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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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ihre natürliche Gestalt bei. Luciano hätte sich ebenfalls gern gewandelt, doch er wollte Clarissa nicht zurücklassen.
    Es wurde wirklich Zeit, dass er ihr einige praktische Dinge beibrachte! Oder vielleicht war ja Ivy bereit, sie ein wenig unter ihre Fittiche zu nehmen und sie zumindest das zu lehren, was die Erben in Irland erlernt hatten. Ivy war ihre Freundin, und immerhin waren beide Vampirinnen unreinen Blutes. Und doch stiegen Zweifel in ihm auf. Vor einem Jahr hätte er sich noch sicher sein können, dass Ivy alles für ihre Freunde tat, doch heute? Sie war seltsam eigenbrötlerisch geworden. Nicht, dass sie früher ihre Geheimnisse mit den anderen Erben geteilt hätte, doch jetzt sprach sie fast gar nicht mehr mit ihnen. Luciano unterdrückte einen Seufzer. Was war nur mit ihr geschehen? Er dachte an Transsilvanien und ihre Reise in die Karpaten. Ja, damals hatte es begonnen. Was hatte Dracula Ivy nur angetan?
    Clarissas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    » Warte! Nicht so schnell!«, flehte sie. Luciano verlangsamte seinen Schritt. Erst jetzt bemerkte er, dass er mühelos mit den Wölfen mithielt. Er durfte nicht vergessen, dass Clarissas Wandlung erst ein Jahr zurücklag. Und darüber hinaus kämpfte sie mit ihren Röcken, die sie bis über die Knie gerafft hatte, um schneller laufen zu können.
    Luciano ließ sich zu ihr zurückfallen und griff nach ihrem Arm. » Komm, du schaffst das. Du musst dich nur konzentrieren. Ich verspreche dir, sobald wir zurück im Temple sind, erkläre ich dir das mit den Kraftlinien der Erde.«
    » Ich werde dich daran erinnern«, grollte Clarissa, während die anderen bereits hundert Schritte vor ihnen in die nächste Gasse abbogen.
    *
    In Gedanken noch immer wider Willen bei Annie Chapman und dem Fremden, machte sich Latona auf den Rückweg. Die Gasse schien ihr nun noch finsterer als zuvor. Die Nebelschwaden verdichteten sich und begannen an den Hauswänden aufzusteigen. Die Nacht neigte sich ihrem Ende zu. Immer langsamer tastete sie sich voran.
    Es war eine dumme Idee gewesen, hierherzukommen. Warum hatte sie nicht im Temple auf ihn gewartet?
    Zwischen all den fremden Vampiren?
    Sie hätte sich ja einen Platz in einem Pub in der Fleet Street suchen können oder sich in die Kirche zurückziehen, die sie schräg gegenüber dem Pförtnerhäuschen gesehen hatte. Alles wäre besser gewesen, als in dieser üblen Gegend allein in der Nacht herumzustreifen.
    Was bist du nur für eine Närrin, schien Carmelos Stimme in ihr zu sagen. Hast du denn alles vergessen, was ich dich gelehrt habe?
    Latona wollte gerade um die Ecke biegen, als sie erschreckt zurückfuhr. Vielleicht war es die Erinnerung an Carmelo, die ihre Instinkte zurückbrachte. Noch ehe sie sich darüber klar werden konnte, was sie gespürt hatte, fegten zwei Schatten in solcher Geschwindigkeit um die Biegung, dass sie zuerst nur den Luftzug spürte, ehe sie die beiden Gestalten erahnte. Erst als sie unvermittelt anhielten, zogen sich die vagen Schemen zu scharfen Konturen zusammen. Die Stimme ihrer Träume ließ sie erbeben.
    » Latona! Bist du unversehrt?«
    Und schon fühlte sie sich von zwei starken Armen an eine Brust gezogen, dass es ihr den Atem verschlug.
    Malcolm! War er es wirklich? Hatten sie sich tatsächlich endlich wiedergefunden?«
    Der Kuss nahm ihr jeden Zweifel. Nein, das konnte man sich nicht einbilden. Latona schluchzte auf, schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss. Endlich schob er sie ein Stück von sich und sah sie prüfend an.
    » Du bist in Ordnung, nicht wahr? Aber was zum Teufel tust du hier?«
    » Ich habe dich gesucht«, sagte sie, als ob das nicht offensichtlich wäre.
    » Hier?«, wunderte sich Malcolm.
    » Der Pförtner sagte mir, du seist mit deinen Freunden in Whitechapel.«
    Ein Hüsteln erinnerte sie an den zweiten Schatten. Sie musterte die Vampirin, die an Malcolms Seite trat und ihr nun die Hand entgegenstreckte.
    » So sehen wir uns also wieder. Ich wusste, dass du irgendwann einen Weg zu Malcolm finden würdest.«
    Latona begrüßte Alisa. » Ja, es hat länger gedauert, als ich es damals in Paris ahnen konnte, doch ich habe die Hoffnung nie aufgegeben.«
    » Wo warst du nur so lange?«, fragte Malcolm, doch ehe Latona mit ihrem Bericht beginnen konnte, unterbrach Alisa.
    » Entschuldigt, dass ich störe, aber was ist mit der anderen Frau und unserem Verdächtigen?«
    Malcolm wehrte ab. » Was interessiert mich das noch?«, sagte er, doch Latona

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