiß vor Aufregung.
    Das verschollene Wort für Nebel!
    Hatte Sora es mitgebracht?
    »Lagaz …«, murmelte sie. »Wasser … Nifel? Wie in Nifelheim?«, fragte sie.
    »Nifelheim aus den neun Welten? Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, gestand Sora. »Aber ja, ich denke schon … Nifel … Nifelheim …«
    »Die Schattenwelt?«, fragte Kunar skeptisch. »Was hat sie mit Nebel zu tun?«
    Sora kramte weiter in ihrer Erinnerung. .
    Was hatte Archimedes über die neun Welten gesagt? Jotunheim, das Reich der Riesen, Helheim – Hels Reich – das Reich der Toten …
    »Nifelheim, die Schattenwelt oder auch Nebelwelt genannt!«, rief sie dann laut. »Dort herrschte ständige Kälte, sodass die Schatten oder Elemente in Eisfrost verwandelt wurden. Dieser Eisfrost erschuf laut der nordischen Mythologie, zu Beginn aller Zeiten, die ersten Wesen. Nun ja, die Menschen damals hatten ganz eigene Sichtweisen und Ideen, wie alles um sie herum entstanden ist. Aber ich bin mir sicher, dass Nifelheim auch Nebelwelt genannt wurde.«
    »Also bedeutet Nifel auch Nebel«, folgerte Charlie aufgeregt. »Lagaz heißt Wasser und som … in Schweden bedeutet es als , also Lagaz als Nebel ! Das passt doch, oder?«
    Ihr wurde ganz heiß bei dem Gedanken, das verschollene Wort, oder in diesem Fall, die lange vergessene Formel, gefunden zu haben. Lagaz som Nifel ! Am liebsten hätte sie es sofort ausprobiert. Und …
    Ja, was hinderte sie eigentlich daran?
    Charlie konzentrierte sich

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