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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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starrte Alisa irritiert an.
    » Annie Chapman und der Mann mit dem Hut und dem schwarzen Mantel? Woher wisst ihr davon? Habt ihr sie gesehen?«
    Alisa schüttelte den Kopf. » Nur gewittert. Bist du ihnen gefolgt?«
    Wieder einmal staunte Latona, wozu Vampire fähig waren, und ein Hochgefühl brandete in ihr auf. Schon bald würde sie zu ihnen gehören! Sie warf Alisa einen bewundernden Blick zu. Wie gerne würde sie sich zu ihren Freundinnen zählen.
    » Der Mann hat in einem Hauseingang gewartet, während sie aus der Gasse gegenüber kam. Dann ist er dieser Frau gefolgt, war es so?«, hakte Alisa nach. Latona nickte.
    » Du hast eine Weile im dunklen Durchgang gewartet, ehe du auf die Gasse hinausgetreten bist. Warum?«
    Wieder sah Latona Alisa staunend an. Was man alles riechen konnte! Es war unfassbar. Was waren Menschen doch für armselige Geschöpfe. In dieser nebligen Nacht taugten auch ihre Augen nicht viel.
    » Ich habe irgendetwas gespürt. Eine Gefahr. Und dann habe ich den Mann dort drüben entdeckt und mich versteckt gehalten.« Sie sah Alisa ein wenig verlegen an. Ihre Furcht war ihr plötzlich peinlich, doch die Vampirin nickte anerkennend.
    » Du hast gute Instinkte. Erstaunlich für einen Menschen!«
    Plötzlich stürmten zwei Wölfe auf sie zu, gefolgt von vier Personen, die sich für Menschen eindeutig zu schnell bewegten. Latona konnte gerade noch ein Zusammenzucken unterdrücken.
    » Da kommen eure Freunde«, sagte sie stattdessen ruhig. Leo und Tammo wandelten sich zurück, während Clarissa Latona herzlich umarmte.
    » Wie freue ich mich, dich wiederzusehen. Ich hoffe, du bleibst?«
    Latona lächelte nur und hob die Schultern. » Das liegt nicht alleine an mir.«
    » Wo sind die Frau und der Mann hingegangen?«, unterbrach sie Alisa scharf.
    » Dort um die Ecke in ein Haus oder in den Hinterhof, so genau weiß ich es nicht. Sie schienen sich jedenfalls einig.« Ein Hauch von Röte überzog sie. » Ihr müsst wissen, Annie Chapman– so heißt die Frau– bessert ihre schmale Börse damit auf, dass sie ihren Körper verkauft.«
    » Ich glaube nicht, dass der Mann an so etwas interessiert ist«, gab Alisa zurück und packte Latonas Hand. » Komm schnell und zeige mir, wo du sie zuletzt gesehen hast.«
    Latona ließ sich um die Ecke ziehen. Gegen den festen Griff der Vamalia hatte sie ohnehin keine Chance.
    » Was ist? Meinst du, sie ist in Gefahr?«, keuchte Latona.
    » In der schlimmsten, die sich ein Mensch vorstellen kann«, stieß Alisa zwischen den Zähnen hervor.
    Tammo holte auf und sah seine Schwester interessiert an. » Du meinst, du hast den Frauenschlächter aufgespürt? Kompliment!«
    Latona spürte, wie ihr eiskalt wurde. Herr im Himmel, dann hatte sie ihr Gefühl also nicht getrogen.
    Auch die anderen Erben folgten, bis Latona vor dem Haus mit der Nummer 29 anhielt und ins Dunkle deutete. » Durch diesen Durchgang sind sie verschwunden.«
    Latona und die Erben starrten in die Finsternis, in der nur die Vampire etwas erkennen konnten.
    » Wir kommen zu spät«, sagte Tammo und schüttelte den Kopf. » Riecht ihr das Blut?«
    Joanne und Fernand nickten. » Ja. Frisches Blut. Verdammt viel frisches Blut!«
    Fernand leckte sich über die Lippen. Latona schluckte trocken. Was erwartete sie? Es waren Vampire! Dennoch erfasste sie ein kaltes Grauen, das ihren Körper erbeben ließ.
    Malcolm legte ihr den Arm um die Schultern. » Vielleicht ist es besser, wenn du hierbleibst.« Doch Latona umklammerte seine Hand und schüttelte vehement den Kopf.
    Nein, ganz egal, was in dieser Nacht noch passierte, sie würde nicht mehr von seiner Seite weichen. Nirgends fühlte sie sich so sicher als ausgerechnet an der Seite eines Vampirs.
    Alisa drängte sich vorbei und ging entschlossen auf den Durchgang zu. » Vielleicht ist es noch nicht zu spät und wir können wenigstens den Mörder festhalten.«
    Latona war versucht, sie aufzuhalten. Sie würde sich selbst in Gefahr bringen. Ein siebzehnjähriges Mädchen gegen einen brutalen Killer? Nein, kein Mädchen, eine Vampirin, verbesserte sie sich, der ein menschlicher Mörder mit einer Pistole oder einem Messer nicht viel anhaben konnte. Tammo folgte seiner Schwester dicht auf den Fersen, und auch die anderen wollten wissen, was geschehen war. Oder zog nur der Blutdunst sie an?
    Inzwischen konnte selbst Latona den warmen, metallischen Geruch wahrnehmen. An Malcolms Seite trat sie in den Hinterhof. Zuerst konnte sie nichts erkennen. Sie hörte nur Tammo

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