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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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waren auf allen bewohnbaren Welten die ersten Siedler. Abgesehen davon – auch wenn es auf der Erde keine Schwarzelfen geben sollte – so ist der Zauber der Reisenden, der an dein Amulett gebunden ist, für alle Welten ähnlich. Ich gehe davon aus, dass lediglich die Adresse ausgetauscht werden müsste.«
    »Aber warum hast du dann nichts gesagt?«, platzte Charlie heraus. »Wir hätten doch gemeinsam reisen können!«
    »Du kannst mir glauben, dass ich durchaus vorhatte, dir all dies zu erzählen. Du scheinst vergessen zu haben, dass du nur wenige Stunden später von Hugin und Munin entführt wurdest und Oden seitdem dein Amulett besitzt!«
    Charlie atmete tief aus.
    Wie hatte sie das nur übersehen können?
    Biarn hatte gar keine Möglichkeit mehr gehabt, ihr Amulett zu erforschen.
    Er hatte in jener Nacht nur wenige Stunden von der Existenz ihres Amuletts gewusst. Sie hatte ihren Stein erfolgreich vor allen verborgen gehalten.
    »Aber weshalb hast du sofort versucht, die Kraft auf meinen Hexenstein zu übertragen?«, fragte Charlie nach einer Weile.
    »Ich hatte ein ungutes Gefühl«, versuchte er zu erklären. »Schon seit geraumer Zeit ließ mich der Gedanke nicht los, dass etwas Schlimmes kurz bevorstand. Als uns dann auf unserem Weg zur Blumenwiese die Nachricht ereilte, dass die Suche im Westen von Gymers Berg begonnen hatte, verstärkte sich meine Vorahnung. Wie sich herausstellte, hatte ich recht. Obwohl ich alles getan habe, um dich zu schützen, fielst du in Odens Hände!«
    Charlie erinnerte sich nur zu gut. Sie wusste auch, dass Biarn sie mehrmals gewarnt und somit wahrscheinlich monatelang vor einer Gefangennahme geschützt hatte.
    »Der Hexenstein?«, fragte Charlie plötzlich. »Wenn es funktioniert hat, weshalb hast du ihn dann mir überlassen?«
    »Das ist es ja gerade«, sagte Biarn. »Es hat nicht funktioniert. Ich habe gar nichts erreicht! Das dachte ich zumindest. Es war ja auch so gut wie unmöglich. Immerhin wusste ich kaum etwas von der Kraft des Amuletts. Auch wenn man ganz genau weiß welche Kräfte man übertragen möchte, erfordert die Umsetzung sehr starke magische Kräfte. Ich wusste lediglich, dass der Stein dich beschützt und eine Form von heilender Wirkung besitzt, welche wusste ich aber nicht. Und ich wusste, dass er ein Schlüssel für das Tor nach Mannaheim war. Um überhaupt eine Chance zu haben, wählte ich einen Gegenstand, den du bereits lange bei dir getragen hattest, und der dich und auch die Schwingungen deines Amuletts kannte.«
    Charlie versuchte sehr konzentriert Biarns Ausführungen zu folgen.
    Gegenstände konnten ihren Träger kennenlernen?
    Charlie rauchte der Kopf.
    »Ich versuchte mein Bestes, doch ich bewirkte nicht einmal, dass der Stein mich in der Nacht erwärmte«, gab Biarn kopfschüttelnd zu. »Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich versagt hatte. Ich legte also Amulett und Stein an dein Bett zurück.«
    Richtig , Charlie erinnerte sich nun daran, dass sie sich darüber gewundert hatte, beide Steine nebeneinander vorzufinden. Nun hatte sie die Erklärung.
    »Aber irgendetwas musst du doch bewirkt haben«, sagte Charlie dann nachdenklich. »Der Stein wird jedenfalls warm!« Sie hielt ihn in ihrer Hand und betrachtete ihn eingehend. Er schickte in der kühlen Novemberluft wohlige Wärme durch ihren Körper.
    »Ich habe nichts gespürt«, sagte er dann.
    Charlie hob verblüfft den Kopf. Dann fragte sie:
    »Und bei meinem Amulett?«
    »Oh ja, diese Kraft spürte ich genau«, sagte Biarn. »Eine unglaubliche Kraft. Es muss sich um einen außergewöhnlich kraftvollen magischen Gegenstand handeln. Wenn ich raten müsste, würde ich auf Elfenschmiedekunst tippen.«
    »Was?«, fragte Charlie überrascht. »Irminsul? Aber der Stein war doch fast weiß!«
    Biarn lächelte.
    »Geschmiedete Gegenstände können durchaus ihre Farbe ändern.«
    Charlie fühlte sich etwas überrumpelt.
    Das Amulett war vermutlich das Werk von Schwarzelfen?
    »Aber weshalb spüre ich bei dem Hexenstein nun etwas und du nicht?«, fragte Charlie völlig durcheinander.
    »Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht ganz genau«, gab Biarn zu. »Aber ich muss davon ausgehen, dass ein Teil der Kraft des Amuletts dennoch auf deinen Hexenstein übergegangen ist. Wie viel kann ich beim besten Willen nicht sagen. Und ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall nicht erwarten, dass er das Tor nach Mannaheim öffnen kann.«
    Charlie war enttäuscht. Sie hatte natürlich zu hoffen

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