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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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schon zurück und trug den nächsten Vampir in Sicherheit. Als Letzte holten sie Raymond und Maurizio. Bram hatte das Gefühl, er würde sich das Rückgrat brechen, und war froh, als van Helsing ihm mit dem schwergewichtigen Nosferas half. Der schwarze Kater wich nicht von seiner Seite. Keuchend legten sie den Vampir nieder. Seine Augen waren geschlossen und der Körper steif, doch sie konnten nicht abschätzen, ob seine Verbrennungen so schlimm waren, dass er sich nicht mehr davon erholen konnte. Auch die Dracas war in ihre Starre verfallen, die anderen starrten ihre Retter unter Schmerzen ein wenig ungläubig an. Ihre Haare waren fast völlig verkohlt, die Gesichter geschwärzt.
    » Danke«, keuchte Malcolm, der sich als Erster fasste. » Ich hätte nicht gedacht, dass ich Ihnen noch einmal dankbar sein werde.« Er streckte erst Bram und dann van Helsing die Hand hin.
    » Ein Vampirjäger, der die Erben vor der Vernichtung rettet.«
    » Ja, die Wege des Schicksals sind manches Mal kaum zu verstehen«, gab van Helsing mit einem Lächeln zurück.
    Schluchzend klammerte sich Latona an ihn. Malcolm zuckte vor Pein zusammen, legte dann aber beruhigend den Arm um sie. » Es ist uns nichts geschehen, das nicht in ein paar Tagen wieder heilen kann. Dank eures beherzten Eingreifens.«
    Chiara rappelte sich auf. Ihre prächtigen schwarzen Locken waren völlig verbrannt. Auf ihren Wangen hatten sich handtellergroße Brandblasen gebildet. Bram konnte kaum hinsehen, sosehr schmerzte ihn allein der Anblick, doch die Vampirin richtete sich auf und sah ihn mit klarem Blick an.
    » Danke, wir kommen jetzt alleine zurecht. Wir werden in unseren Särgen Sicherheit und Heilung finden, doch die anderen müssen in starker Bedrängnis sein. Mein Vetter Luciano und einige andere der Erben sind noch dort draußen hinter der Kirche, wo sie sich kaum vor den Strahlen verstecken können. Rasch, gehen Sie! Bringen Sie sie in Sicherheit!«
    » Ein Sarg!«, rief van Helsing. » Wir brauchen einen leichten Sarg, dann können wir sie durch die Sonne tragen, ohne dass sie Schaden erleiden.
    Chiara deutete auf eine Tür. » Dort finden Sie, was Sie brauchen.«
    Die Männer schickten Latona mit den Erben mit. Sie sollte helfen, die Bewusstlosen in ihre Kammern zu verfrachten, während sich Bram und van Helsing einen leichten Holzsarg schnappten und ihn im Laufschritt über den Hof trugen.
    Die Vampire dort waren bereits in arger Bedrängnis, als die beiden auf dem nördlichen Hof eintrafen, der vielleicht zum ersten Mal in seiner Geschichte von Sonnenlicht durchflutet wurde. Sie hatten das Gerümpel aus den Nischen gezogen und kauerten sich nun in den schmalen Rest von Schatten, der ihnen noch blieb. Franz Leopold hielt den zerschundenen Körper der Vamalia in den Armen.
    » Gut, dass Sie kommen«, begrüßte er die Männer, so als habe er sie erwartet. » Ivy hat uns gewarnt und uns eingeschärft, wir sollten uns vor Sonnenaufgang zurückziehen.« Der Dracas zog eine Grimasse. » Aber sie kennt uns und ihr war klar, wie groß die Gefahr war, dass wir ihr nicht in allen Punkten gehorchen.«
    » Und deshalb hat sie für einen zweiten Ausweg gesorgt«, stimmte ihm van Helsing zu. » Eine ungewöhnliche Vampirin.«
    » Ja, das ist sie«, sagten Bram und Leo wie aus einem Munde.
    Sie beschlossen, zuerst Alisa zu ihrem Sarg zu bringen. Ihr Körper war schon sosehr geschwächt, dass er vermutlich keine weiteren Wunden verkraften konnte. Die anderen drückten sich eng in die Nischen und warteten, bis Bram und van Helsing mit dem leeren Sarg zurückkehrten.
    Noch sieben Mal mussten die beiden Männer den Sarg hin- und hertragen, bis alle Erben in Sicherheit gebracht worden waren. Einige zogen sich in ihre Särge zurück, die anderen versammelten sich in dem Raum, in dem sich Bram und seine Begleiter zuvor verborgen hatten, um den Ausgang des Dramas abzuwarten.
    *
    Tammo drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Die Kette mit dem Kristall hielt er noch immer umklammert. Er sah Ivy, die Dracula am Handgelenk gepackt hatte. Der Drachenring an ihrem Finger schimmerte matt. Tammo nahm wahr, dass auch Dracula solch einen Ring trug. Der alte Meister stand zwischen zwei der Grabplatten, unter denen die Tempelritter begraben lagen, auf dem letzten Stückchen, das von seinem Erdpfad geblieben war, den die Erben so sorgfältig für ihn ausgebreitet hatten.
    » Und jetzt?«, fragte Tammo.
    » Jetzt«, sagte Ivy leise, » geht die Sonne auf!«
    Sie sah ihn mit einem

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