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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Elfenmilch in einem Brunnen denn Weisheit und Wissen bringen?«, fragte Charlie. »Funktioniert es so wie der Trollspiegel?«
    »Der Legende nach soll die berauschende Wirkung von Elfenmilch gemeinsam mit Mimers Brunnen sinnesöffnend wirken«, erzählte Biarn. »Ich vermute, es schickt den Geist des Suchenden auf Reisen und erweitert bereits vorhandenes Potenzial.«
    Charlie grummelte vor sich hin.
    »Genau das, was wir noch brauchen. Einen Oden, der sein grausames Potenzial erweitert!«
    Biarn lächelte in sich hinein.
    Charlies Anblick war wirklich zu süß.
    Dann wurde er wieder ernst.
    »Man sagt, dass Mimers Brunnen Oden zur Macht verholfen hat. Dass dieser Brunnen die Quelle von Odens Erfolg gewesen sei. Selbstverständlich sind dies lediglich Gerüchte aus alter Zeit. Doch viel zu oft haben sich, seit deinem Auftauchen hier bei uns, alte Legenden als wahr erwiesen.«
    Biarn hatte recht. Offensichtlich steckte meist etwas Wahres in den alten Sagen und Legenden.
    Sogar Legenden, die auf der Erde von jeher überliefert wurden, hatten sich hier als wahr erwiesen. Es gab tatsächlich Fabeltiere und die nordische Mythologie hatte hier auf Godheim ihren wahren Ursprung. Wenn Mimers Brunnen Oden damals zur Macht verholfen hatte, konnte man nur inständig hoffen, dass Gymer nicht so schnell aufgab.
    Wer wusste denn schon, welche weiteren, grausamen Ideen Oden mit Hilfe des Brunnens aushecken würde?
    Biarns Enthüllung bestärkte Charlie nur in ihrer Entschlossenheit. Wenn sie etwas bewirken konnte, musste sie es tun. Auch dann, wenn sie sich ganz allein auf den Weg machen musste. Charlie dachte an ihren Hexenstein. Sie würde jede Hilfe brauchen, die sie bekommen konnte.
    »Ich muss dich dringend etwas fragen, Biarn.« Charlie kam ohne Umschweife auf den Stein zu sprechen und erklärte ihm, was sie beschäftigte.
    »Ja, und nun habe ich also festgestellt, dass mein Hexenstein mich bei Kälte wärmte. Genauso wie es mein Amulett getan hat.«
    »Darf ich mal?«, fragte er und streckte die Hand aus. Charlie holte ihren Hexenstein mit dem daumengroßen Loch hervor. Biarn wog ihn lange und nachdenklich in seiner Hand.
    »Er hat deine Schwingung übernommen«, sagte er dann leise. Charlie verstand nichts.
    »Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig. Zunächst kann ich dich beruhigen. Der Stein unterliegt keinem Bann oder Fluch und ist somit nicht gefährlich.«
    Charlie war erleichtert.
    »In der Nacht, in der wir von den Nidhöggs gejagt wurden, habe ich mich an dem Unmöglichen versucht«, erklärte er weiter. »Ich hatte die Hoffnung, dass sich die Energie deines Amuletts auf den Hexenstein übertragen lässt. Und ich hielt mich selbstüberschätzender Weise für so außergewöhnlich gut, dass es mir tatsächlich gelingen könnte.«
    »Du wolltest die Macht des Amuletts stehlen ?«, fragte sie fassungslos.
    Biarn hob beschwichtigend die Hand.
    »Nein, nicht stehlen, sondern kopieren, wenn man so will.« Bevor Charlie etwas sagen konnte, fügte er schnell hinzu: »In gewisser Weise ist es wohl Stehlen, auch wenn ich nicht vorhatte, dir dein Amulett zu nehmen. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich auch nicht vorhatte, die Kräfte des Amuletts zu nutzen, sondern nur zu studieren.«
    Charlie hob die Augenbrauen.
    »Studieren!« Ihre Stimme klang anklagend und ironisch zugleich.
    »Ja, studieren«, sagte Biarn ohne auf Charlies Verärgerung einzugehen. »Es handelt sich um uralte, vergessene Magie. Wenn wir herausbekommen könnten, wie man die Tore zu den anderen Welten wieder öffnet, könnten wir Verbündete suchen – Verbündete gegen Oden. Wesen, die wegen der geschlossenen Tore die Verbindung zu ihren Verwandten verloren haben. Es gibt einige Schwarzelfen, die bereit wären, uns Menschen zu helfen. Auf anderen Welten gibt es hoffentlich noch Unzählige von ihnen. Und für sie sind bis heute wahrscheinlich nicht mehr als 15 Jahre vergangen. So wie für dich, Charlie. Sie dürften noch recht aufgebracht sein.«
    »Aber mit meinem Amulett kann man nur nach Mannaheim reisen, und auf der Erde gibt es keine Schwarzelfen …«, wandte sie ein. Doch gerade als sie es ausgesprochen hatte, begann sie auch schon zu zweifeln.
    »Es sei denn, sie beherrschen auch den Illusionszauber …«, hauchte Charlie und bekam große Augen. »Du meinst wirklich …?«
    Biarn zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin mir natürlich nicht sicher, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch sehr groß, nicht wahr?«, sagte er. »Trolle

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