Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)
Bjarka-Energien gehörten: Die heilenden Kräfte des Amuletts.
Doch das Amulett beherbergte Magie, die Biarn nicht anwenden konnte – Schwarzelfenmagie. Das elfengeschmiedete Amulett wirkte bei allen Menschen mit magischen Kräften, der Hexenstein war dagegen auf Charlies Schwingungsenergien ausgerichtet.
Sie diskutierten auch darüber, was wohl geschehen würde, wenn man alle Teile des Amuletts vereinte.
Führte es dann in weitere Welten? Entfalteten sich möglicherweise ungeahnte Kräfte? Würde es den Träger noch mächtiger machen?
Ragnar glaubte zwar an gewaltige, schützende Fähigkeiten, aber er wies noch einmal darauf hin, dass das Amulett laut der Legende für Frauen geschmiedet worden war.
»Ich bezweifle daher sehr«, sagte er nachdenklich, »dass das Amulett Oden voll und ganz dienen würde. Meiner Meinung nach begehrt er es, weil es ihn in andere Welten führt, und nicht wegen seiner heilenden Kräfte. Aber weshalb will er reisen?«, fragte er. »Wirklich nur, um weitere Welten zu beherrschen? Noch mehr Menschen zu quälen? Wozu das alles?«
»Oden hat nach uns gesucht«, antwortete Sora.
»Das heißt«, verbesserte sie sich, »er hat nach mir gesucht, der einzigen Überlebenden aus der alten Zeit. Ich glaube, er hat nichts davon gewusst, dass das Amulett dreigeteilt worden war. Genauso wenig wie du, Ragnar.«
Sora sah ihn nachdenklich an.
»Er dachte, ich wäre durch den Nebel gekommen, als Charlie das erste Mal herkam, und dann hat er erfahren, dass es mehr als zwei Teile gibt, dass Altair in weiser Voraussicht zwei Personen aus der alten Zeit in Sicherheit gebracht hat. Aber er hat immer noch nicht begriffen, dass Altair diese zwei Personen zu zwei verschiedenen Planeten geschickt hat. Er weiß es vielleicht immer noch nicht«, schloss sie.
»Natürlich!«, rief Charlie. »Genauso ist es! Er weiß es immer noch nicht. Er hat versucht, das zweite Amulett auf der Erde aufzuspüren und nichts gefunden. Doch plötzlich taucht es hier auf Godheim auf. Hier, wo er auch nichts gespürt hatte. Er muss glauben, dass der Träger des Steines erst jetzt magische Kräfte erlangt hat und schon mit mir zusammen von der Erde hierher gereist war. Oder … aber natürlich!«, rief sie plötzlich, »er glaubt, dass ich den zweiten Teil des Amuletts mitbrachte und den Stein in Gewahrsam gab. Er muss glauben, dass ich ihn jemandem mit magischen Kräften zukommen ließ! Deshalb sucht er nach einem alten Magier und nicht nach Sora!«
Erneut erntete Charlie skeptische Blicke.
»Ist das nicht etwas weit hergeholt?«, fragte Ragnar. »Wie erklärst du dir dann, weshalb er gerade nach einem Mann sucht. Jeder – ob Mann oder Frau – könnte doch dann das Amulett haben. Man müsste doch nur über magische Kräfte verfügen, um es zu aktivieren.«
Charlie wusste darauf keine Antwort und blieb zum zweiten Male mit ihrer Idee allein. Doch sie war trotzdem davon überzeugt.
Hatte Biarn nicht gesagt, dass sie ihrer Intuition vertrauen solle?
»Aber was ist damals nur geschehen?«, fragte Ragnar nach einer Weile. »Weshalb gibt es diese Zeitverschiebungen? Hat Oden sie ausgelöst?«
»Schon möglich«, meinte Charlie.
»Vielleicht war es Absicht, um dadurch so lange leben zu können … nur wie hat er es geschafft?«
Charlie überlegte fieberhaft.
»Mimers Brunnen vielleicht?«
Oden könnte die Idee und Weisheit für die Durchführung seiner Pläne möglicherweise durch Mimers Brunnen erhalten haben. Ihr Freund, sagte Charlie, habe vermutet, dass Oden den Brunnen voller Elfenmilch wieder unter seine Kontrolle bringen wolle.
»Er lässt Gymer rund um die Uhr von seinen Bärsärkern bewachen«, erklärte sie. »Solange Gymer vom blauen Nebel der Zeit umgeben ist, kommen sie nicht an ihn und den Trollkrug voller Elfenmilch heran.«
Ragnar nickte.
»Ich weiß davon. Laut meinen letzten Informationen befindet sich Gymer immer noch im Nebel.«
»Die Zeitverschiebung muss aber nicht Odens Werk gewesen sein, oder?«, fragte Gemini. »Wir wissen doch nicht einmal, ob Odens Sieg über die Königshäuser zur gleichen Zeit geschah wie das Unglück, das den Riss in der Zeit verursachte.«
»Der Schwarzelf Andvare drückte es aber so aus, als wären beide Ereignisse etwa zeitgleich geschehen«, erwiderte Kunar. »Und er sagte, dass ein mächtiger Magier einen Fehler begangen hätte, so als ob die Zeitverschiebungen keineswegs geplant gewesen wären«, gab er mit einem Blick auf Charlie zu bedenken.
Sie runzelte die
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