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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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gelungen!«, sagte Hanna.
    »Ja, aber nur durch ein geheimes Netz, das von Schwarzelfen in Verbindung gehalten wird.«
    »Ich dachte, dass sich Schwarzelfen nicht in die Belange von uns Menschen einmischen«, sagte Aslak erstaunt.
    »Das ist auch so«, gab Fulla zu. »Doch es gibt einige Abtrünnige unter ihnen, die seit einigen Jahren ihre eigenen Ziele verfolgen. Unter konkreter Hilfe würde ich zwar etwas anderes verstehen, doch für Schwarzelfenverhältnisse wagen sie sich sehr weit vor. Diese Abtrünnigen wollen den Untergang ihrer Art nicht kampflos hinnehmen.«
    »Untergang?«, fragte Hanna.
    »Das Volk der Schwarzelfen ist vom Aussterben bedroht«, erklärte Fulla. »Es wäre in der Tat ein großer Verlust. Diese kleinen Urwesen des Universums verfügen über eine große magische Kraft«, seufzte sie.
    »Ihr hattet mit Hilfe dieser Schwarzelfen also Kontakt zueinander. Und Oden weiß nichts davon?«, fragte Hanna.
    »Er ahnt eine Verbindung der Raidhos, aber nicht, wodurch diese ermöglicht wird«, erklärte Fulla.
    »Also wenn Oden kein Raidho ist und auch keine Raidhos unter seinen Bärsärkern befehligt«, fasste Hanna zusammen, »woher hat er dann seine Macht?«
    »Auch Magier der drei Elemente können große Macht erlangen«, sagte Fulla. »Doch was viel wichtiger ist: Es würde bedeuten, dass er all die Jahrtausende unter Vorspiegelung falscher Tatsachen geherrscht hat. Was lässt er uns nur glauben und was entspricht der Realität?«
    Hanna begann zu verstehen.
    Es bestand also die Möglichkeit, dass Oden ein ganz gewaltiger Betrüger war! Ein einfacher Mann, der lediglich durch Gewalt und Einschüchterung den Glauben an seine Kraft vortäuschte.
    Das wäre in der Tat eine Sensation. Was würde die Moral eines unterjochten Volkes mehr heben, was würde sie wütender machen als solch eine Enthüllung?
    »Es würde bedeuten, dass ein Sieg möglich ist!«, rief Hanna. »Es würde bedeuten, dass Oden gar nicht so mächtig ist, sondern wie jeder andere besiegbar ist!«
    »Das wäre in der Tat der Fall«, nickte Fulla. »Allerdings sollten wir den Tag nicht vor dem Abend loben. Noch ist es lediglich eine Vermutung«, meinte sie.
    Doch Hanna und Aslak waren viel zu aufgeregt, um sich die Hoffnung nehmen zu lassen.
    Oden, ein Hochstapler!
    Was für ein Gedanke.
    »Vergesst nicht, dass er unglaublich unheilvolle Dinge vollbracht hat. Auch wenn er womöglich kein Raidho ist, so hat er doch gewaltige Kräfte, für die ich derzeit keine Erklärung habe«, warnte Fulla eindringlich. »Wir stehen erst am Anfang. Also erzählt mir nun, was ihr entdeckt habt. Denn deshalb seid ihr wohl gekommen.«
    »Aslak hat herausgefunden, dass sich verschlossene Tore auf Asgârd nur durch Magie öffnen lassen«, berichtete Hanna.
    »Wir waren im Noatun«, sagte Aslak. »Dort wird der zweite Garm in Gleipners Fesseln gehalten. Er wacht über einen riesigen Stapel mit Odrörer. Ohne Zweifel wertvoll, allerdings nicht für uns«, fügte er hinzu.
    »Das Noatun … «, wisperte Fulla. »Was gab es dort noch?«, fragte sie dann begierig.
    »Was es in einem Dock so gibt. Schiffe natürlich«, antwortete Hanna. Für sie war klar, dass Oden seinen geliebten Odrörer bewachen ließ.
    Sie hatte ihn oft genug davon reden hören.
    Wie ein Drogensüchtiger kam er ihr vor.
    »Nagelfar liegt im Noatun vertäut«, ergänzte dann Aslak.
    »Ja«, murmelte Fulla. »Das war zu erwarten.«
    »Und noch ein Schiff. Ein Schoner. Etwas kleiner und sehr elegant.«
    Fullas kleine Knopfaugen weiteten sich gespannt. Aslak sprach unsicher weiter.
    »Mit einer reich verzierten Reling und einem Drachen als Galionsfigur. «
    Bei diesen Worten schlug Fulla mit der Faust an die grünen, schmiedeeisernen Stäbe.
    »Balders Luftschiff Ringhorne!«, stieß sie hervor. Helblinde rührte sich auf einmal in seinem Verlies.
    »Von Schwarzelfen erbaut. Nur ein Raidho kann es lenken! Das ist der Beweis. Und jetzt geht. Schnell!«
    Das ließen sich Hanna und Aslak nicht zweimal sagen.
    »Das ist der Beweis!«, hörten sie Fulla noch einmal rufen, als sie im Gang verschwanden.
    Dann hörten sie eine zweite Stimme.
    Helblinde war offenbar wieder ansprechbar.
    »Führst du jetzt schon Selbstgespräche, Weib? Oder erwartest du etwa Antwort von einem Garm!«
     
     
    Aslak und Hanna schlichen sich vorwärts, bis sie die Stimmen aus dem Gnipahâl nur noch als dumpfes Murmeln wahrnahmen.
    Sie kamen unbemerkt zum Gladsal und durch das Südtor. Während sie durch einen der dunklen

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