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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Fähigkeiten entwickelten sich zusehends. Sie stand in regelmäßigem Kontakt mit Dag und Natt, die sich einer Sippe Sphinxen in einem abgelegenen Teil des Herzogtums Folkvang angeschlossen hatten.
    Es ging ihnen gut, und sie hatten ihre Ziehmutter offensichtlich nicht verraten. Tora praktizierte ihre telepathischen Kräfte auch mit Charlie und Sora, indem sie ihnen gedanklich eine Botschaft sandte, die diese entschlüsseln sollten.
    Tora konnte den beiden mittlerweile ganze Gedankengänge gut verständlich übermitteln. Doch sie selbst hatte größte Schwierigkeiten, wenn sie versuchte, die Gedanken von Sora und Charlie zu empfangen. Sie ließ sich aber nicht entmutigen und übte unbeirrt weiter.
     
    Eines Tages saßen sie am Mittagstisch, als Sora vor Schreck laut aufschrie, sich an die Brust fasste und mit einem entrückten Gesichtsausdruck in die Ferne blickte.
    »Ich habe einen Teil des Amuletts gesehen!«, hauchte sie etwas später verwirrt. »Es kam aus dem Nebel, und die roten Linien darauf leuchteten, als würden sie glühen. Dabei wurde mein Amulett ganz heiß.«
    »Wie sahen die Linien aus?«, fragte Charlie aufgeregt.
    »Es war ein Runengalder. Die Mannaheimrune verbunden mit Ansuz – Godheims Rune.«
    »Das ist mein Amulett!«, rief Charlie.
    Sie diskutierten angeregt, was dies bedeuten könnte. Schließlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass Sora nun wohl ebenso wie Oden fühlen konnte, wenn die Amulette sich auf demselben Planeten befanden.
    Charlie hatte Odens Präsenz nie gespürt, und als Sora nach Godheim gekommen war, hatte Charlie den Stein schon nicht mehr in ihrem Besitz gehabt.
    »Odens kleiner Stein kann offenbar nur fühlen , wenn ein anderes Teil des Amuletts in seinen Wirkungskreis gerät«, vermutete Sora. »Er kann damit nicht reisen.«
    Charlie war skeptisch.
    Vielleicht besaß Sora eine Lagu-Fähigkeit, die bei ihr nur noch nicht ausgeprägt war?
    Aber falls Oden doch mit seinem Teil des Amuletts reisen konnte, wohin führte ihn das Nebeltor dann?
    In welche der Welten reiste Oden?
    Irgendwie hatte Charlie die Vorstellung, dass Oden bereits weitere Völker beherrschte, unterjochte und quälte – Menschen auf einem vierten, ihnen noch unbekannten Planeten.
    »Und wenn die Zeit auf diesem vierten Planeten genauso langsam vergeht, wie auf der Erde«, rief sie plötzlich aufgeregt, »dann würde das auch erklären, warum er schon ewig lebt!«
    Sie wurde von den anderen skeptisch angestarrt.
    »Aber er kann doch nicht gleichzeitig hier und dort gewesen sein«, meinte Tora daraufhin.
    Charlie hatte diesbezüglich eine Idee. Oden war vielleicht nicht nur 14 Jahre gealtert, sondern viel mehr. Oden kann zur Zeit seiner Machtübernahme durchaus ein junger Mann gewesen sein. Da er nun einmal nicht die ganze Zeit auf einem anderen Planeten verbracht hatte, sondern gezwungen war, immer mal wieder in Godheim aufzutauchen, musste er gealtert sein.
    »Und das würde bedeuten, dass er irgendwann sterben wird! Er ist nicht unsterblich , sondern sein Altern wird nur hinausgezögert !«
    Leider waren die anderen nicht Charlies Meinung.
    Oden hätte schon den Großteil seines fast 15.000 Jahre langen Lebens fern von Godheim verbringen müssen, um noch am Leben zu sein, meinten sie.
    »Seine Bärsärker hätten etwas bemerkt«, sagte Kunar. »Es hätte viel mehr Intrigen und Machtkämpfe gegeben. Ein anderer hätte den Thron in Asgârd für sich beansprucht. So etwas wäre niemals unbemerkt geblieben.«
    Auch wenn Charlie diese Einwände verstand, hielt sie dennoch an ihrer Theorie fest. Sie war felsenfest davon überzeugt, dass Oden nicht unsterblich war, und dass er sich mit Hilfe der Zeitverschiebungen am Leben erhielt. Sie konnte es nur noch nicht beweisen. Doch sie würde den Beweis schon noch erbringen. Bis dahin hoffte sie, dass Soras Fähigkeit, Odens Rückkehr nach Godheim zu bemerken, irgendwann hilfreich sein würde.
    »Schade, dass der Hexenstein nicht mehr Kräfte von meinem Amulett übernommen hat«, bedauerte Charlie. Sie hatte Sora von dem zwetschgengroßen Stein erzählt.
    Der Hexenstein ließ seine Kräfte allerdings nur Charlie erfahren, da er laut Biarn ihre Schwingungen übernommen hatte. Der Stein kannte Charlie und das Amulett.
    Durch Biarns Versuche, die Kräfte des Amuletts zu übertragen, hatte sich eine Art Erinnerung an die Energien des Amuletts an den Hexenstein gebunden – allerdings nur Kräfte betreffend, die Biarn annähernd verstanden hatte. Das waren jene, die zu den

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