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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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höflich darum bitten. Oder sollte er zu ihrer Kammer hinaufsteigen und ihr sein Geleit zum großen Saal anbieten? Das würde seinen guten Willen unterstreichen und ihr zeigen, dass er zu ihr stand und sie nicht als seinen Schatten sah.
    Noch ganz in Gedanken öffnete er die Tür und trat in den Hof hinaus, nur um fast über einen weißen Wolf zu stolpern, der, irgendeiner Fährte folgend, auf die Tür zustrebte.
    Luciano erstarrte. Sein Mund öffnete sich ungläubig. Das war nicht möglich! Litt er nun schon an Halluzinationen? Sein Blick hob sich zögernd und saugte sich geradezu an der Erscheinung fest, die dem Wolf folgte, das Lächeln auf den Lippen, das ihn schon bei ihrer ersten Begegnung zum stotternden Trottel hatte werden lassen. Und auch jetzt war die Überraschung so groß, dass er keinen vernünftigen Satz herausbrachte.
    » Das… unmöglich. Ich… träume noch«, stammelte er.
    Ivys Lächeln wurde noch eine Spur wärmer. Sie trat auf ihn zu und schob ihre schmale Hand in seine inzwischen männlich große.
    » Nein, du träumst nicht, lieber Luciano. Und ich freue mich auch, dich zu sehen. Oder hast du von einem Albtraum gesprochen?«
    » Ein Albtraum wäre nur, dich und Seymour niemals wiederzusehen!«, stieß Luciano hervor. Er schloss die Freundin in seine Arme und wirbelte sie herum, dass ihr silbernes Gewand flatterte. Der Wolf jaulte, schien ihm den Überschwang aber nicht übel zu nehmen.
    » Du bist gekommen!«, jubelte Luciano. » Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.«
    Ivy lachte. » Ist ja gut. Du kannst mich wieder runterlassen. Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Freunde mich noch nicht vergessen haben und sich freuen, dass ich einen Weg gefunden habe, nach London zu kommen.«
    » Dich vergessen? Wer könnte dich jemals vergessen!«, protestierte Luciano. » Und Seymour natürlich auch nicht«, fügte er hastig mit einem Seitenblick auf ihren Bruder hinzu. Wer konnte schon sagen, wie empfindlich ein Werwolf in diesen Dingen war. Im Augenblick wirkte er allerdings recht entspannt. Luciano richtete seinen Blick wieder auf Ivy, deren Miene plötzlich gar nicht mehr fröhlich wirkte. Sie machte sich von Luciano los und trat einen Schritt zur Seite.
    » Einen schönen Abend, Clarissa.«
    Luciano wirbelte herum. Da stand sie unter der Tür zum Trakt der Servienten, die Augen weit aufgerissen. Sie schien sich nur mühsam unter Kontrolle zu halten.
    » Du siehst wundervoll aus«, fuhr Ivy mit freundlicher Stimme fort. » Es freut mich, dich in so guter Verfassung wiederzusehen.«
    » Es freut mich auch, dich zu sehen«, antwortete sie mechanisch, obwohl allen klar war, dass das in krassem Widerspruch dazu stand, was sie in diesem Moment empfand. Dass sie aber auch ausgerechnet in diesem Augenblick hatte herunterkommen müssen! Nicht, dass Luciano etwas vor ihr verbergen wollte, aber auch ihm war klar, dass der Anblick seiner stürmischen Wiedersehensfreude sie gekränkt hatte.
    Die beiden so unterschiedlichen Vampirinnen sahen einander schweigend an und Luciano fiel nichts ein, was die zunehmende Anspannung hätte lösen können.
    Es war Seymour, der ihm unerwartet zu Hilfe kam. Zu seinem und auch Ivys Erstaunen, begann er sich zu wandeln, trat dann auf Clarissa zu und ergriff ihre Hände.
    » Ich muss gestehen, dass ich alles mir Mögliche getan habe, um Ivy von dieser Reise nach London abzuhalten. Doch nun, da wir trotz allem hier angekommen sind, freut es mich ganz besonders, dich wiederzusehen. Ich hoffe, du hast dich in deiner neuen Welt inzwischen eingelebt und kannst die Schönheit und den Zauber der Nacht genießen. Ich habe mich den Sommer über jedenfalls oft gefragt, wie es meiner Leidensgenossin der schweren Tage in Wien ergangen ist.« Er küsste ihre Hände.
    Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, und dann erhellte es ihr hübsches Gesicht. Luciano hätte den Werwolf zum Dank küssen mögen!
    Untersteh dich! Ich beiße dich, wenn du es versuchst, erklang Seymours Stimme amüsiert in seinem Kopf. Aha, nicht nur seine Schwester verstand sich darin, unbemerkt fremden Gedanken zu lauschen.
    Dann sage ich einfach Danke, dass du die Situation gerettet hast.
    Ich habe lediglich die Wahrheit gesagt, wehrte der Werwolf ab.
    » Lass uns in den großen Saal gehen. Dort treffen wir die anderen«, schlug Luciano vor und bot Clarissa den Arm, den sie nach kurzem Zögern ergriff. Seymour wandelte sich wieder zum Wolf. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg.
    Auf der Gasse zum

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